Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Fündigkeitsrisiko

Das Fündigkeitsrisiko bei geothermischen Bohrungen ist das Risiko, ein geothermisches Reservoir mit einer (oder mehreren) Bohrung(en) in nicht ausreichender Quantität oder Quali­tät zu erschließen.

Die Quantität wird dabei über die thermische Leistung, die mit Hilfe einer Bohrung erreicht werden kann, definiert. Diese Leistung P ist proportional zur Förderrate und der Tempera­tur T:

P = Q T

Unter Qualität versteht man im Wesentlichen die Zusammensetzung (Chemismus) des Was­sers. Es könnten Bestandteile im Wasser auftreten (Gase, Salinität o. ä.), die eine geothermische Nutzung ausschließen oder erschweren. Allerdings galten alle bisher bei geothermischen Bohrungen in Deutschland angetroffenen Wässer hinsichtlich ihrer Zusam­mensetzung für geothermische Nutzung, zwar mit unterschiedlichem technischem Aufwand, als beherrschbar.

Somit gilt eine Geothermiebohrung als fündig,

  • wenn die Thermalwasser-Schüttung mehr als eine Mindestförderrate Q bei einer max. Ab­senkung ∆s erreicht und
  • wenn eine Mindesttemperatur erreicht wird.

Die Angaben zur Mindestförderrate und -temperatur ergeben sich in der Regel aus den Wirt­schaftlichkeitsüberlegungen des Betreibers.

In Festgesteins-Grundwasserleitern beruht die Durchlässigkeit und damit die Ergiebigkeit des Aquifers auf dem Vorhandensein von offenen Klüften oder Kavernen, auf einer ausreichenden durchflusswirksamen Porosität sowie auf anderen makroskopischen Hohlräumen, wie sie u. a. in Störungszonen angetroffen werden können. Aquifere können je nach Art ihres über­wiegenden Hohlraumanteils in drei Grundtypen unterschieden werden: porös, klüftig und karstig.

Wird die erwartete Durchlässigkeit bei der Erschließung zunächst nicht angetroffen, sind Ertüchtigungs- bis hin zu Stimulationsmaßnahmen erforderlich. Zu diesen Maßnahmen gehören beispielsweise das Säuern bei karbonatischem Gestein oder das hydraulische Stimulieren  gegebenenfalls in Kombination mit einer Säuerung. In Anlehnung an Erfahrungen aus der Erdölindustrie können zur Steigerung der Ergiebigkeit auch Ablenkbohrungen oder Lateralbohrungen im Nutzhorizont durchgeführt werden.

Literatur

Beilecke, T., Buness, H., von Hartmann, H., Musmann, P., Schulz, R.: Einsatz von 3D Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos bei Geothermieprojekten. Endbericht LIAG. Aufl. Essen, Hannover : VGE Verlag GmbH, 2009 

Ganz, B.; Thomas, R.: Verbundprojekt GEOFÜND: Charakterisierung und Weiterentwicklung Integrativer Untersuchungsmethoden zur Quantifizierung des Fündigkeitsrisikos—Teilprojekt B: Optimierung der Methode auf der Grundlage von geowissenschaftlichen Daten und Informationen. Final Report, Archive Number 0133433; Leibniz Institute for Applied Geophysics (LIAG): Hannover, Germany, , 2012 

Kraml, M., Jodocy, M., Freundt, F., Schmidt, G., Al Najem, S., Reinecker, J., Kreuter, H., Aeschbach, W., Isenbeck-Schröter, M.: Ergebnisse des Forschungsprojekts TRACE zur Senkung des Fündigkeitsrisikos 

Wolfgramm,Markus, Ingmar Budach, Kerstin Nowak, Jens Zimmermann: Bewertung des Fündigkeitsrisikos bei geothermischen Bohrungen im Norddeutschen Becken. In: DGK (2017) 

Weblink

https://www.geotis.de/homepage/sitecontent/info/publication_data/public_relations/public_relations_data/LIAG_Broschuere_Tiefe_Geothermie.pdf

zuletzt bearbeitet Februar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de