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Masterevent (Seismologie)

Ein Masterevent oder genauer die Aufzeichnung  (das Seismogramm) eines Masterevents ist in der Seismologie (Erdbebenkunde) ein Seismogramm, das im Zuge der Bearbeitung anderer Ereignisse zum (mathematischen) Vergleich herangezogen wird.

Dieser Vergleich kann unterschiedlicher Art sein, beispielsweise bezogen auf die Lokalisierung des Bebenherdes. Erfolgt diese im Vergleich zu einem Matserevent (double difference), wird die Ortung zu einer Relativortung. Sie kann bis zu einem Faktor 10 genauer sein als eine Absolutortung. Verglichen werden können aber auch die Magnituden, der Frequenzinhalt und anderes.

Das Masterevent kann ein konkretes Ereignis sein, beispielsweise ein besonders starkes (z. B. das Hauptereignis vor einer Nachbebenserie) oder auch ein künstliches Ereignis, das durch Mittelung aus vielen Ereignissen oder synthetisch gewonnen wurde.

Bedeutung in der Geothermie

Um die Herde seismischer Ereignisse diskreten Störungssystemen zuzuordnen, reicht oft die Genauigkeit einer Absolutortung der Ereignisherde nicht aus. Mit Hilfe von Relativortungen in bezug auf ein Masterevent kann diese Zuordnung in vielen Fällen gelingen. Finden die Ereignisse an mehreren getrennten Störungssystemen statt, ist dann oft zusätzlich zur Ortung noch eine Clusteranalyse von Nöten, wo dann die Ereignisse, in bezug auf ihre Signalform, Clustern zugeordnet werden. Ein Cluster gehört dann of zu einer bestimmten Störung an der die Ereignisse induziert wurden.

Literatur

Ritter, J., & Groos, J.: Quantifizierung und Charakterisierung des induzierten seismischen Volumens im Bereich Landau / Südpfalz. Abschlußbericht für das Verbundprojekt MAGS - Konzepte zur Begrenzung der mikroseismischen Aktivität bei der energetischen Nutzung geothermischer Systeme im tiefen Untergrund, Einzelprojekt 1. 2014 

Deichmann, N., Kraft, T., Evans, K.: Identification of faults activated during the stimulation of the Basel geothermal project from cluster analysis and focal mechanisms of the larger magnitude events. In: Geothermics Nummer () (October 2014), S. 84-97 

Dieterich J. : A constitutive law for rate of earthquake production and its application to earthquake clustering.Journal of Geophysical Research. In: Journal of Geophysical Research Nummer 99 (1994), S. 2601-2618

Groos, J. C.; Ritter, J. R. R.: Fault Reactivation Analysis Using Microearthquake Clustering Based on Signal-to-Noise Weighted Waveform Similarity. In: Pure and applied geophysics Nummer 173 (7), doi:10.1007/s00024-016-1281-4 (2016), S. 2325-2355 

Phillips, W. S., House, L. S., and Fehler, M. C. : Detailed joint structure in a geothermal reservoir from studies of induced microearthquake clusters. . In: J Geophys Res, Nummer 102. (1997), S. 11745–11763 

Zuletzt geändert Januar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de