Für das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 müsse das vorhandene Potential für Geothermie erheblich stärker genutzt und die Einbeziehung von Branchen-Expertise intensiviert werden, heißt es im BMWi-Papier. Der Bundesverband Geothermie e.V. unterstützt die Bundesregierung in diesem Vorhaben und steht in konstantem Austausch mit den zuständigen Stellen. Erste konkrete Vorschläge zur Realisierung der ambitionierten Zielsetzung der Ampel-Koalition sind vonseiten des BVG bereits unterbreitet worden.
Im September 2021 veröffentlichte der Bundesverband Geothermie e.V. sein Impulspapier „Klimaneutrale Wärme 2045 – Antworten auf zentrale Fragen“ und stellte konkrete Vorschläge zur Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Stärkung der Geothermie zusammen. Diese wurden nun teilweise vom BMWi aufgegriffen. „Die Betonung der Rolle der Geothermie bei der zeitnahen Umsetzung der Wärmewende begrüßen wir ausdrücklich. Wir freuen uns, dass unsere Impulse aus den Dialogen in die Vorschläge des BMWi eingeflossen sind. Geothermie ist ein wichtiger Baustein der Wärmewende: sie dekarbonisiert die Wärme- und Kälteversorgung, verringert Energieimporte und schafft Wertschöpfung in Deutschland. Allerdings bedarf es noch stärkerer Anstrengungen für eine notwendige Skalierung der Nutzung Oberflächennaher und Tiefer Geothermie“, so Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverbandes Geothermie. In der Eröffnungsbilanz heißt es dazu: „Um bis zur Hälfte der Wärme bis 2030 klimaneutral erzeugen zu können, werden wir das im „Dialog Klimaneutrale Wärme 2045“ identifizierte Instrumentenbündel wo nötig anpassen, mit den Stakeholdern diskutieren und die identifizierten Instrumente zügig umsetzen.“ Konkret bedeutet dies, dass zum einen die Fristen für die Genehmigung von Geothermieprojekten verkürzt werden müssen, um den Ausbau zu beschleunigen und zum anderen eine bessere Absicherung in der Anfangsphase der Investition von Geothermieprojekten implementiert werden muss.
Der Minister betonte in seiner Eröffnungsbilanz, dass angesichts steigender Treibhausgasemissionen sofortiges Handeln notwendig sei. „Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 muss das vorhandene Potential für Tiefe Geothermie erheblich stärker genutzt werden. Es beträgt 10 TWh pro Jahr bis 2030 und wir wollen es so weit wie möglich nutzen. Dies bedeutet eine Verzehnfachung der derzeitigen Wärmeeinspeisung aus dieser Quelle.“, so Habeck. Aktuell untersucht ein Konsortium aus Fraunhofer Gesellschaft und Helmholz-Gemeinschaft die bundesweiten Potentiale der Geothermie neu.
Der Bundesverband Geothermie wird den Dialog fortführen und weiterhin die Branchen-Expertise und Sachkenntnis aller relevanten Stakeholder zur Verfügung stellen, um die Umsetzung der Wärmewende zügig voranzubringen.