Prof. Bodo Lehmann & Dr. Boris Dombrowski stellen die weltweit tätige Ingenieurdienstleistungs- und Beratungsgruppe vor.
Ihr Unternehmen besteht aus vielen verschiedenen Geschäftszweigen. Welche Services bieten Sie an?
DMT GROUP ist eine weltweit tätige Ingenieurdienstleistungs- und Beratungsgruppe mit Hauptsitz in Essen, die an 30 Standorten wichtige Projekte in den Bereichen Energie, Industrie, Infrastruktur und natürliche Ressourcen entwickelt, liefert, betreut und instand hält. Mit über 280 Jahren Erfahrung kombinieren wir Innovation, Technologie und Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen und nachhaltige Werte für unsere Kunden zu schaffen.
Ein besonderer Fokus liegt auf Tiefengeothermie-Projekten, in denen wir als Generalunternehmer agieren und umfassende Lösungen entlang der gesamten Prozesskette bieten. Von der Projektierung beginnend mit Machbarkeitsstudien, Erschließung von Fördermitteln und der Standorterkundung mittels 2D-/3D-Seismik bis hin zur Bohrplanung, Bohrung und Bohrüberwachung und dem Anlagenbau inklusive Netzanschluss übernehmen wir alle Prozessschritte. So unterstützen wir Stadtwerke, Energieversorger und Unternehmen von Anfang an dabei, Tiefengeothermie-Projekte erfolgreich umzusetzen.
Wir sind führend in der Exploration und Erschließung von Wärmenergie aus der Tiefe der Erde. Durch unser seismologisches Monitoring und die geologische Modellierung schaffen wir eine 3D-Simulation des Untergrundes, um die Lagerstätten optimal zu erkunden und zu erschließen. Wir minimieren das Bohrrisiko, erhöhen die Sicherheit und steigern die Produktivität, um nachhaltige Wärmeenergie aus der Tiefe effektiv, kosteneffizient und langfristig zu gewinnen.
Als Generalunternehmen in der Tiefengeothermie tragen wir durch exzellente Engineering-Lösungen erfolgreich zur Dekarbonisierung der Wärmenetze und der Erreichung der Klimaziele bei.
Seit wann sind Sie Mitglied im Verband?
Wir sind Gründungsmitglied des Bundesverbands und damit bereits seit 1991 dabei.
Besonders in technischen Berufen (z.B. im Ingenieurswesen) ist der Frauenanteil sehr gering. Sie setzen auf ein „Diversity Management“ mit einem höheren Frauenanteil. Denken Sie, es braucht weitere Anreize oder Änderungen, um das Berufsfeld divers zu gestalten?
Bei DMT sind wir uns bewusst, dass ein diverses Arbeitsumfeld von großer Bedeutung ist, um innovative Lösungen zu entwickeln und die besten Talente anzuziehen. Dazu fördern wir eine ausgewogene Work-Life-Balance und bieten flexible Arbeitszeitmodelle mit Vertrauensarbeitszeit, die es unseren Mitarbeitenden ermöglichen, Beruf, Familie und Privatleben miteinander zu vereinbaren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sichtbarkeit weiblicher Vorbilder. Wir ermutigen Frauen in unserem Unternehmen aktiv dazu, ihre Erfahrungen und Erfolge zu teilen, um andere zu motivieren, inspirieren und den Austausch untereinander zu fördern.
Auch die internationale Zusammenarbeit ist bei uns essenziell: In unserem Berufsfeld arbeiten viele Nationen in einem offenen Austausch von Ideen und Lösungsansätzen miteinander – ein echter Gewinn, den wir sehr schätzen.
Insgesamt streben wir danach, eine inklusive Arbeitsumgebung mit einer Unternehmenskultur zu leben, die Offenheit, Wertschätzung und die Möglichkeit zu individueller Entwicklung bietet. So möchten wir eine inspirierende und motivierende Atmosphäre für alle schaffen.
Wie sehen Sie der Zukunft im Bereich der Tiefengeothermie entgegen?
