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Norddeutsche Forschende fordern sofortige Umsetzung der Wärmewende

| News

Der Bundesverband Geothermie unterstützt das Positionspapier der Arbeitsgruppe „Wärme“ der norddeutschen Energieforschungsverbünde, in dem eine klimaneutrale, sozialverträgliche und versorgungsstabile Wärmeversorgung gefordert wird.

Bild: BVG

Das Forschenden-Team aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein schreibt: "Der Anteil erneuerbarer Energie in der Wärme liegt laut Umweltbundesamt derzeit bei 16,3 % und hat sich in den vergangenen rund zehn Jahren kaum geändert. Dabei ist rund die Hälfte des Endenergiebedarfs der Wärme zuzuordnen, etwa 30 % entfallen auf den Gebäudesektor. Aufgrund der großen Hebelwirkung muss der Anteil der erneuerbaren Energie im Wärmebereich dringend in signifikanter Größenordnung erhöht werden. Die Notwendigkeit für eine zeitnahe „Wärmewende“ ohne fossile Energieträger allein aus Klimaschutzgründen und auch aus Umweltschutzgründen ist wissenschaftlich seit Jahrzehnten unstrittig. Es muss jetzt gehandelt werden."

Vereinzelte Vorzeigeprojekte wie die, die wir hier immer wieder vorstellen, sowie andere Länder haben gezeigt, dass es geht. Aber die Lage hat sich zugespitzt: In Anbetracht der extrem stiegenden Gas- und Energiepreise brauchen wir einen noch schnellen Umstieg auf erneuerbare Wärmeversorgung als ohnehin schon aus Klima- und Umweltschutz-Gründen. Um das möglich zu machen, besteht akuter politischer Entscheidungs- und Handlungsbedarf. Das Positionspapier identifiziert die folgenden Punkte, die für eine schnelle Wärmewende in Norddeutschland unverzichtar sind:

  • "Deutliche Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für auf regenerativen Wärmequellen und saisonalen Wärmespeichern basierende Wärmenetze auf unter 2 Jahre.
  • Erarbeitung und Umsetzung einer länderübergreifenden Strategie für den Ausbau der Produktionskapazitäten in Norddeutschland und geeignete Instrumente für den Hochlauf entsprechender netzgebundener Wärmeversorgungskonzepte und vollständig erneuerbarer Einzelobjektwärmeversorgungen (Wärmepumpen und Wärmepumpen-Biomasse-Hybride).
  • Unterstützung bei Finanzierungs- und Betriebsmodellen einschließlich Risikoabsicherung des Anlagenbetriebs in den ersten Betriebsjahren für Wärmedienstleister.
  • Etablierung eines norddeutschen Forschungs- und Entwicklungsverbundes (F&E-Verbund) „Wärmeforschung und Transfer“ zur Stärkung des Innovationspotenzials auf diesen Zukunftsmärkten.
  • Bundesländerübergreifende Aus- und Fortbildungsinitiative zur Sicherung und zum Ausbau hinreichender Personalkapazitäten und fachübergreifender Expertise sowie Akzeptanz."

Sie können das Positionspapier hier in voller Länge nachlesen.

Quelle: Hochschule Bremen