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Normalnull

Das Normalnull (auch Normal-Null, abgekürzt NN oder N. N.) war von 1879 bis 1992 das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe in Deutschland. Umgangssprachlich wird die nunmehr veraltete Bezeichnung über Normalnull oft als Synonym für über dem Meeresspiegel verwendet; fälschlicherweise für Gebiete außerhalb Deutschlands und Europas.

Seit 1993 ersetzt das Normalhöhennull (NHN) das Normalnull (NN) im Deutschen Haupthöhennetz (DHHN). Diese Umstellung der Höhenbezugsfläche erfolgte im Zuge der Zusammenführung der Höhennetze der alten und der neuen Bundesländer (DHHN92) sowie im Zusammenhang mit der europaweiten Vereinheitlichung der Höhennetze (UELN).  

Definition

In der Geodäsie ist Höhe die Positionsangabe des lotrechten Abstands von einer Referenzfläche.

Normalnull bezeichnet die Höhenbezugsfläche im Deutschen Haupthöhennetz, die durch den Normalnullpunkt verläuft. Der Normalnullpunkt ist ein theoretischer Punkt, der genau 37 m unter dem an der früheren Neuen Berliner Sternwarte eingerichteten Normalhöhenpunkt 1879 liegt. Als Bezeichnung für Höhenangaben dieses Systems wurde ursprünglich „Höhe über Normal-Null“ oder in abgekürzter Schreibweise „Höhe über N. N.“ festgelegt. Die Höhe des Normalhöhenpunktes wurde vom Amsterdamer Pegel durch Präzisions-Nivellements übertragen. Der Normalhöhenpunkt (und dadurch indirekt der Normalnullpunkt und letztlich Normalnull) wurde laut Inschrift am 22. März 1878 festgelegt.

Normalnull im Deutschen Haupthöhennetz (DHHN)

Der Normalhöhenpunkt 1879 wurde 1912 wegen Abbruchs der Sternwarte durch den Normalhöhenpunkt 1912 in der Nähe des Müncheberger Ortsteils Hoppegarten (40 km östlich der Stadtmitte Berlins) ersetzt. Die per Schleifennivellement ohne Schweremessungen ermittelten Höhen wurden zusätzlich mit der Normalschwere zu normal-orthometrischen Höhen korrigiert. Das daraus resultierende Höhensystem wird DHHN12 genannt. Diese Werte wurden weiterhin mit dem Zusatz NN (für Normalnull) gekennzeichnet.

Die Höhenbezugsfläche Normalnull nähert das Geoid nur schlecht an – im Hochgebirge kann es zu Abweichungen von mehreren Dezimetern kommen. Außerdem kommt es bei der Bestimmung von Höhen neben den kleinen zufälligen Fehlern zu modellbedingten Abweichungen, den theoretischen Schleifenabschlussfehlern. In den 1980er Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Umstellung des Höhensystems auf ein physikalisches Höhenmodell, die orthometrischen Höhen, beschlossen (DHHN85). Das als Bezugsfläche dienende Geoid sollte weiterhin Normalnull genannt werden. Dieses Höhensystem wurde nur in wenigen Ländern umgesetzt und wird dort vom aktuellen DHHN92 bzw. DHHN2016 abgelöst. Höhenangaben im Höhenbezug DHHN92 werden zur leichteren Unterscheidung mit dem Zusatz NHN (für Normalhöhennull) gekennzeichnet, bei DHHN2016 wird der Ausdruck Höhen über Normalhöhen-Null (NHN) im DHHN2016 verwendet.

Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Normalnull 

https://www.bkg.bund.de/DE/Ueber-das-BKG/Geodaesie/Integrierter-Raumbezug/Hoehe-Deutschland/hoehe-deutsch.html

Literatur

German, S.: Was ist „Normal-Null“? In: Physikalische Blätter 1958, Band 14, doi:10.1002/phbl.19580140203, Heft 2, S. 62–66.

Heller, E., R. Wernthaler: Entwicklung und Genauigkeit des neuen deutschen Haupthöhennetzes. Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955. (= Deutsche Geodätische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Veröffentlichungen. Reihe B. Angewandte Geodäsie. München 1955, Heft 17, ISSN 0065-5317).

Kneissl, Max: Überprüfung der Ausgangshöhe des deutschen Normalhöhenpunktes. In: Zeitschrift für Vermessungswesen (ZfV). Jg. 82., Heft 3–4. Stuttgart 1957, ISSN 0340-4560.

Sadowski, Helmut, ernd Sorge: Der Normalhöhenpunkt von 1912 – Datumspunkt des DHHN 2012. In: Vermessung Brandenburg. Potsdam 2005, 2, ISSN 1430-7650, S. 31–39.

Torge, Wolfgang: Geodäsie. 2. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017545-2

Zuletzt bearbeitet Januar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de