Neustadt-Glewe ist mit Tiefengeothermie ein Pionier der Wärmewende. Die Kleinstadt im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns hat sich zum Ziel gesetzt, bereits bis 2030 eine CO2-neutrale Bilanz aufzuweisen
Die Erdwärme vor Ort trägt maßgeblich dazu bei, dass dieses selbst gesteckte, ambitionierte Ziel erreicht werden kann. Während viele Kommunen derzeit mit einer kommunalen Wärmeplanung an der Dekarbonisierung des Wärmesektors arbeiten, ist Neustadt-Glewe mit seinem Tiefengeothermie-Heizkraftwerk schon einen ganzen Schritt weiter.
Die Stadt ruht sich aber nicht auf dem bisher Erreichten aus, sondern treibt die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung weiter voran. Eine finanzielle Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ermöglichte 2023 eine drei Millionen Euro teure Investition. Um eine separate, kostspielige Bohrung zu vermeiden, wurde die bereits bestehende Bohrung durch einen sogenannten Sidetrack erweitert. In 1.500 Metern Tiefe wurde an der Bohrung eine Art Abzweigung zugebaut, welche 120 Meter wegführt und dort zusätzliche Sole fördert. Durch die Steigerung der Leistung von 13 auf 15 Megawatt kann das Heizkraftwerk nun zusätzliche Haushalte mit Wärme beliefern. Damit die geförderte Wärme zu den Verbraucher*innen gelangt, baut Neustadt-Glewe das eigene Fernwärmenetz kontinuierlich aus.
Aufgrund dieser Vorreiterrolle wurde Neustadt-Glewe von der AEE nun zur Energie-Kommune des Monats gewählt.
Quelle: AEE
Das ausführliche Portrait zur Energie-Kommune des Monats, Neustadt-Glewe, finden Sie hier.