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Bohrstart für erste Tiefengeothermieanlage in Wien

| News

OMV und Wien Energie bohren im Joint Venture „deeep“ drei Kilometer in die Tiefe. Die Anlage soll ab 2028 nachhaltige Wärme für 20.000 Wiener Haushalte liefern.

Der Bohrplatz der künftigen Tiefengeothermie-Anlage Aspern Foto: deeep/Johannes Zinner

Nachhaltige Energie aus der Tiefe für die Wiener Fernwärme: Das ist das Ziel von deeep, einem Joint Venture von OMV und Wien Energie. Ab heute wird dafür in Aspern (Wien-Donaustadt) mehr als 3.000 Meter in die Tiefe gebohrt. Die erste Tiefengeothermie-Anlage der Stadt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung Wiens. Die Anlage im 22. Wiener Gemeindebezirk soll nach ihrer Fertigstellung in das Fernwärmenetz einspeisen und dann den Bedarf von 20.000 Wiener Haushalten emissionsfrei decken.

„Die Erschließung der Tiefengeothermie ist ein Zukunftsprojekt - so wie die Hochquellwasserleitung oder die Donauregulierung - das auch in weit über hundert Jahren noch zur Lebensqualität in unserer Stadt beitragen wird“ , erklärt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und die Wiener Stadtwerke. „Diese Tiefengeothermie-Anlage ist ein Vorhaben mit Weitblick, das beispielhaft für unsere Stadt ist. Wir gewinnen hier nicht nur Energie, sondern stärken damit auch unsere Versorgungsunabhängigkeit und somit den Wirtschaftsstandort.“

Die Inbetriebnahme der Tiefengeothermie-Anlage Aspern ist für 2028 geplant, weitere Anlagen sollen folgen. Das Potenzial der Technologie für die Stadt schätzen OMV und Wien Energie auf den Wärmebedarf von umgerechnet rund 200.000 Wiener Haushalten. Tiefengeothermie kann so eine wichtige Rolle bei der klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt spielen, die bis 2040 erreicht werden soll. Die erste Tiefengeothermie-Anlage dient dabei als Grundlage für den weiteren Ausbau.

„Die Geothermie ist ein wichtiges Element unserer Strategie 2030, mit der OMV die Transformation zu einem integrierten nachhaltigen Unternehmen für Chemikalien, Kraftstoffe und Energie vorantreibt. Wir verfügen über einzigartiges Wissen über die Geologie des Wiener Beckens. Dieses Know-How, kombiniert mit langjähriger Erfahrung in der Exploration und Produktion, setzen wir gemeinsam mit Wien Energie in unserem innovativen Fernwärme-Projekt für Wien ein. Mit deeep reduzieren wir CO2-Emissionen und bieten eine Energielösung für eine nachhaltige Zukunft. Gleichzeitig erhöht die Geothermie die Versorgungssicherheit und unterstützt die Diversifizierung der Energiequellen“ , sagt Berislav Gaso, OMV-Vorstandsmitglied und Executive Vice President Energy.

Peter Weinelt, Generaldirektor der Wiener Stadtwerke ergänzt: „Mit dieser ersten Tiefengeothermie-Anlage kommen wir unserem Ziel, die Fernwärme bis 2040 klimaneutral zu betreiben, einen großen Schritt näher. Schon in wenigen Jahren wollen wir hier klimaneutrale Wärme für umgerechnet 20.000 Wiener Haushalte erzeugen. Wien Energie und OMV setzen mit dem heutigen Bohrstart den Startschuss für die Nutzung der Tiefengeothermie in Wien.“

Als Tiefengeothermie bezeichnet man die Nutzung von Erdwärme in einer Tiefe von mehr als 300 Metern. Im Fall von Wien wird dabei ein natürliches Heißwasservorkommen rund 3.000 Meter unter der Erde, das sogenannte „Aderklaaer Konglomerat“, angezapft. Dieses Formationswasser befindet sich in einer wasserführenden Gesteinsschicht und hat in dieser Tiefe rund 100 Grad Celsius.

„Wien hat besonderes Glück, denn es sitzt auf einem großen Wärmeschatz - und nach jahrelangen Forschungs- und Planungsarbeiten werden wir ihn jetzt heben“ , erklären die Geschäftsführer von Wien Energie, Michael Strebl und Karl Gruber. „Mit der ersten Tiefengeothermie-Anlage für Wien erzeugen wir noch mehr klimaneutrale Fernwärme. Damit tragen wir zur Versorgungssicherheit und auch zur Preisstabilität bei, da wir so einen weiteren Schritt unabhängiger von Gasimporten werden.“

Im Betrieb der Anlage wird das heiße Formationswasser an die Oberfläche hochgepumpt. Über einen Wärmetauscher wird dem Wasser die Wärme entzogen und in das Fernwärmenetz eingespeist. Das abgekühlte Wasser wird dann wieder in das ursprüngliche Reservoir rückgeführt, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Einer der Vorteile der Technologie ist, dass diese Energiequelle gleichmäßig und ganzjährig verfügbar ist.

Insgesamt sind für die Tiefengeothermie-Pilotanlage in Aspern drei Bohrungen erforderlich: eine Pilotbohrung zur Erkundung, Wartung und Absicherung, eine Förderbohrung und eine Injektionsbohrung, durch die das Wasser wieder zurückgeführt wird.

Die Bohrungen sollen Mitte 2025 abgeschlossen sein. Danach folgen Fördertests, bei denen Verfügbarkeit, Temperatur und die chemische Zusammensetzung des Formationswassers überprüft werden. Danach kann die obertägige Anlage errichtet werden. Die Inbetriebnahme der Tiefengeothermie-Anlage Aspern ist für 2028 vorgesehen.

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