Tönnies sagte, Daldrup & Söhne wolle sich künftig wieder auf das Kerngeschäft Bohrdienstleistungen konzentrieren und habe deshalb die Energieerzeugungsanlagen in Taufkirchen und Landau in der Pfalz verkauft, was schon geplant gewesen sei, als man 2008 die Geysir Europe GmbH – über die die Anteile an den Anlagen gehalten wurden – erworben habe. Mit dem Bohrgeschäft blicke man in eine erfolgversprechende Zukunft, so Tönnies, da die Wärmewende „erst am Anfang einer dynamischen Entwicklung“ stehe und insbesondere in Südbayern noch zahlreiche Geothermieprojekte vorstellbar seien. Als Referenz verwies Tönnies auf die Bohrungen auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd in München-Sendling, wo im Auftrag der Stadtwerke München gleich sechs erfolgreiche Bohrungen durchgeführt worden seien.
Daldrup & Söhne gaben zudem in einer eigenen Pressemitteilung an, dass die Auftragsbücher voll sind. Desweiteren hieß es als Referenzprojekte für geothermische Heizwerke kann die Daldrup & Söhne AG beispielsweise die Erstellung der Bohrungen für die Erweiterung des Heizwerks Unterföhrung, die Errichtung der Bohrungen und die komplette schlüsselfertige Geothermieanlage mit Heizzentrale und Verteilernetz für Gewächshausbetreiber in den Niederlanden oder auch die Erweiterung der geothermischen Wärmeversorgung für die Stadtwerke Schwerin aufweisen.
Bürgermeister Stefan Schelle bezeichnete den Wechsel des Anteilseigners als „ganz normalen Switch“ und freute sich, dass mit der IKAV-Gruppe ein Partner mit Herzblut an Bord gegangen sei, der langfristiges Interesse an der Beteiligung in Taufkirchen und auch an einem Ausbau der Aktivitäten Interesse habe. „Für Oberhaching ist es wichtig, dass wir langfristig und zuverlässig Wärme beziehen können. Mit diesem kompetenten Partner an der Seite ist das auch für die nächsten Jahrzehnte möglich“, so Schelle. Interesse an einem Einstieg hätten auch andere Unternehmen gezeigt, mit der IKAV als Partner habe man aber ein sehr gutes Gefühl. „Sie sehen deshalb einen sehr entspannten Bürgermeister“, so Schelle.
IKAV-Geschäftsführer Gregor Gruber stellte sein Unternehmen als Investorengruppe vor, die ihre Mittel im Auftrag von Altersvorsorgeeinrichtungen langfristig in nachhaltige Projekte auf dem Energiesektor und in andere Infrastrukturprojekte investieren wolle. In der Vergangenheit habe man dies hauptsächlich in Solar- und Windkraftanlagen in Südeuropa getan, im vergangenen Jahr seien erstmals drei Geothermie-Investments getätigt worden, weitere Engagements in Deutschland sollen folgen. Ziel sei in jedem Fall eine weitere Förderung grundlastfähiger erneuerbarer Energien.
Auf besonderes Interesse des Bürgermeisters und des Partners GWO stieß die Ankündigung Grubers, seine Gruppe werde auch in weitere Aktivitäten am Standort Taufkirchen und in der Region investieren. Denkbar seien hier technische Verbesserungen an der Stromerzeugung in Taufkirchen, ein Wärmeverbund mit umliegenden Fernwärmenetzen oder sogar weitere Bohrungen am Standort.
Ein möglicher Partner für solche Bohrungen ist im wahrsten Sinne naheliegend: Die Daldrup & Söhne AG hat Anfang des Jahres ihr Hauptquartier in Oberhaching aufgeschlagen und firmiert jetzt unter derselben Adresse wie die Gemeindewerke Oberhaching: Bajuwarenring 17.
Text:
Pressemitteilung Gemeindewerke Oberhaching, Pressemitteliung Daldrup & Söhne AG