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Neowells ist neues Mitglied

| News

Neowells deckt neben der Tiefen Geothermie die Bereiche Anlagen-Integrität und -Stilllegungen ab und arbeitet derzeit am an einem Projekt im Rheintalgraben.

Dipl.-Ing. Andre Varnhorn (links) und Dr.-Ing. Marco Meirich (rechts): "Team- und gute Ingenieursarbeit sind die beste Versicherung gegen Misserfolg."

Der Bundesverband Geothermie stellt regelmäßig seine vielseitigen Mitglieder in einem Interview vor. Die Mitglieder des Bundesverbandes sind nationale und inernationale Vertreter aus Wirschaft und Forschung und reichen von Bohrunternehmen und weiteren mittelständischen Unternehmen wie Zulieferern über Planungsbüros, Anlagenbetreibern und Stadtwerken bis hin zu großen Forschungszentren.

Heute portratieren wir das Untenehmen Neowells aus Visbek. Unsere Fragen beantwortete das Gründerteam Dr.-Ing. Marco Meirich und Dipl.-Ing. Andre Varnhorn:

 

Wie ist es zur Gründung des Unternehmens neowells gekommen und welche Mitarbeiter sind in Ihrem Team?

Die zwei Gründer der Firma kennen sich bereits seit mehr als 18 Jahren. Beruflich sind sie sich immer wieder begegnet, jedoch haben beide getrennt voneinander gearbeitet und komplett unterschiedliche Karrieren hinter sich. Der eine machte sich selbstständig: Andre Varnhorn arbeitete in Niedersachsen und verkaufte von dort seine Produkte weltweit. Der andere Gründer jettete um die Welt, genoss ein überragendes Trainee-Programm und startete seine Karriere bei weltweit agierenden Unternehmen der Branche. Zuletzt landete er in London. Als Marco Meirich entschied, der Öl- und Gasbranche den Rücken zu kehren, begann er für einen deutschen Arbeitgeber in der Tiefen Geothermie zu arbeiten. Dann intensivierten die beiden Gründer, die während der vergangenen Jahre immer wieder Kontakt hatten, ihre Gespräche und identifizierten die Geothermie als interessantes Geschäftsfeld. Andre Varnhorn und Marco Meirich begannen, Pläne zu schmieden, wie man sich gemeinsam in diesem Bereich selbstständig machen könnte. Als ein passender Investor gefunden war, setzten die beiden ihre Pläne in die Tat um.

Inzwischen hat neowells erste Aufträge erhalten und bearbeitet diese zusammen mit einem erfahrenen Team. Das bestehende umfangreiche Netzwerk der Gründer ist ein wichtiger Baustein, den diese jetzt für sich nutzen, um weitere Projekte zu planen.

 

Welche Dienstleistungen bieten Sie an und welche Projekte entwickeln Sie gerade?

Neben der Tiefen Geothermie deckt neowells die Bereiche Anlagen-Integrität und -Stilllegungen skalierbar und vollumfänglich ab.

Generell können wir das ganze Spektrum abbilden: von Machbarkeitsstudien bis zur Konzeption, über Vertragsstrategie/Ausschreibungen, Bohrplatzbau, Bohranlagen und Service-Selektion, Detailplanung, Operative Programme und Umsetzung inklusive Unterstützung bei Betriebsplänen, gerne auch Betriebsführer-übergreifend.

Ganz gleich, ob Sie eine Expertenmeinung benötigen, Geothermieprojekte planen und durchführen oder die Überprüfung der Bohrungsintegrität anstreben – zusammen mit unseren Partnern konzentrieren wir uns auf Innovationen, um Unternehmen dabei zu helfen, Risiken zu reduzieren und Werte freizusetzen. Wir gehen die Dinge anders an, mit dem ultimativen Ziel sicherzustellen, dass keine Ressourcen – seien es Menschen, Zeit oder Vermögenswerte – verschwendet werden.

Aktuell arbeiten wir an einem spannenden Geothermie Projekt im Rheintalgraben für einen großen Geothermie-Entwickler aus Deutschland. Dabei liefern wir Detail- und Ausführungsplanung für Tiefe Geothermie, Bohrprogramme, Performance Workshops wie Drill Well on Paper. Zusammen mit unserem Kunden haben wir die Vision, die Geothermie zu professionalisieren und so die nötige Energiewende zu beschleunigen.

 

Welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell gegenüber?

Es gilt, zu handeln: Wir als Gesellschaft haben das Ziel, mittelfristig Treibhausgasemissionen auf Null zu senken. Entscheidendes Potential zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen gilt es bei der Energie- und Wärmeerzeugung freizusetzen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, ist es nötig, die Energie- und Wärmeerzeugung umzugestalten, vor allem durch die Nutzung Erneuerbarer Energien. Dabei haben wir in Deutschland die Möglichkeit, die Geothermie als einheimische Ressource zu entwickeln und sie weltweit als regenerative Energiequelle zu etablieren.

