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Erste Erkundungsbohrung für Tiefengeothermie in Weisweiler

| News

Rund 100 Meter tief wird die erste Bohrung reichen, die ein Team von RWE Power in Kooperation mit dem Fraunhofer IEG zurzeit vor dem Kraftwerk Weisweiler niederbringt.

 

Erste Erkundungsbohrung für Tiefengeothermie in Weisweiler Quelle: RWE Power/ Klaus Görgen

Sie dient der Erkundung des Untergrundes und bereitet die Suche nach Wärme aus großen Tiefen, also geothermaler Energie, vor. Die Bohrung ist Teil des internationalen Interreg-Forschungsprojekts DGE-ROLLOUT*. Die 100 Meter tiefe Erkundungsbohrung wird zunächst fachlich ausgewertet und anschließend vom Fraunhofer IEG zu einem seismologischen Observatorium ausgebaut. Damit wird die Bohrung zum Bestandteil eines Netzes von Überwachungsstationen für den tiefen Untergrund im Raum Weisweiler. Anfang nächsten Jahres soll nebenan eine zweite, bis etwa 500 Meter tiefe Erkundungsbohrung niedergebracht werden. Dort soll durch Fraunhofer eine Erdwärmesonde zur Versorgung des Observatoriums eingebaut werden. 

Auf dem Weg zur Wärmeversorgung mit tiefer Geothermie sind noch viele Schritte zu tun. Oft geht es darum, sehr lokale, aussagekräftige Daten zu gewinnen als Grundlage für nachfolgende Entscheidungen. Die Bohrungen in Weisweiler sollen neue Daten und Erkenntnisse über die Abfolge der Erdschichten in der Region liefern. Auf der Grundlage der beiden Bohrungen könnte später unter Regie von Fraunhofer IEG eine tiefe Erkundungsbohrung zur Aufsuchung von Thermalwasser niedergebracht werden. Aktuelle Studien der Fraunhofer IEG zeigen, dass Tiefengeothermie den aktuellen Wärmebedarf Deutschlands mindestens zu einem Viertel decken könnte. Das geothermische Potenzial von NRW ist besonders groß. Geologische Erkundungen wie etwa Bohrungen und seismische Messungen sind für die Erschließung zwingend erforderlich.

„Heißes Wasser aus der Tiefe wird in vielen europäischen Städten zur Wärmeversorgung genutzt und kann auch in NRW zu einer alternativen, klimafreundlichen Wärmequelle werden. Aachen profitiert bereits seit römischer Zeit von dieser heimischen Energiequelle für die Beheizung von Gebäuden. Den modernen Beitrag der Geothermie für die kommunale Wärmeplanung wollen wir mit dem Projekt aufzeigen und die Daten sammeln, die wir auf dem Weg zur Wärmewende im südlichen Rheinland brauchen“, sagt Prof. Rolf Bracke, Leiter der Fraunhofer IEG

Zur Pressemitteilung der Fraunhofer IEG gelangen Sie hier.