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Gasausstieg: Hamburg macht es vor

| News

„Unser Anspruch ist es, ein neues Konzept auf die Beine zu stellen, das ausgehend von der Hansestadt Hamburg auch Strahlkraft in der gesamten Branche entfalten kann.“ Michael Prinz, Geschäftsführer HAMBURG ENERGIE

In Hamburg entsteht eine klimafreundliche dezentrale Wärmeversorgung für die Wohnquartiere auf der Hamburger Elbinsel. Quelle: Hamburg Energie

Ziel des Projektes IW³ ist die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien. Ein zentraler Baustein dafür ist die Nutzung von Erdwärme: Geplant ist dafür die Errichtung einer Geothermieanlagedie Wärme in das angeschlossene Wärmenetz einspeist. Die Erdwärme ergänzt die bereits vorhandenen erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solarthermie.

Am 31.Januar begann die Bohrung auf der Elbinsel. Während die ersten 200 Meter eher durch Sande und kiesiges Gestein geprägt waren, musste sich der Bohrer anschließend durch immer tonigere Schichten und mächtige Abfolgen von Tonmergel arbeiten. Am 2. März wurde bereits eine Tiefe von 2.000 Metern erreicht. Aktuell gräbt sich der Bohrer durch die Gesteinsschichten der Oberkreide: Dieser Abschnitt der Erdgeschichte reicht 100 bis 66 Mio. Jahre zurück. "Alles in allem sind wir zufrieden mit dem bisherigen Bohrfortschritt." heißt es auf der Webseite des Projektttagebuches.

 

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung werden regelmäßig Gesteinsproben entnommen, um das geologisches Vorprofil mit den tatsächlichen Gesteinsschichten abzugleichen. Die Forschungsarbeiten werden bei den tieferen Gesteinsschichten noch intensiviert, um wertvolle Erkenntnisse auch für die zukünftige Nutzung geothermischer Energie in Norddeutschland zu sammeln.

Inga Moeck ist Professorin für Angewandte Geothermie und Geohydraulik an der Georg-August-Universität in Göttingen. Sie verantwortet das Partnerprojekt MesoTherm. In diesem Projekt werden neue Explorationsmethoden erforscht. Die Bohrung in Wilhelmsburg ist ein Validierungspunkt und daher sehr wichtig für das Projekt MesoTherm. Die große Herausforderung dabei, waren die technischen Anforderungen und die Forschungsaufgaben zu verknüpfen. Das besondere an diesem Projekt ist die Wertschöpfung durch die Kombination IW3 und MesoTherm und es ist ein Leuchtturm-Projekt. Das gesamte Projekt befindet sich in einem geologischen System, das von den Niederlanden über Deutschland und Dänemark bis nach Polen reicht. Die Technologieentwicklung, die man in diesem Projekt erhält, kann in all diese Länder exportiert werden.

In einer Tiefe von ca. 3.500 bis 3.800 Metern erwarten Geologen und Geophysiker im tiefen Untergrund von Wilhelmsburg eine Sandsteinschicht, in der heiße Thermalwässer strömen könnte. Für diese sehr salzhaltigen Thermalwässer werden Temperaturen von etwa 130°C erwartet – ideal für die geothermische Nutzung. Die Sandsteine haben sich aus mächtigen Sandpaketen gebildet, die vor über 200 Millionen Jahren – am Ende der geologischen Zeitepoche der Trias, dem sogenannten Rhät, abgelagert worden sind.

Die Erschließung von Erdwärme in Wilhelmsburg ist ein Baustein des Projektes IW3 – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg. Das Reallabor soll eine umweltfreundliche und nachhaltige Wärmeversorgung schaffen, die für weitere Städte und Gemeinden in Norddeutschland als Beispiel und Vorbild dienen kann. Aufgrund des innovativen Konzepts fördert das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) das Projekt mit einer Summe von rund 22,5 Mio. Euro. IWgehört zu den „Reallaboren der Energiewende“ – ein Programm, mit dem die Bundesregierung die Forschung und Entwicklung zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt.

Quelle: Projekt IW³Hamburg Energie