Als Nahfeld und Fernfeld werden allgemein die Bereiche um eine Strahlungs- oder Wellenquelle herum bezeichnet, wobei das Nahfeld einen kleinen Abstand zu Quelle hat und sich das Fernfeld dem Nahfeld zu größeren Entfernungen hin anschließt. Aufgrund historisch parallel stattgefundener Untersuchungen haben sich in den verschiedenen Bereichen der Physik unterschiedliche Begriffsverwendungen etabliert.
In den beiden Entfernungsbereichen von der Signalquelle werden unterschiedliche Näherungsfälle der exakten Feldgleichungen zur Berechnung des Feldes und der Wellenausbreitung verwendet. Die Eigenschaften der Welle werden im Nahfeld mit dem Abstand r durch Polynome r-n beschrieben, wobei höhere Ordnungvon n bedeutend sein können. Im Fernfeld, also bei ausreichend großem Abstand vereinfacht sich die Beschreibung, da die erste Ordnung (n = 1, 1/r-Abhängigkeit) alle anderen Terme dominiert (Linearisierung).
Im Fall der Seismik gilt im Fernfeld die elastische Wellengleichung und die Amplitudenabnahme mit 1/r (geometrische Amplitudenabnahme, geometrical spreading). Ähnliche Unterscheidungen gelten auch bei elektromagnetischen Verfahren.
zuletzt bearbeitet Januar 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de