Die Fernwärme in Skanderborg und Hørning ist bereits umweltfreundlich, soll aber noch besser werden nachhaltig. Daher soll die Geothermie in Zukunft einen großen Teil des Biomasseverbrauchs ersetzen. Zudem sollen stabile, niedrige Preise für die Wärme gewährleistet werden. "Wir verwenden heutzutage ausschließlich lokal erzeugte, zertifizierte Biomasse. Und wir werden dies auch in Zukunft tun, aber wir müssen weniger verbrennen und weniger abhängig vom Preis der Biomasse sein. Deshalb wollen wir die Geothermie als eine wichtige Quelle für unsere Fernwärme gewinnen. Geothermie ist eine klimafreundliche, lokale und sehr kostengünstige Wärmequelle, die rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr Wärme produziert", sagt Erling Weber Jensen, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Skanderborg-Hørning Fjernvarme A.m.b.a.
Der Bürgermeister von Skanderborg, Frands Fischer, unterstützt diese Vision: "Die Initiative fügt sich gut in das Ziel des Stadtrats ein, Biomasse als Brennstoff auslaufen zu lassen und auf 100% erneuerbare und nachhaltige Energiequellen für die Wärmeversorgung umzusteigen. Geothermie ist unabhängig von den Jahreszeiten und eine stabile und klimafreundliche Wärmequelle - auch im Winter. Deshalb unterstützen und fördern wir natürlich. Wir drücken die Daumen, dass die Studien positive Ergebnisse bringen", sagt Frands Fischer. Die Kommune Skanderborg ist Mitglied der DK2020-Klimapartnerschaft, die sich dafür einsetzt, die Ziele des Pariser Abkommens in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Dies bedeutet unter anderem, dass sich die Gemeinde verpflichtet hat bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden.
Der Vorstand des Fernwärmeunternehmens hat mit der Arbeit an einem Masterplan begonnen, der im Jahr 2023 fertiggestellt werden soll. Ziel ist es, die sichere, erschwingliche und klimafreundliche Wärme zum Nutzen von mehr Menschen zu verbreiten, um den Heizpreis zu senken und um das gesamte Fernwärmesystem energieeffizienter zu gestalten. Die Geothermie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Es muss jedoch eine wichtige Voraussetzung gegeben sein: "Wir müssen die Netze in Hørning und Skanderborg verbinden, um eine ausreichende Grundlage für die Geothermie zu schaffen", erklärt Erling Weber Jensen, der sagt, dass die gesamte Arbeit von der besonderen Atmosphäre eines verbrauchereigenen Unternehmens getragen wird: "Wenn man direkt im Besitz der Verbraucher ist, bekommt man heutzutage viele Kommentare über die Kühltheke im Supermarkt, wo die Heizkosten ein heißes Gesprächsthema sind. In Skanderborg und Hørning geht es uns gut. Und das soll es auch in Zukunft. Deshalb ergreifen wir jetzt diese Initiative".
Innargi, das die geothermische Anlage bauen und betreiben wird, baut derzeit das größte geothermische Fernheizwerk der EU für das Fernwärmeunternehmen Kredsløb in Aarhus. Und gerade die großen Projekte des Unternehmens in Aarhus und der Metropolregion können die Geothermie mittelgroßen Fernwärmeunternehmen wie Skanderborg-Hørning Fjernvarme erleichtern, sagt CEO Samir Abboud: "Normalerweise muss man die Anlage vergrößern, damit Geothermie wettbewerbsfähig wird. Je mehr Bohrlöcher gebohrt werden und Anlagen gebaut werden, desto niedriger wird der Wärmepreis sein. Projekte in großen städtischen Gebieten ermöglichen es jedoch Fernwärmeunternehmen in kleineren Städten in der Nähe, eine lokale Ressource in Form von geothermischer Energie zu erschließen und zu nutzen. Deshalb denke ich, dass in den nächsten Jahren noch viel mehr Fernwärmeunternehmen - und damit auch Wärmekunden - von der Geothermie profitieren werden".
Die Parteien gehen davon aus, dass es etwa sechs Monate dauern wird, bis ein Vertrag zustande kommt. Wenn sie erfolgreich ist, wird die Anlage im Danmarksvej in Skanderborg stehen.
Quelle: Skanderborg-Hørning Fjernvarme A.m.b.a