Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Mitgliederporträt: GeoAlto GmbH

| Mitgliederporträts

Das in Rottenburg am Neckar ansässige Planungsbüro für Oberflächennahe Geothermie ist seit 2021 Mitglied im Bundesverband Geothermie.

Gestaltung: Susann Piesnack

Welche Leistungen bietet GeoAlto an?

David Kuntz: „Wir sind ein Planungsbüro für Oberflächennahe Geothermie. In den Bereichen Geotechnik, Grundwasserhydraulik und Rohrnetzhydraulik sind wir ebenfalls aktiv.“

Florian Schwinghammer: „Zusätzlich bieten wir Betriebsmanagement und Überwachung von Oberflächennahen Geothermieanlagen an, wozu auch das Monitoring und die Auswertung der Daten zählen.“

Seit wann sind Sie Mitglied im Bundesverband Geothermie?

David Kuntz: „Seit 2021.“

Wie sind Sie auf den Bundesverband Geothermie aufmerksam geworden?

David Kuntz: „Den kannten wir schon immer! Wir sind seit über 10 Jahren in der Geothermiebrache tätig und hatten regelmäßig mit dem Bundesverband zu tun.“

Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft im Bundesverband Geothermie?

Florian Schwinghammer: „Vor allem ein gutes Netzwerk. Auch bei übergeordneten Fragen hat man Ansprechpartner. Politische Themen können ebenfalls eingebracht werden.“

David Kuntz: „Da die Branche noch nicht sehr groß ist und fast alle auf dem Markt Aktiven auch Mitglied im Bundesverband sind, sind Fachcommunity und Networking die größten Vorteile.“

Warum würden Sie eine Mitgliedschaft im Bundesverband empfehlen, genauer gesagt, was würden Sie einem Unternehmen raten, welches wegen der Mitgliedschaft im Bundesverband noch unentschlossen ist?

David Kuntz: „Die Sichtbarkeit und Interessenvertretung der Geowissenschaften in der Wärmebranche wird sehr aktiv vom Bundesverband wahrgenommen. Wenn man dort mitwirken oder etwas zur politischen Landschaft beitragen möchte, führt kein Weg am Bundesverband vorbei.“

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?

David Kuntz: „Wir verfolgen überwiegend größere Projekte ab 300 kW, sowohl Quartiers- als auch Einzellösungen. Derzeit setzen wir mehrere Projekte mit Erdwärmesonden- und kollektorfeldern sowie Brunnenanlagen von Freiburg bis Berlin um.“

Florian Schwinghammer: „Außerdem arbeiten wir an Machbarkeits- und geothermische Potenzialstudien, aktuell v.a. Dekarbonisierungskonzepten und der kommunalen Wärmeplanung zu.“

Daran anknüpfend: Gibt es schon weitere Projekte, die sich in Aussicht oder Planung befinden?

David Kuntz: „Das Interesse an geothermischen Lösungen für die Qartiers- oder Objektversorgung ist nach wie vor hoch. Neue Anfragen erreichen uns nahezu wöchentlich. Wirklich neu ist unsere Cloud-Lösung „GeoWatch“ für die Erfassung und Visualisierung von Betriebsdaten für geothermische Anlagen und Nahwärmenetze. Diese Infrastruktur haben wir in den letzten Jahren entwickelt und können Sie nun interessierten Anlagenbetreibern zur Verfügung stellen. Wir können damit in Echtzeit Informationen über den Betrieb von geothermischen Anlagen verwalten. Z.B. als Auflage aus Förderprogrammen werden von vielen Anlagen großen Datenmengen erfasst, es gibt jedoch wenig Ansätze, diese Daten fachlich zu verarbeiten und zu bewerten. Hier setzen wir an.“

Wie schätzen Sie die Rolle der Geothermie im Allgemeinen ein?

Florian Schwinghammer: „Grundsätzlich zeigt der Trend nach oben. Ich sehe es mit der öffentlichen Wahrnehmung aber oft als eine Art „Wellenbewegung“. In der Hochphase des letzten Jahres war es schon erstaunlich, wie es das Thema Geothermie bis in die Tagesschau geschafft hat. Trotz dieses schönen Zeichens ist die Geothermie immer noch unterrepräsentiert und momentan wieder etwas aus dem Blickfeld verschwunden. Besonders, wenn man einen Blick auf die gesamte Baubranche wirft und sieht, wie groß oder besser wie klein der Anteil der Geothermie an allen Bauprojekten ist. Aus verschiedenen Gründen, auch aufgrund politischer Entscheidungen ist der Anteil im Einfamilienhausbereich stark zurückgegangen. Im Objektbau und der Quartiersversorgung sehen wir allerdings noch keinen Rückgang. Auch mittelfristig gesehen werden die Anfragen zur Dekarbonisierung unseres Erachtens eher steigen, da die Erdwärme nach wie vor ein interessantes Thema für Netzbetreiber und Stadtwerke ist.“

Was war das bisher herausforderndste Projekt, an dem Sie gearbeitet haben?

David Kuntz: „Für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben wir gerade eine umfangreiche Machbarkeitsstudie für ein Quartier im Freiburger Umfeld bearbeitet. Die Herausforderung dabei war, verschiedene Baugebiete im Bestand und Neubau mit jeweils eigenen Wärmenetzen geothermisch zu koppeln. Aufgrund der Standortverhältnisse sollten Erdwärmesondenanlagen und Brunnenanlagen kombiniert werden. Die Standorterkundung und Entwicklung eines solchen Konzeptes in Zusammenhang mit einer sinnvollen Regeneration der Erdwärmesondenfelder im Sommer war eine spannende Aufgabe.“

Florian Schwinghammer: „Bei der Umsetzung gab es verschiedene Projekte, bei denen entweder ein Nahwärmenetz in einer sehr engen Wohnbebauung untergebracht werden musste oder durch einen sehr hohen Grundwasserstand anspruchsvolle hydrogeologischen Anforderungen vorlagen. Auch das Zusammenbringen der verschiedenen Gewerke wie Statik, Rohbau, Entwässerung und Geothermie stellt bei zunehmend größeren Vorhaben eine Herausforderung im Hinblick auf z.B. die Schnittstellenabstimmung und den Bauzeitenplan dar.“

Gibt es etwas, dass Sie im Zusammenhang mit der Geothermie schon immer mal loswerden wollten?

David Kuntz: „Leute, kühlt mehr! Wir brauchen die Wärme im Sommer im Boden zur Regeneration! Die Geothermie sollte langfristig mehr als saisonaler Untergrundspeicher statt als Wärmequelle betrachtet werden.
Außerdem: Keine Geothermie ohne Geologen! Vielleicht bekommen wir dann auch das böse Image von den Schadensfällen wieder weg. Traut euch Geothermie zu machen, aber fragt einen Fachmann, bevor ihr irgendwo bohrt.“

Florian Schwinghammer: „Ich halte es ganz simpel: Mit Geothermie geht viel mehr und an viel mehr Orten in den verschiedensten Arten und Weisen. Man kann diese Energieform in viel größerem Stil und flächendeckender nutzen.“