Der Sättigungsindex gibt an, wie viel Prozent der physikalisch möglichen Sättigung einer Lösung mit einer Spezies zum Zeitpunkt der Probenahme erreicht sind.
Der Zustand einer chemischen Reaktion wird durch den Logarithmus des Verhältnisses von Reaktionsquotient (Ionenaktivitätsprodukt IAP) und Gleichgewichtskonstanten (K) beschrieben und als Sättigungsindex SI (-) bezeichnet. Der Sättigungsindex kennzeichnet, ob zwischen einem Mineral und der umgebenden Lösung ein thermodynamisches Gleichgewicht herrscht. Negative Werte bedeuten eine Untersättigung des Wassers in Bezug auf das entsprechende Mineral, was impliziert, dass die feste Phase gelöst werden kann. Positive Werte beschreiben eine Übersättigung mit potentiellem Ausfallen der entsprechenden festen Phase. Wird der Wert „0“ erreicht, so ist das Wasser gesättigt.
SI = log(IAP/K)
Mit Hilfe der chemischen Thermodynamik kann zudem die Mischung von Wässern beschrieben und untersucht werden. Es kann die Lösung und Ausfällung von Mineralen sowie die Gas-Wasser-Interaktion betrachtet werden. Die chemische Thermodynamik erlaubt jedoch keine Angabe zu den zeitlichen Abläufen und ob die Abläufe überhaupt auftreten.
Der Sättigungsindex spielt in der Geothermie insbesondere bei der Beschreibung der Eigenschaften von natürlichen Thermalwässern eine Rolle.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
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