Die Förderrate ist die Menge der Förderung eines Bodenschatzes in der Zeiteinheit, in der Geothermie also die Förderung des Thermalwassers in der Zeiteinheit. Diese kann nun als Volumenstrom in l/s oder als Massenstrom in kg/s angegeben werden. Beide Größen sind nahezu Zahlengleich, da die Dichte des Wassers etwa 1g/cm3 ist. Andere Angaben, wie m3/h verwirren eher und sollten vermieden werden.
Die Förderrate ist bei gepumpten Systemen keine unmittelbar für die Lagerstätte charakteristische Größe, da sie wesentlich von dem Förderverfahren und hier vorrangig vom Pumpendruck abhängt. Der Pumpendruck wird dabei oft indirekt durch die Absenkung des Wasserspiegels in der Bohrung angegeben. Eine Förderbohrung erreicht also etwas 100 l/s bei 200m Wasserabsenkung.
Die Förderrate ist auch ein wesentliches Element bei Pumpversuchen. Ein Pumpversuch ist ein hydrogeologischer Feldversuch. Aus einem Brunnen wird mit einer definierten Förderrate Wasser gepumpt, wodurch sich der Wasserspiegel im Brunnen selbst und in der Umgebung absenkt. Es bildet sich im Verlauf ein Absenkungstrichter, der sich mit zunehmender Zeit weiter ausbreitet und vertieft.
Je nach Zielsetzung unterscheidet man unterschiedliche Typen:
Ein hydrologischer Pumpversuch wird zumeist mit einer konstanten Förderrate durchgeführt, während beim Leistungspumpversuch die Förderrate stufenweise erhöht wird.
Zur Auswertung von Pumpversuchen, insbesondere zur Bestimmung der Transmissivität bzw. des Durchlässigkeitsbeiwerts, verwendet man meistens ein analytisches Grundwassermodell. Der Pumpversuch ist für die Bestimmung von Grundwasserleiterkennwerten in großflächigen Gebieten das wohl zuverlässigste Testverfahren.
zuletzt bearbeitet Februar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de