Komplexbildner sind Lewisbasen, d. h. chemische Verbindungen oder einfache Anionen mit freien Elektronenpaaren, die mit Metallionen oder Metallatomen als Lewissäuren Koordinationsverbindungen bilden. Sie führen beispielsweise zu einer Maskierung von (unerwünschten) chemischen Eigenschaften von Metallionen.
Diverse Komplexbildner dienen als Lebensmittelzusatzstoffe, als Additiv in der Wasch- und Reinigungsmittelindustrie, in der Galvano- und Leiterplattenindustrie sowie in der chemischen Analytik. Im Jahr 2010 war Asien-Pazifik mit rund 45 % am gesamten Verbrauch der größte Absatzmarkt für Komplexbildner, gefolgt von Westeuropa und Nordamerika. Insgesamt wird für den Komplexbildner-Markt ein Absatz von mehr als 5 Mio. Tonnen im Jahr 2018 erwartet.
In der analytischen Chemie werden Komplexbildungsreaktionen mit bestimmten Komplexbildnern zum Nachweis für Kupfer-, Silber-, Nitrat-/Ringprobe, Bismut-Ionen u.v.m. genutzt. Siehe dazu Chelatometrie.
Beim Hydraulic Fracturing (Aufbrechen von Gestein) in der unkonventionellen Gasförderung werden Komplexbildner als Zusatzstoffe zum Frackingfluid eingesetzt. Die Stimulation zur Verbesserung der Lagerstätteneigenschaften in der Geotherme (Ertüchtigung vorhandener Kluftwegsamkeit) benutzt grundsätzlich keine chemischen Zusatzstoffe zum Arbeitsmittel Wasser.
http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexbildner
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