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Magnitudenverteilung

Unter  Magnitudenverteilung versteht man in der Erdbebenkunde (Seismologie) meist die Gutenberg-Richter Beziehung. Diese ist ein wesentliches Element zur Beschreibung der statistischen Verteilung der Magnituden eines Beben-Clusters (Schwarms) bzw. der Beben eine bestimmten seismotektonischen Region. Dargestellt wird in einer doppel-logarithmischen Beziehung die Anzahl der registrierten Ereignisse, die eine Magnitude größer oder gleich M haben (meist bezogen auf einen bestimmten Zeitraum z.B. ein Jahr):

Log (N>M) = a – b*M   

Der b-Wert

Die b-Werte bestimmen das Verhältnis der Anzahl rel. großer Beben zu derjenigen rel. kleiner Beben. Grundsätzlich sind große Beben selten und kleine häufig. Bei großen b-Werten ist dieser Unterschied extremer als bei kleinen b-Werten.

Dem b-Wert kommt eine weitere besondere Bedeutung zu. Diese Kurven steilen sich zu höheren Magnituden hin grundsätzlich auf (da unendlich große Erdbeben nicht möglich sind). Aus dieser Aufsteilung lässt sich ein maximal mögliches Ereignis für eine Erdbebenregion abschätzen (in der Abbildung etwa Mmax = 2,5 - 2,7).

Nach ausreichender Beobachtungszeit der Seismizität einer Region lassen sich Karten der b-Werte erarbeiten die wichtige Auskünfte zur seismo-tektonischen Situation der Region liefern können und auf lokale Untrérschiede hinweisen.

Induzierte Seismizität

Bei induzierter Seismizität sind die b-Werte meist deutlich größer als bei der natürlichen (tektonischen) Seismizität. Typisch sind für natürliche Seismizität Werte um 0,7 - 08, für induzierte Seismizität sind die b-Werte meist doppelt so groß.

Die Abflachung (in der Abbildung links oben) ist instumentenbedingt, da kleine Ereignisse nicht mehr oder nicht mehr vollständig erfasst werden. Der Knick (Übergang in die Horizontale) kennzeichnet die 'Vollständigkeitsmagnitude' (completeness magnitude, Mc) des benutzten Messnetzes  (in der Abbildung etwa Mc = 0,4).

Bedeutung in der Geothermie

Auch in der Geothermie und bei der Diskussion um induzierte Seismizität haben die Magnitudenverteilungen bzw. die Gutenberg-Richter Beziehungen, wie generell in der Seismologie, eine herausragende Bedeutung. Da die induzierte Seismizität vielerorts zum herausragenden Thema der Akzeptanzdiskussion geworden ist kommt der populärwissenschaftlichen Diskussion dieser Zusammenhänge eine besondere Rolle zu.

Literatur

Peter M. Shearer: Introduction to Seismology, Cambridge University Press, New York, 1999 ISBN 978-0-521-66953-5

Zuletzt geändert November 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de