Beim Bohren in der Tiefbohrtechnik geht es oft darum, nicht nur ein Bohrloch zu erstellen, sondern einen möglichst kontinuierlichen Bohrkern zu gewinnen um diesen geowissenschaftlich auszuwerten. Hierbei kommt dem Kernrohr eine zentrale Bedeutung zu.
Sowohl bei der konventionellen Kernbohrtechnik als auch beim Seilkernbohren wird eine zentral offene Kernbohrkrone eingesetzt. Durch diese wächst der Kern beim Bohren in das Kernrohr hinein. Aus technischen Gründen kann das Kernrohr aus einem Außen- und einem Innenkernrohr bestehen. Der Kern wird anschließend zusammen mit dem Innenkernrohr entweder mit dem Bohrgestänge (konventionell) oder mit einem Stahlseil (Seilkern) zutage gebracht.
Dann kann eine Bohrkernuntersuchung durchgeführt werden: Bohrkerne können zunächst 'mit dem Auge' begutachtet werden, dann schließen sich aber zwingend umfangreiche Laboruntersuchungen an. Kernbohrungen, die nur der Exploration dienen, werden oft auch “slim-hole drilling" genannt.