Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Mitgliederporträt: K-UTEC AG

| Mitgliederporträts

Seit vielen Jahrzehnten ist das Ingenieurbüro im seismischen Monitoring tätig, große Geothermiekunden versorgt es seit mehreren Jahren. Vorstandsmitglied Dr. Sebastian Lüning im Gespräch.

Welche Leistungen bietet K-UTEC an?

„Die K-UTEC ist ein Ingenieurbüro und seit 50 Jahren im seismischen Monitoring tätig. Da seismisches Monitoring auch für die Geothermie eine wichtige Rolle spielt, wollen wir unsere Expertise gerne auch verstärkt in diesem Feld einbringen. Für einen großen Kunden der Geothermie in Süddeutschland arbeiten wir schon seit fünf Jahren. Das ist ein anspruchsvoller 24/7/365-Dienst, bei dem ständig mindestens einer unserer Seismologen die Daten im Blick hat und den Kunden bei auftretenden Erschütterungen umgehend informiert. Zudem erstellen wir für Geothermie-Betreiber die Planung für seismische 2D und 3D Erkundungsprogramme und bereiten Genehmigungsunterlagen verschiedenster Art vor. Schließlich entwickeln wir auch Verfahren zur Gewinnung von Lithium aus Geothermalwässern. Beim Lithium arbeiten wir bereits seit längerem mit den großen Namen dieser Branche.“

Seit wann sind Sie Mitglied im Bundesverband Geothermie?

„Wir sind im Sommer 2024 in den Verband eingetreten.“

Wie sind Sie auf den Bundesverband Geothermie aufmerksam geworden?

„Durch unsere regelmäßige Teilnahme an der GeoTHERM in Offenburg mit einem eigenen Messestand sind wir über die Jahre schon mehrfach mit dem Bundesverband Geothermie in Kontakt gekommen. Wir sehen uns als wichtigen Teil dieser erneuerbaren Industrie und fühlen uns daher gut im Verband aufgehoben.“

Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft im Bundesverband Geothermie?

„Wir sind der Meinung, dass jeder, der in der Geothermie tätig ist, auch im Verband sein sollte, weil wir

  1. hier von den neuesten Projekten hören,
  2. uns optimal mit anderen Dienstleistern und Projektbetreibern vernetzen können und
  3. jederzeit Fragen stellen können und kompetente Antworten bekommen.“

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?

„Bei der seismischen Überwachung von geothermischen Anlagen entwickeln wir uns ständig weiter. So integrieren wir mittlerweile auch die seismischen Datenströme von externen Stellen wie den Erdbebendiensten. Zusätzlich arbeiten wir auch an Lösungen zum Einsatz der künstlichen Intelligenz bei der Auswertung der seismischen Überwachungsdaten. Zudem interessieren wir uns auch für den Einsatz von Glasfaser.“

Sind bereits weitere Projekte geplant?

„Im Moment sind wir mit diversen geothermischen Projektbetreibern in Deutschland sowie im Ausland im Gespräch. Der entscheidende Moment ist für uns immer die Zeit nach den theoretischen Studien und vor den Bohrungen, wenn die seismische Überwachung geplant und installiert werden muss. Zunächst muss eine Baseline gemessen werden, noch bevor überhaupt gebohrt wird. Insgesamt haben wir schon 25 Kunden aus den verschiedensten Industrien betreut, die den Untergrund wirtschaftlich nutzen.“

Wie schätzen Sie die Rolle der Geothermie im Bezug auf die Wärmewende im Allgemeinen ein?

„Die Geothermie ist eine der wenigen Optionen, die Stadtwerke haben, um die Wärmewende zu schaffen und dabei den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Auch wir sind überzeugt, dass Geothermie hier der richtige Weg ist. Wichtig ist aber auch, dass Risiken wie z.B. eine erhöhte Seismizität – die in gewissen Gebieten auftreten kann – rechtzeitig kontrolliert und Schäden dadurch ausgeschlossen werden können.“

Sie haben auch viele Jahre im Ausland an Projekten gewirkt, darunter fast zehn Jahre bei einem Energiekonzern in Lissabon gearbeitet. Wie schätzen Sie die Wahrnehmung und Nutzungslage der Geothermie im Ausland, z.B. in Portugal ein?

„Als Geologe weiß ich nur zu genau: Es variiert von Land zu Land. Es muss halt Wärme geben – und an einigen Orten ist der Wärmegradient höher als in anderen. Und in Portugal ist dieser Gradient leider nicht besonders hoch.
Wir haben aber auch in der portugiesischsprachigen Welt – also in Brasilien, Angola, Mosambik, São Tomé, und Guinea-Bissau nach heißen Gebieten geschaut. Und am Ende zeigte sich, dass auf den Azoren und im nördlichen Mosambik das größte Potenzial liegt.“

Was war das bisher herausforderndste Projekt, an dem Sie gearbeitet haben?

„In einigen städtischen Gebieten herrscht so viel Unruhe an der Oberfläche, dass die normalen Seismometer zu sehr gestört werden. In diesen Fällen arbeiten wir mit Bohrlochseismometern in sicherer vertikaler Entfernung von den urbanen Lärmpegeln. Wir lassen uns auch durch Sonderwünsche nicht aus der Ruhe bringen. Dazu haben wir ein Team von vier Elektronikern, arbeiten mit einer Spezial-Softwarefirma zusammen und stellen uns so auf die jeweiligen Herausforderungen konkret ein. Sollte ein Kunde also spezielle Vorstellungen haben, passen wir alles detailliert an die Erfordernisse an.“

Gibt es etwas, dass Sie im Zusammenhang mit der Geothermie schon immer mal loswerden wollten?

„Mich als Geologen würde es freuen, wenn wir die Bohrkosten durch schnellere und günstigere Bohrungen drastisch senken könnten. Denn: Wir haben immer noch jedes Mal ein Fündigkeitsrisiko. Ich bin aber auch hoffnungsvoll, dass in der Zukunft neue Bohrtechniken eingeführt werden, die weniger kostspielig sind.“