Die SWM haben die zweite Bohrung für die Geothermieanlage am Standort HKW Süd erfolgreich abgeschlossen. Ihr Zielpunkt liegt in 3.044 Meter Tiefe. Durch die Ablenkung der Bohrung ist die Bohrstrecke insgesamt 4.060 Meter lang. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: „Die Ergebnisse des Leistungstests sind sehr vielversprechend. Mit 108 Grad ist die Temperatur deutlich höher als erwartet; ausgegangen sind wir von 102 Grad. Die Schüttung liegt mit rund 100 Litern pro Sekunde im Plan. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die tatsächliche Leistung der Anlage mehr als die geplanten 50 Megawatt betragen wird. Damit können wir dann mehr als 80.000 Münchnerinnen und Münchner mit Ökowärme versorgen. Die Anlage wird die bisher leistungsfähigste in München und die bislang größte Geothermieanlage Deutschlands. Ein weiterer Schritt auf unserem Weg, die Fernwärme in München bis 2040 CO2-neutral zu erzeugen.“
Die Arbeiten für die dritte von insgesamt sechs Bohrungen haben bereits begonnen. Bis Ende 2019 sollen alle Bohrarbeiten abgeschlossen sein. Parallel dazu wird die Heizzentrale gebaut, in der die Technik untergebracht wird. Nach Langzeitpumpversuchen soll die Anlage im Jahr 2020 ans Netz gehen.
Eine weitere Erneuerung wird ein 50 Meter hoher Energiespeicher sein, der dazu beitragen soll, die Geothermie noch besser nutzen zu können. Des Weiteren wird im Gebäude des Heizkraftwerks eine Fernkälteanlage installiert, die mit der Wärme aus Geothermie betrieben wird und die Gas- und Dampfturbinenanlage wird modernisiert.
Um für die Umbauarbeiten auf dem Heizkraftwerk Süd Platz zu schaffen, soll der rund 176 Meter hohe Schornstein, der einen markanter Punkt im Stadtbild Münchens darstellt, abgerissen werden. Diesen Plan haben die Stadtwerke am Dienstag der Kommission für Stadtgestaltung vorgestellt und im Zuge dessen wurden die SWM damit beauftragt, dass sie die mögliche Erhaltung des Kamins prüfen sollen. Ob der Kamin eventuell doch weiterhin bestehen wird, ist somit noch unklar. Fest steht, dass sich das Erscheinungsbild des Heizkraftwerkes verändern wird und die Geothermie immer mehr in den Vordergrund rückt.
Quelle: Stadtwerke München