Es soll bald über 3 Kilometer in die Tiefe gehen. Auf der Seite des Projekttagebuches des Geothermieprojektes Hamburg Wilhelmsburg wird anschaulich gezeigt, wie ein Geothermieheizwerk entsteht. Auf dem Grundstück des Projektes sind die Bohransatzpunkte bereits deutlich zu erkennen. Nach Ende der Bohrungen wird hier das Heizhaus stehen, das kaum mehr erahnen lässt, wie heiß es unter dem Gelände her geht.
Das Betonfundament, das den Bohrturm tragen wird, ist fast fertiggestellt. Es ist 4.500 Quadratmeter groß und 30 bis 50 Zentimeter dick. Es hat ein leichtes Gefälle von den Rändern in die Mitte, um Regenwasser besser abzuleiten.
Das Fundament wird von mehreren Hundert Eisenpfählen getragen, die bis zu 19 Meter tief in den Untergrund eingebracht wurden. Es muss nicht nur das Gewicht des 40 Meter hohen Bohrturms tragen, sondern auch das der Bohrerkonstruktion, die 3,5 Kilometer tief bohren wird. Zudem muss das Fundament den Bewegungen während der Bohrungen standhalten.
Das Reallabor in Wilhelmsburg, einem Stadtteil mit fast 70.000 Einwohnern, zeigt das integrierte WärmeWende Wilhelmsburg Projekt, kurz IW³, wie regenerative Energieversorgung im urbanen Raum gelingen kann. Dabei werden Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur in einem neuen Konzept vereint. Kernstück ist eine Geothermie-Anlage mit einer Teufe von 3.500 Metern, die durch ein intelligentes Nahwärmenetz den Stadtteil Hamburgs versorgt. Mit dem Konzept der integrierten Wärmewende verfolgt IW³ das Ziel, unterschiedliche regenerative Energieerzeuger und -speicher intelligent mit den Verbrauchern zu koppeln, sodass Energie immer dann verfügbar ist, wenn sie benötigt wird. Die hier angewandten Technologien und Verfahren können in Zukunft als Blaupause für Quartiere und Städte in ganz Deutschland herangezogen werden. Aufgrund der Innovationskraft des IW³-Konzeptes erhielt das IW³-Konsortium einen Förderbescheid in Höhe von 22,5 Millionen Euro.
Noch mehr Infos gibt bei dem Videomittschnitt der Bürgerinformationsveranstaltung zur Geothermie in Wilhelmsburg.
Quelle: Hamburg Energie, IW³