Wir sind davon überzeugt, dass die Tiefengeothermie sich technisch, ökologisch und ökonomisch durchsetzen wird. Schließlich bietet die Tiefengeothermie zahlreiche Vorteile: Sie zeichnet sich durch ihre Grundlastfähigkeit, lokale Verfügbarkeit und quasi unerschöpfliche Ressourcen aus und verfügt daher über das größte Steigerungspotenzial. Ein weiterer Pluspunkt ist ihr geringer Strombedarf. Als besonders kosteneffiziente regenerative Wärmequelle überzeugt sie außerdem durch den geringsten Flächenverbrauch mit minimalen Auswirkungen auf Natur und Umwelt.
Was war eines der spannendsten Projekte, an denen Sie bisher gearbeitet haben?
Wir haben das Glück, dass unsere Projekte stets spannend und facettenreich sind. In 25 Jahren und über 200 Einzelaufträgen im Bereich der Tiefengeothermie haben wir natürlich viele faszinierende Projekte erlebt. Die „Spannung“ liegt hierbei für uns stets in den Erkenntnissen, die wir im Laufe eines Projekts gewinnen. Eines der bemerkenswertesten war hier zweifellos die Durchführung der größten 3D-Seismik im Wiener Becken für die Wien Energie / OMV. Innerhalb von nur 9 Monaten haben wir eine Fläche von etwa 1.500 Quadratkilometern erkundet, was etwa zwei Dritteln der gesamten Größe des Ruhrgebiets entspricht.
Ihr Unternehmen präsentiert sich auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Welchen Einfluss hat das auf ihre Arbeit?
Die Nutzung der Social-Media-Plattformen ermöglicht uns zum einen eine direkte und schnelle Kommunikation und Interaktion mit unseren Kund:innen. Wir erhalten dort unmittelbares Feedback zu den von uns geposteten Themen und Inhalten, was uns wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kund:innen bietet.
Darüber hinaus eröffnet uns Social Media die Chance, verschiedene Aspekte unseres Unternehmens, unsere Vision, unsere fachliche Expertise sowie unsere Werte authentisch nach außen hin zu präsentieren: Informationsvermittlung, Recruiting und die Förderung von Diversität greifen hier nahtlos ineinander. Insbesondere beim Recruiting ist Social Media ein wunderbares Tool, um wertvolle Einblicke in unsere Unternehmenskultur und Karrieremöglichkeiten zu geben.
So entsteht eine engere Verbindung zwischen unseren Kund:innen, Mitarbeitenden und einer breiteren interessierten Öffentlichkeit, was unsere Arbeit im Alltag auf vielfältige Weise bereichert.
Warum sind Sie Mitglied beim Bundesverband Geothermie geworden?
Wir sind dem Bundesverband Geothermie beigetreten, da er als maßgebliche Vertretung aller Akteure in der Geothermie-Branche in Deutschland gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik agiert. Mit Blick auf die herausragenden Vorteile, die die Tiefengeothermie im Vergleich zu anderen alternativen Wärmeenergien bietet, halten wir es für ausgesprochen wichtig, unsere Interessen zu bündeln und die Vorzüge dieser nachhaltigen Energiequelle entsprechend zu kommunizieren. Der Bundesverband Geothermie erfüllt diese Aufgabe ganz ausgezeichnet und ermöglicht es uns, unsere Stimme in diesem wichtigen Bereich zu stärken und unsere Expertise miteinzubringen. Als Mitglied profitieren wir von einem starken Netzwerk, Erfahrungsaustausch und der Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Akteuren die geothermische Nutzung in Deutschland weiter voranzutreiben.
Was wünschen Sie sich vom Bundesverband?
Wir wünschen uns, dass der Bundesverband Geothermie seinen bisherigen erfolgreichen Weg weiter fortsetzt und weiterhin eine starke Stimme für die Geothermie-Branche in Deutschland bleibt. Allen Mitarbeitenden wünschen wir außerdem stets eine gute Gesundheit, um ihre wichtige Arbeit auch in Zukunft so erfolgreich fortzuführen.