Im Dezember stoppte der Bohrer bei 1.296 Metern, nachdem er die soleführende Posteraschicht durchstoßen hatte. Die Ergebnisse der anschließenden Fündigkeitsuntersuchung konnten sich sehen lassen. Diese stellten die Stadtwerke am 1. März gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Energieminister Christian Pegel vor.
Der Aquifer unter der Förderbohrung in Lankow hat eine Stärke von 45 Meter statt der prognostizierten 30 Meter. Die Größe und der ebenfalls sehr hohe Wert der Durchlässigkeit des Gesteins (Permeabilität) werden ein höheres Fördervolumen zulassen. Dieses liegt laut der Prüfung durch die Geologen bei deutlich über den erwarteten 150 Kubikmetern pro Stunde.
„Wir waren uns dessen immer bewusst, dass dieses Projekt für uns als Unternehmen mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Egal wie viel man vorher prüft und rechnet – man weiß nie, was einen in der Tiefe tatsächlich erwartet, bevor man diesen Punkt in der Realität erreicht.”, so Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf. Doch das Risiko hat sich gelohnt.
Auch die vorgefundene Soletemperatur übertrifft die Erwartungen. Statt den prognostizierten 50 Grad liegen in der Förderbohrung sogar 56 Grad Celsius vor – ein Ergebnis, das zehn Prozent über den Erwartungen liegt.
„Der Klimawandel ist das kollektive Risiko unserer Zeit. Der jüngste Hinweis in einer Reihe von vielen, dass uns der Klimawandel längst direkt betrifft, ist der außergewöhnliche Februar, der in Schwerin mit einer Durchschnittstemperatur von 4,9 Grad Celsius signifikant über dem langjährigen Mittel lag. Das macht deutlich: Wir müssen dringend handeln und insbesondere im Wärme- und Verkehrssektor verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Ich begrüße daher das Engagement der Stadtwerke und der Landeshauptstadt Schwerin, sich gerade im Fernwärmebereich neu aufzustellen. Dies trägt zu einer verbesserten Klimaschutzbilanz in der Wärmeversorgung der Bevölkerung bei, die wir dringend brauchen und deshalb seitens des Landes gern unterstützen.“, so Energieminister Christian Pegel.
Auch Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier zeigte sich zufrieden angesichts dieser Ergebnisse: „Für uns als Stadt bedeuten diese Zahlen, dass wir einen noch höheren Anteil an Erdwärme in das Wärmenetz einspeisen können. Das bedeutet: Wir brauchen weniger fossile Brennstoffe und sparen noch mehr CO2 ein als erwartet.”
Das Erfolgsprojekt der Stadtwerke Schwerin wird jetzt in die nächste Phase, die Herstellung der Verpressbohrung, gehen und gibt jetzt schon Hoffnung, dass die Geothermienutzung im Nordosten Deutschlands spürbar zunimmt.
Quelle: Pressemitteilung Stadtwerke Schwerin