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Oberrheingraben

Der Oberrheingraben (ORG) ist Teil einer jungen und aktiven NNO-SSW streichenden Bruchstruktur, die sich vom Südrand des Taunus bis zum schweizerischen Jura erstreckt. Das variszische Fundament des Grabens senkte sich im Norden bis 4 km und im Süden bis etwa 2 km ab. Der Graben hat eine durchschnittliche Breite von 35 bis 40 km bei einer Länge von etwa 300 km. Die Grabenfüllung besteht aus bis zu 4000 m mächtigen tertiären Sedimenten.

Bedeutung für die Geothermie

Geothermisch ist der ORG von besonderer Bedeutung. Neben der Bayrischen Molasse (BM) und dem Norddeutschen Becken (NDB) bietet er ideale Vorraussetzungen für hydrothermale Geothermie. Infolge von Grundwasser- Zirkulation, in den angrenzenden Gebirgen Schwarzwald und Vogesen absteigend und im Grabeninneren (aus der wärmeren Tiefe) aufsteigend, finden wir im Garben eine geothermische Anomalie, also höhere Temperaturen in geringeren Tiefen. Dem natürlichen Wärmestrom (Konduktion) überlagert sich eine aufsteigende Warmwasserströmung (Konvektion).

Dies ist ein Kostenvorteil für Geothermieprojekte. Die Niederschläge in den Randgebirgen (refill, recharge) garantieren auch eine Nachhaltigkeit der vorteilhaften hydrogeologischen Situation.

Kennzahlen

  • Fläche des nutzbaren Aquifers: 4.000 km2
  • Tiefe: 2.000 bis 7.000 m
  • Temperatur: 80-160 °C
  • Technisches Potenzial: 186 TWh/a

Geothermieanlagen im ORG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bohrungen im ORG

Project location

Status

Target reservoir

Number of wells

Year of drilling

Max. depth TVD [m]

Max. temp [°C]

 
 

Basel

Discontinued

Basement

1

2006

4992

190

 

Bellheim

Abandoned

Muschelkalk

1

2005–2006

2606

 

Bruchsal

In operation

Buntsandstein, Rotliegend

2

1983–1985

2542

123

 

Brühl

Discontinued

Buntsandstein

1

2012–2013

3281

153

 

Bühl

Abandoned

Dogger, Keuper, Basement

1

1979–1980

2699

120

 

Cronenbourg

Abandoned

Buntsandstein

1

1980

2870

140

 

Illkirch

In implementation

Basement

1

2018–2019

3400

150

 

Insheim

In operation

Muschelkalk to Basement

2

2008 -2010

3750

165

 

Landau

In operation

Buntsandstein to Basement

2

2005–2006

3256

159

 

Offenbach a. d. Queich

Discontinued

Muschelkalk, Buntsandstein

1

2004

2732

 

Riehen

In operation

Muschelkalk

2

1988

1550

65

 

Rittershoffen

In operation

Buntsandstein, Basement

2

2012, 2014

2750

170

 

Soultz-sous Forêts

In operation

Basement

3 + 2

1987–2003

5260

170

 

Speyer

Oil found

Buntsandstein, Rotliegend

1

2004

?

?

 

Trebur

Discontinued

Rotliegend

1

2016

3697

 

Vendenheim

Discontinued

Basement

2

2017–2019

5393 MD

200

 

Weinheim

In operation

Hydrobia Beds (Tertiary)

2

2006

1145

65

 

Project location

Power generation [MW]

References

Thermal

Electrical

Basel

Häring et al. (2008), Ladner et al. (2008)

Bellheim

Internal reports

Bruchsal

5.5

0.55

Bertleff et al. (1988), Rettenmaier et al. (2013), Herzberger et al. (2010)

Brühl

Reinecker et al. (2015)

Bühl

Bertleff et al. (1988), Pauwels et al. (1993)

Cronenbourg

Housse (1984), Pauwels et al. (1993), Vidal and Genter (2018)

Illkirch

https://www.geothermie-illkirch.es.fr/le-projet/

Insheim

4.8

Baumgärtner et al. (2013)

Landau

6

3.8

Teza et al. (2008), Schindler et al. (2010)

Offenbach a. d. Queich

Internal reports

Riehen

5.25

Bertleff et al. (1988), Hauber (1993), Mégel and Rybach (2000), Klingler (2010)

Rittershoffen

24

Baujard et al. (2017), Mouchot et al. (2018), Duringer et al. (2019)

Soultz-sous Forêts

-

1.7

Dezayes et al (2005a), Cuenot et al. (2008), Schill et al. (2017), etc.

