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Agrothermie

| Wort der Woche

Der Begriff Agrothermie wurde geprägt für Wärmegewinnungsanlagen der Oberflächennahen Geothermie auf Agrarflächen. Die großen Flächen erlauben es, sehr viel größere Anlagen zu errichten als dies beispielsweise bei Eingfamilienhäusern mit vergleichsweise kleinen Grunstücksflächen möglich wäre.

(links) Einbringen eines Agrokellektors - Quelle: Bauma | (oben rechts) Machine zum Einringen des Kollektors - Quelle: BmWi | (unten rechts) Großflächiger Agrothermiekollektor

Die großen Agrarflächen erlauben es, sehr viel größere Anlagen zu errichten als dies beispielsweise bei Eingfamilienhäusern mit vergleichsweise kleinen Grunstücksflächen möglich wäre. In der Regel geht es um Kollektoranlagen (Agrothermiekollektor) zusammen mit Wärmepumpen.Diese Anlagen sind dann zur Wärme/ Kälte-Versorgung ganzer Quartiere oder Siedlungen geeignet.

Zentral ist Technik des Einbringens großer Kollektoren z.B. mit Spezialpflügen, ein wesentlichs Element für die Kosten einer derartigen Anlage. Unter Umständen können diese Arbeiten mit Arbeiten an der Dränage eines Gebietes kombiniert werden.

Wichtig ist, dass im Nachinein die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen nicht beeiträchtigt wird.

Beispiel Bad Nauheim

In Bad Nauheim Süd sind in einem Neubaugebiet die ersten Bauabschnitte fertig (2019). Vor dem Bau wurden Kollektoren mit unterschiedlichen Einbautiefen von 1,5 bis 3 Meter auf einer Fläche von über 11.200 Quadratmetern mit einer 13 Kilometer langen Leitung verlegt.

In dem Neubaugebiet werden zukünftig etwa 1000 Menschen leben. Die Kollektoren im Ackerboden nehmen die Erdwärme (10 - 12 °C) auf und leiten diese mithilfe eines Wasser-Glykol-Gemischs über dezentrale Wärmepumpen in die Gebäude. Diese können damit sowohl gekühlt als auch erwärmt werden. Photovoltaikanlagen auf den Dächern versorgen die Pumpen mit Strom. Im Vergleich zu einer Erdgasheizung werden 750 Tonnen CO2 pro Jahr gespart.