Technische Probleme und damit einhergehend vor allem negative Presse im Bereich der Tiefen Geothermie erschweren den Durchbruch. Diesen wollen wir mit unserer Arbeit schaffen.

Die Verfügbarkeit bzw. das Angebot von qualitativ hochwertigen Bohrloch-Dienstleistungen in Deutschland sinkt aufgrund der Abwanderung der Öl- und Gasindustrie. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der spürbar akuter wird.

Darüber hinaus ist die Bereitschaft für Betreiber kampagnen-übergreifende Aktivitäten an externe Dienstleister anzuvertrauen, noch begrenzt. Es gibt zudem große Differenzen zwischen der Öl- und Gasindustrie sowie der Geothermie-branche. Die Tiefe Geothermie ist immer noch nicht so prominent, wie sie sein sollte. In der Politik wird oft nur von Wind und Solar gesprochen. Dabei hat die Geothermie immenses Potenzial, besonders bei der Wärmeversorgung.

 

Sie sind in Niedersachsen ansässig. Was erwarten Sie für strukturelle und wirtschaftliche Änderungen für Ihr Bundesland in den nächsten Jahren?

Es bedarf regional unterschiedlicher Ansätze, die vorhandene Infrastrukturen und verfügbare Erneuerbare Energiequellen vor Ort mitberücksichtigen. Den kommunalen Unternehmen kommt daher eine bedeutsame Rolle für die intelligente Nutzung erneuerbarer Energien zu. Tomaten aus den Niederlanden gedeihen längst hervorragend mit Geothermie. Wegen der Wärmewende befindet sich die ganze Energiewirtschaft im Wandel. Das führt optimalerweise auf einen Weg, den auch Dänemark schon geht, das als Vorreiter der Energiewende gilt. Ein Weg zu mehr Energieautonomie. Das bedeutet, dass Bürger, Kommunen und Unternehmen ihre Energie mit eigenen Anlagen vor Ort gewinnen und zu immer mehr (selbst-) Verpflichtung zur Reduktion von CO² den Mut haben.

Neowells sitzt im Herzen einer ehemals bedeutenden Öl- und Gas-Region und verfügt immer noch über eine starke personelle und unternehmerische Expertise. Wir erwarten einen Wechsel jener übertragbaren Fähigkeiten. Dazu braucht es Mut und Passion, die heimische Wärme und Energieversorgung unabhängiger von Kohlenwasserstoffen zu machen. Die richtigen Ideen und Köpfe sind vorhanden.

Es braucht mehr Unterstützung der Politik. Bergämter müssen Genehmigungsverfahren für Geothermieprojekte und vor allem Nachnutzungsprojekte unkomplizierter und schneller umsetzen, weil hier in Niedersachsen besonders viele Erdöl- und Erdgasbohrungen vorhanden sind. Es braucht also mehr Unterstützung, um die Wärme- und Energiewende einzuläuten.

Obwohl neowells in Niedersachsen zu Hause ist, ist es ein digitales und vor allem dezentrales Unternehmen. Wir sind dort, wo unser Kunde und vor allem die Geothermie ist.

 

Was war bisher das spannendste Projekt, an dem Sie beteiligt waren oder welche Projekte wünschen Sie sich für die Zukunft?

Neowells steht gerade erst am Anfang. Es warten noch so viele Möglichkeiten und spannende Projekte auf uns. Das können wir mit den Erfahrungen aus unserer Vergangenheit bestätigen! Am spannendsten wird es sein, wie wir unsere Erfahrungen aus der Erdöl- und Erdgasbranche für unsere Visionen und Ideen in der Tiefen Geothermie nutzen können.

Vor einigen Wochen haben wir einen spannenden Drill Well on Paper (DWOP) Workshop für einen unserer Kunden durchgeführt. Dieser hat uns gezeigt, dass es in Deutschland nicht an Professionalität, Ideen und Leidenschaft mangelt. Der Workshop war ein voller Erfolg und hat gezeigt, dass Team- und gute Ingenieursarbeit die beste Versicherung gegen Misserfolg sind. Jetzt gilt es darauf aufzubauen und umzusetzen, was wir den „Deeper Change“ nennen.

 

Warum sind Sie Mitglied des Bundesverbandes Geothermie geworden?

Wir wissen, nur gemeinsam kann man Großes erreichen. Wir möchten das bestehende Netzwerk nutzen, weil wir der Meinung sind, dass alle voneinander profitieren können. Außerdem wollen wir hiermit auf neowells aufmerksam machen, unsere Ideen in guten Gesprächen mit anderen Mitgliedern mitteilen und weiterentwickeln. Dank des Verbandes sind wir immer up to date und erhalten wichtige Branchen-Informationen. Das ist uns wichtig.