Bei dem Gespräch diskutierten die Teilnehmer die außergewöhnlich großen geothermischen Potentiale im Bayrischen Molassebecken. Anhand von erfolgreichen Projekten aus München, Grünwald, Unterhaching und Pullach wurden die Klimaschutzwirkungen verdeutlicht. Dabei wurde auch klar, dass Geothermie eine positive soziale Komponente hat. Langfristig bezahlbare und zuverlässige Wärmeversorgung für die bayrische Bevölkerung kann mit oberflächennaher und tiefer Geothermie ermöglicht werden. Vertreter der Geothermie-Allianz Bayern (GAB), einer Kooperation aus TU München (TUM), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Universität Bayreuth, adressierten bei dem Gespräch Fragen aus Forschung und Praxis im Bereich der Tiefengeothermie. Das übergeordnete Ziel der Geothermie-Allianz Bayern ist es, den heimischen Energieträger Geothermie als erneuerbare Energieressource zu stärken, damit dieser einen signifikanten Beitrag in Bezug auf die CO2-Reduktionsziele leisten kann. Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass ein ambitionierter Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt angegangen werden muss. Die Geothermie ist hierfür die Option, die die Wertschöpfung vor Ort in Bayern gewährleistet und zugleich umweltfreundlich sowie klimafreundlich ist.
Bisher sind in Deutschland 37 Tiefe Geothermie-Anlagen mit einer Wärmeleistung von 336,51 MW und einer elektrischen Leistung von 37,13 MW installiert. Im Bereich der oberflächennahen Geothermie sind rund 390.000 Anlagen mit einer Wärmeleistung von 4.290 MW installiert. Zudem ist Geothermie flächeneffizient und landschaftsschonend. Bei einer nutzbaren Wärmeleistung von 40 MW können pro Hektar 38.500 Tonnen CO2 eingespart und über 100.000 MWh Wärme pro Jahr produziert werden.