Aktuelles Ziel der Stuttgarter Verwaltung ist es, einen Anreiz für die energetische Sanierung von Häusern zu geben und erneuerbare Energien stärker zu begünstigen, wie etwa den Einsatz von Wärmepumpen. Um dies zu erreichen, soll mehr Geld in das Energiesparprogramm investiert werden. In diesem Zusammenhang schlug der Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Technik eine Erhöhung des Fördersatzes für Erdwärmesonden zur stärkeren Nutzung der Geothermie vor. Bisher sollte den Bauherren nach Plänen der Verwaltung für den Einbau von Sonden eine 25 Prozent Förderung zugutekommen. In der Praxis würde dies beispielhaft bedeuten: Bei einem Projekt, welches zwei Sonden mit Kosten in Höhe von 20. 000 Euro benötigt, würden diese mit 5.000 Euro gefördert werden. CDU-Fraktionschef Alexander Kotz gab nun den Impuls, Erdwärmesondierungen stärker zu fördern als geplant. Die Ausschussmehrheit empfiehlt deswegen, zukünftig beide Sonden mit je 5.000 Euro zu fördern.
Darüber hinaus ist geplant, den Geldhahn für Heizungen, die fossile Brennstoffe verwenden und klimaschädliches Kohlendioxid ausstoßen, etwas zuzudrehen. Dabei sollen die Fördergelder für die Umstellung von Heizöl- auf Erdgasbetrieb verringert werden. Eine komplette Streichung der Förderung, wie unter anderem von Christoph Ozasek (Linke) und Hannes Rockenbauch (Stuttgart Ökologisch Sozial) in einem Antrag für eine klimaneutrale Stadt gefordert, bekam jedoch bisher nicht die notwendige Zustimmung.
Seit Stuttgart 1998 mit der finanziellen Unterstützung von Energieeinsparungen in Privatgebäuden angefangen hat, wurden bis Ende 2018 etwa 35 Millionen Euro an Fördermitteln für circa 20.000 Wohnungen ausgegeben. 2,5 Millionen Euro pro Jahr werden derzeit zur Förderung ausgegeben. Demnächst ist durch die Verwaltung eine Aufstockung um 1 Million Euro pro Jahr geplant. Außerdem sollen im kommenden Jahr neben klassischen Privateigentümern und gemeinnützigen Vereinen zusätzlich Wohnungsunternehmen durch das Energiesparprogramm angesprochen werden. Insgesamt würden dann die jährlichen Fördermittel auf eine Summe von zehn Millionen Euro ansteigen.
Quelle: Stuttgarter Zeitung