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Gemüseanbau mit Tiefengeothermie

| News

Der Gemüseproduktionsbetrieb Grob im Schweizer Kanton Thurgau erhält die behördliche Konzession zur Nutzung von Geothermie und spart so jährlich 1330 Tonnen CO₂-Emissionen.

In den Gewächshäusern des Produktionsbetriebs Grob wächst Gemüse zukünftig mit Wärme aus Tiefengeothermie. Quelle: Grob Gemüsebau

In der Gemeinde Schlattingen werden Gewächshäuser zukünftig mit Geothermie beheizt. Der Gemüseanbaubetrieb Grob erhielt im Januar 2022 die rechtkräftige Konzession für die Nutzung von Geothermie zur Wärmeversorgung seiner Gewächshäuser. Die Nutzungsdauer der Wärme aus Tiefengeothermie ist dabei zunächst auf 30 Jahre befristet.

Bereits 2020 reichte das Unternehmen ein Gesuch für die Nutzung von Tiefengeothermie beim Kanton ein. Nun bewilligte das kantonale Departement für Bau und Umwelt das Vorhaben. Gemüsebauer Stefan Grob zeigt sich erfreut über den positiven Entscheid des Verfahrens: „Wir sind glücklich über diese verbindliche Zustimmung. Mit der Konzession haben wir nun die Gewähr, unsere Gewächshäuser langfristig zu einem großen Teil mit nachhaltiger Wärme versorgen zu können. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf der Reise zu einem energieautonomen Betrieb“. Zukünftig wird aus einer Tiefe von bis zu 2000 Metern etwa 60°C warmes Thermalwasser mit einer Förderzielrate von 15 Liter pro Sekunde an die Oberfläche gepumpt. Die thermische Leistung der firmeneigenen Geothermieanlage beträgt etwa 3000 Kilowatt. Im Dauerbetrieb entspricht das einer jährlichen Leistung von 26 000 Megawattstunden. Der Gemüseproduktionsbetrieb Grob kann durch Geothermie so etwa 1330 Tonnen CO₂-Emissionen im Betrieb seiner Gewächshäuser einsparen.

Energieautonomer Betrieb durch Tiefengeothermie

Bereits 2010 startete das Schlattinger Unternehmen mit einer ersten Bohrung für eine eigene Geothermieanlage. Nach erfolgreichem Erreichen des Zielhorizonts in einer Tiefe von 1508 Metern führte das Unternehmen 2013 eine zweite Tiefenbohrung in waagerechter Linienführung mit Zielhorizont in 2013 Metern Tiefe durch.

 

In den vergangenen Jahren investierte das Unternehmen substanziell in die eigene Anlage und in das Sicherheitskonzept. Dazu zählten neben den Tiefenbohrungen und Erschließungen zahlreiche Maßnahmen zur Wasseraufbereitung, Wasserkontrolle und Datenerhebung für die Ableitung der Thermalwässer in den Rhein. Finanziell beteiligte sich auch der Kanton Thurgau seit 2010 am Schlattinger Geothermie-Projekt. Insgesamt investierte der Gemüsebaubetrieb Grob über 10 Millionen Franken. Weitere 2 Millionen Franken flossen seitens des Kantons in das Projekt. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) beteiligte sich ebenfalls mit 900 000 Franken. Mit der erfolgreichen Konzession werden nun Teile der Subventionen über die Nutzungsgebühren wieder an die öffentliche Hand zurückgeführt, so das Unternehmen.

Die Wärmegewinnung durch Geothermie wird durch eine Photovoltaikanlage ergänzt. Im Dezember 2013 wurden 723 Module in Betrieb genommen, die ca. 180 000 kW/h Energie pro Jahr gewinnen. Eine Biogasanlage ist in Planung.

Quellen: Tagblatt, Grob Gemüseanbau