MTU wird die geothermische Energie als Prozess- und Raumwärme in den Betriebsgebäuden einsetzen. Die Arbeiten für die zwei etwa 3.300 m tiefen Bohrungen sollen im Frühjahr 2023 starten. Damit erwartet die MTU bis zu 88 Prozent der heutigen fossilen Energie einsparen zu können. Zudem wird auch die Nutzung zur Kälteversorgung untersucht. Die Erzeugung erneuerbarer Wärme aus dem Untergrund erfolgt direkt am Ort des Verbrauchs.
Andreas Tönies, Vorstandsvorsitzender der Daldrup & Söhne AG, misst dem Auftrag große Signalwirkung bei: „MTU hat das Potenzial der Geothermie für die Wärmeversorgung erkannt. Damit geht ein erstes deutsches DAX-Unternehmen mit Hilfe der Geothermie vorausschauend einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung seiner energieintensiven Produktion. Andere Unternehmen werden diesem Beispiel folgen.“
Die Attraktivität geothermischer Wärme für die Energieversorgung von Industrieunternehmen fußt im Wesentlichen auf der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, der wirtschaftlich langfristig gut kalkulierbaren Energiekosten und der nahezu CO2-neutralen Erzeugung. Dazu kommt der Vorteil der bedarfsgerechten Energieerzeugung am Verbrauchsort ohne aufwendige Investitionen in die Energieinfrastruktur.
Zur Umsetzung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz veröffentlichten Eckpunktepapiers zur Geothermie und für eine breitere Akzeptanz der Geothermie bei Industrie- und Gewerbeunternehmen, müssen vom Gesetzgeber nun die Genehmigungsverfahren verschlankt und beschleunigt sowie die Fördermöglichkeiten erweitert werden. Denn ohne die Geothermie sind eine dekarbonisierte Wärmeversorgung und die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa nicht zu erreichen.
Quelle: Daldrup & Söhne AG