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Das größte kalte Nahwärmenetz Deutschlands in Warendorf hat Leuchtturmcharakter

| News

Mit dem Bau des kalte Nahwärmenetztes im Baugebietes „In de Brinke“ beginnt in Warendorf ein Leuchtturmprojekt von nationaler Bedeutung für eine innovative Nahwärmeversorgung.

Die Stadt Warendorf hat mit seinem Projekt eine Referenz für viele Gemeinden Deutschlands geschaffen. Bildquelle: Stadt Warendorf

Die Energie zur Wärmeversorgung der Gebäude im Baugebiet wird durch oberflächennahe Geothermie gewonnen. Eine Vielzahl von bis zu 150 m tiefen Sonden und einem ca. 5 km langen Grabenkollektor stellen die Wärmenergie bereit. Die Erdwärme wird zentral zusammengeführt und durch Wärmenetz direkt zu den Häusern transportiert. Die Bauarbeiten für die Technikzentrake werden diesen Monat abgeschlossen.

Wegen der niedrigen Temperaturen in dem Versorgungsnetz (unter 20°C) spricht man von einem "Kalten Nahwärmenetz". In den angeschlossenen Gebäuden wird mit Wärmepumpen unter Einsatz von Ökostrom die gewünschte Heiztemperatur erreicht. Diese Methode hat vor allem in der kalten Jahreszeit den Vorteil, nur sehr wenig Wärme über die Leitungen zu verlieren.

Über das kalte Nahwärmenetz ist zudem eine passive Kühlung eines Gebäudes möglich. Im Sommer kann die kühle Sole aus dem Netz genutzt werden kann. Die Temperatur eines Gebäudes wird auf rund 3 – 5 °C unterhalb der normalen Haustemperatur im Sommer gesenkt.

„Durch die Strahlkraft wird das Projekt als Referenz für viele weitere Neubaugebiete in Deutschland dienen können“, erklärt Urs Reitis, Geschäftsführer der Stadtwerke Warendorf.

Mit 37% der ansatzfähigen Kosten mit max. 1,95 Mio. Euro wird das Projekt als erstes kaltes Wärmenetz dieser Größenordnung in ganz Deutschland vom Bund gefördert. Möglich wurde dies im ersten Schritt durch die im Jahr 2018 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereichte Machbarkeitsstudie „Wärmenetze 4.0“. Mit Hilfe dieser Studie wurde eine alternative Versorgung mit umweltfreundlicher Erdwärme in dem neuen Stadtteil untersucht.

 

Jeder Grundstückserwerber hat neben dem Kaufpreis einen Baukostenzuschuss für dieses Nahwärmenetz zu entrichten (11.110,- € bei einer Anschlussleistung bis 5,5 kW), wobei keine Plicht besteht diesen Anschluss auch zu nutzen. Wird zusätzlich eine Kühlung des Gebäudes angestrebt muss für den Einbau der entsprechenden Technik einmalig 595 € entrichtet werden, danach ist nur ein leistungsunabhängiger pauschaler Arbeitspreis von 99,96 € pro Jahr zahlen. Somit ist das Wärmekonzept sowohl bei den Investitionen für Bauherren als auch im laufenden Betrieb günstiger als vergleichbare Systeme und es können 98,6 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber einer herkömmlichen Wärmeversorgung eingespart werden. Zukünftig sollen weitere Stadtteile und Quartiere folgen, die über Wärmenetze mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden.

Quellen: Stadt Warendorf, FAQ Nahwärmenetz Warendorf, Stadtwerke Warendorf