Im Auftrag der badenovaWÄRMEPLUS wird die Firma IPS GmbH aus Celle in den nächsten Wochen in Breisach am Rhein, Merdingen, Freiburg – Munzingen, Schallstadt, Ehrenkirchen, Bad Krozingen und Hartheim unterwegs sein. Aufgrund der geologischen Strukturen vermuten Experten in diesem Gebiet natürliche heiße Thermalwasservorkommen in einer Tiefe, die für eine nachhaltige Wärmeversorgung geeignet sind. Um die genaue Lage geologisch zu erkunden, soll eine sogenannte 3D-Seismik durchgeführt werden. Die 3D-seismische Messung erlaubt eine „Durchleuchtung“ des Untergrundes in einem Bereich von wenigen hundert Metern bis in Tiefen von einigen Kilometern ohne Eingriffe in den Untergrund. Ziel ist die Erstellung eines detaillierten Bildes der geologischen Strukturen bis auf über 3.000 m Tiefe hinsichtlich der Nutzung natürlicher heißer Thermalwasservorkommen für die regenerativer Wärmeversorgung in der Region.
Große Potenziale am südlichen Oberrhein
„Ein erster wichtiger Meilenstein auf dem gemeinsamen Weg zur regenerativen Wärmegewinnung für die Region ist geschafft“, so Heinz-Werner Hölscher, Vorstand der badenova. Denn die Energiewende in Deutschland sei nur zu schaffen, wenn neben der „Stromwende“ auch die „Wärmewende“ eingeläutet wird. „Bereits 50 Prozent des Stroms kommen hierzulande aus erneuerbaren Energiequellen, bei der Wärme liegen wir aber immer noch bei mageren 15 Prozent“. Die Nutzung von Tiefengeothermie kann eine der zentralen Lösungen sein. Die beliebten Thermalbäder - vom Freiburger Eugen-Keidelbad über die Vita Classica in Bad Krozingen, die Cassiopeia Therme in Badenweiler bis hin zur Balinea Therme in Bad Bellingen – machen es im Kleinen vor: Sie nutzen erfolgreich die Wärme aus dem Erdinneren, die bereits die Römer für ihre Badekultur zu schätzen wussten.
Bisherige Aktivitäten von badenovaWÄRMEPLUS
Für die Identifikation der regenerativen Wärmequelle aus dem Erdinneren hatte die badenova Tochter vom Regierungspräsidium Freiburg (RP) bzw. dem dort ansässigen Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) eine „Aufsuchungserlaubnis“ erteilt bekommen. Ein knapp 320 km² großes Gebiet wurde im Rahmen einer so genannten „Prospektion“ in den vergangenen Monaten intensiv untersucht. U.a. wurden bereits existierende Daten von „2D-Seismiken“ analysiert. Neue Gravimetrie-Messungen flossen in die Analyse ebenfalls mit ein. Bei diesen gravimetrischen Untersuchungen werden mit speziellen Messgeräten, die nach dem Prinzip der Federwaage funktionieren, Veränderungen des Schwerefeldes im Untergrund untersucht. Um die Datenlage noch weiter zu verdichten, wurden diese Messungen durch eine Aero-Magnetik ergänzt. Dabei flog ein Helikopter ein definiertes Gebiet ab und erhob mit einem Messgerät Parameter des Erdmagnetfeldes.
In der akuellen Phase werden im Potenzialgebiet 3D-Seismik-Messungen durchgeführt. Sie geben Aufschluss, ob vor Ort geeignete geologische Strukturen für eine Erschließung der Wärme aus dem Erdinneren vorhanden sind. Diese 3D-Reflexionsseismik erlaubt eine „Durchleuchtung“ des Untergrundes in einem Bereich von wenigen hundert Metern bis in Tiefen von einigen Kilometern ohne Eingriffe in den Untergrund.
Gründung eines „Bürgerschaftsrats“
Um die BürgerInnen in den sieben Kommunen von Anfang an transparent in die laufenden Untersuchungen einzubinden, wurde ein Bürgerschaftsrat gegründet. In diesem soll ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung vertreten sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden über ein Zufallsprinzip ausgewählt. Ziel des Bürgerschaftsrats ist ein Austausch zu möglichen Fragen sowie eine Meinungsbildung der teilnehmenden BürgerInnen unter Anhörung von KritikerInnen, BefürworterInnen, WissenschaftlerInnen, ProjektierInnen sowie VertreterInnen von Verbänden oder Organisation.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite zur Geothermie von badenovaWÄRMEPLUS.
Quelle: Presse badenovaWÄRMEPLUS