Das politische Interesse an der Geothermie ist in den letzten Monaten gestiegen, denn vielerorts stellen sich aktuell Fragen nach neuen Möglichkeiten zur klimaneutralen Wärmeversorgung. Im Mittelpunkt des digitalen Parlamentarischen Abends stand die Frage, wie der Ausbau der geothermischen Energie schnell und effizient umgesetzt werden kann, um ihren wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten zu können. Dazu wurden verschiedene Möglichkeiten der Anpassung von regulatorischen und politischen Maßnahmen erörtert, um ein abgestimmtes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen bei der Wärmewende zu ermöglichen.
Die Potenzialdarstellung, eine zügige Bereitstellung geologischer Bestandsdaten sowie umfangreiche Explorationen des Untergrundes sind dabei entscheidend für die Bewertung und Erschließung des immensen Erdwärmepotenzials. Um es zeitnah nutzen zu können, braucht es eine Ausbildungsoffensive, um dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken.
VertreterInnen aus der Wissenschaft und Praxis verdeutlichten, dass Betreiber bisher sämtliche finanziellen Risiken selbst zu tragen hätten. Eine Fündigkeitsversicherung würde das Investitionsvolumen in die Branche erhöhen. Eine gesicherte Finanzierung sei unerlässlich für den weiteren Nutzungsausbau. Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass eine bessere Verbindung von Theorie und Praxis wünschenswert und ein koordiniertes Zusammenwirken von Datengewinnung und -auswertung und kommunaler Wärmeplanung zielführend sei. Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverbandes Geothermie e. V. machte noch einmal deutlich: „Geothermie kann Wärmewende und wird seinen Beitrag leisten.“ Die Parlamentarier wurden dazu eingeladen eine Geothermieanlage zu besichtigen, um sich selbst einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Technologie zu machen.