Speyer

Internal reports

Trebur

Internal reports

Vendenheim

Boissavy et al. (2019), Sanjuan et al. (2021), Schmittbuhl et al. (2021)

Weinheim

?

Internal reports

Lithiumextraktion

In Deutschland kommt zur Gewinnung von geothermalem Litium besonders der Oberrheingraben (ORG) in Betracht. Im ORG sind im Thermalwasser ca. 130 g l-1 Salze gelöst, darin enthalten bis zu 120-180 ppm (mg l-1) Lithiumcarbonat (Li2CO3). Bei einer Förderung von 80 l s-1 Thermalwasser (1 Dublette) könnten so, wenn das Lithiumcarbonat dem Thermalwasser mit einem Ionenaustauscher zu 100% entzogen wird, in jeder geothermischen Dublette bis zu etwa 1 Tonne Lithium am Tag gewonnen werden (360 t/a). Realistischer ist wohl eine Ausbeute von 80-85%. Da das Lithiumkarbonat (Li2CO3) das häufigste Lithiumsalz und oft Ausgangsmaterial für andere Li-Verbindungen ist, wird die Lithiumproduktion üblicherweise in LCE (lithium carbonate equivalent) angegen. Der Umrechnungsfaktor von Lithiumcarbonat zu reinem Lithium ist 5,323.

Literatur

Boigk, H. & Schöneich, H. : Die Tiefenlage der Permbasis im nördlichen Teil des Oberrheingrabens. In: Illies, J. H. & Müller, S. (Hrsg.): Graben Problems : 45 - 55. Aufl. Suttgart : Schweizerbart, 1970

Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGBR) Im Regierungspräsidium Freiburg: Geothermische Synthese/Bestandsaufnahme des Oberrheingrabens (1979/1981). Freiburg : Digitale Karten, 2005

Münch W., Sistenich P., Bücker C., Blanke T.: Möglichkeiten der geothermischen Stromerzeugung im Oberrheingraben. 10. Aufl. VGB PowerTech , 2005

Sauer, K. , Munck, F. (Hrsg.) Bearbeiter: Maget, P.; Neeb, I.; Tietze, R.: Geothermische Synthese des Oberrheingrabens (Bestandsaufnahme) . Veröff. des geologischen Landesamtes Baden-Württemberg, Strasbourg/Freiburg, 1979

Sauer, K. , Munck, F. (Hrsg.) Bearbeiter: Maget, P.; Neeb, I.; Tietze, R.: Geothermische Synthese des Oberrheingrabens (Bestandsaufnahme) . Veröff. des geologischen Landesamtes Baden-Württemberg, Strasbourg/Freiburg, 1979

Stober, I. & Jodocy, M. : Eigenschaften geothermischer Nutzhorizonte im baden-württembergischen und französischen Teil des Oberrheingrabens. In: Grundwasser Nummer 14 (2009), S. 127–137

Stober, I., Jodocy, M. & Hintersberger, B.: Vergleich von Durchlässigkeiten aus unterschiedlichen Verfahren - Am Beispiel des tief liegenden Oberen Muschelkalk-Aquifers im Oberrheingraben und westlichen Molassebecken. In: Z. geol. Wiss. : (2012), Nummer 40 (1), S. 1-18

Stober, I., Jodocy, M., Burisch, M. & Person, P.: Tiefenwässer im Oberen Muschelkalk-Aquifer des Oberrheingrabens und des Südwestdeutschen Molassebeckens. In: Grundwasser : (2013), Nummer 18, H. 2, S. 117-127

Weitere Literatur unter Literaturdatenbank und/oder Konferenzdatenbank.

Weblinks

http://www.oberrheingraben.de/Bilder/Schnitt_Saarland_Alpen_3000.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Oberrheingraben

https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geothermie/tiefe-geothermie/tiefe-geothermie-baden-wuerttemberg/oberrheingraben

Videos

https://www.youtube.com/watch?v=LQljBcw2iwE

zuletzt bearbeitet März 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de