Mit dem gewählten System kann im Winter das Gebäude beheizt und im Sommer gekühlt werden, erläuterte Steffen Krüger vom Ingenieurbüro SK aus Großbettlingen. Bei Geothermie mit Sondenbohrung wird der Wärmestrom (Umweltwärme) aus dem Erdinneren mittels Erdwärmesonden nutzbar gemacht.
Das Erdreich hat in Tiefen von mehr als acht Metern ganzjährig eine Temperatur von etwa neun bis zehn Grad Celsius. Somit bietet die Geothermie, bestehend aus neun Bohrungen von jeweils 94 Metern Tiefe, ein großes Potenzial für die Bereitstellung von Wärme und Kälte.
Die umweltfreundliche Energiequelle ist klimaschonend, unabhängig vom Wetter und steht dauerhaft zur Verfügung, ergänzt Stefan Oberdörfer als bauleitender Architekt vom Architekturbüro Panzer und Oberdörfer aus Tübingen. Zusätzlich ermöglicht eine Geothermie mit passiver Kühlung eine Senkung der Kohlendioxid-Emissionen. Dies ist somit auch ein Beitrag zum Pariser Klimaabkommen, das die Begrenzung der von uns verursachten globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten vorsieht.
Nach Einbau der Geothermie-Leitungen werden in den nächsten Wochen die Fundamente für das Gebäude und die Entwässerung hergestellt. Ziel ist, im August die Bodenplatte der Tiefgarage zu betonieren, sodass nach den Bauferien mit den Wänden im Untergeschoss begonnen könne, so Architekt Oberdörfer.
Quelle: Nürtinger Zeitung