Die wissenschaftlichen Arbeiten im Erzgebirge werden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Rahmen des Forschungsvorhabens „Geothermie im Granit Sachsens (GIGS)“ durchgeführt. Ziel des Projektes GIGS ist die Erkundung der Störungszone „Roter Kamm“ im Bereich Schneeberg und Bad Schlema für eine spätere Eignung zur geothermischen Energiegewinnung.
Das Forschungsprojekt der BGR und ihrer wissenschaftlichen Partner beinhaltet zunächst ein Vorprojekt zur Erstellung der behördlichen Genehmigungen. Derzeit erarbeitet die BGR gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen die wissenschaftlichen und bergrechtlichen Voraussetzungen für eine geplante Forschungsbohrung. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Vorprojekts und der entsprechenden Bewilligung durch das Sächsische Oberbergamt wird die BGR beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Finanzierung des Hauptprojektes beantragen.
In einem sich anschließenden dreijährigen Hauptprojekt soll eine etwa vier Kilometer tiefe Forschungsbohrung auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule in Bad Schlema entstehen. Die Bohrarbeiten beginnen – je nach Eingang der Fördermittelbewilligung und der Betriebsplanzulassungen – frühestens im Jahr 2021. Das Projekt wird in diesem Fall im Jahr 2024 abgeschlossen. Der finanzielle Gesamtrahmen des Forschungsvorhabens wird sich voraussichtlich auf über 20 Millionen Euro belaufen. Einen Teil des Betrages übernimmt der Freistaat Sachsen, der als Grundstückseigentümer den Bohrplatz bereitstellt und die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen schafft.
Die wissenschaftlichen Ziele der geplanten Forschungsbohrung mit dem Namen „Silberberg“ sind:
Bei entsprechenden geowissenschaftlichen Ergebnissen könnte diese Bohrung zu einem späteren Zeitpunkt auch zur kommerziellen Gewinnung von Erdwärme genutzt werden.
Quelle: Pressemitteilung BGR