Im Zentrum des Interesses steht ein rund 100 Quadratkilometer großes Gebiet südlich der Gemeinden Pullach und Grünwald. In diesem werden für rund drei Wochen mehrere Spezialfahrzeuge unterwegs sein, um mittels Schallwellen, die in den Untergrund geschickt und deren Reflexionen an der Erdoberfläche wieder empfangen werden, ein genaueres Bild von den Gesteinsschichten unter dem Messgebiet zu erhalten.
„Auch wenn der größte Teil der Messfläche unbewohntes Gebiet ist – alleine die Hälfte davon ist Staatsforst – wollten wir interessierten Anwohnern ermöglichen, sich aus erster Hand ein Bild von der bevorstehenden Messkampagne zu machen“, erklärte IEP-Geschäftsführer Helmut Mangold. „Zwar werden die Bürger die Fahrzeuge, wenn überhaupt, nur kurz zu Gesicht bekommen, trotzdem wollen die Dreißigtonner und ihre Arbeitsweise gut erklärt sein, denn ihr Erscheinungsbild ist schon ungewöhnlich.“
Der Einladung zu einer Live-Vorführung eines sogenannten Vibro-Trucks waren dann auch Interessenten aus Schäftlarn, Grünwald, Straßlach, Icking, Wolfratshausen und Pullach gefolgt, auch Altbürgermeister Jürgen Westenthanner fand sich zur Präsentation ein. Die Gäste konnten sich die Technik erklären lassen, Fragen stellen und auch ein Vibrationsfahrzeug im Einsatz, also mit abgesenkter und aktiver Rüttelplatte, begutachten. „Nach dem, was man manchmal so liest, hätte ich mir das viel intensiver vorgestellt“, so eine Mutter mit zwei Kindern aus Icking.
An rund 13.000 Messpunkten im ganzen Untersuchungsgebiet werden die Fahrzeuge jeweils für etwa eine Minute anhalten und mittels Rüttelplatten Schallwellen in den Boden senden, die an etwa 9.000 Stellen von Erdmikrophonen, sogenannten Geophonen, wieder empfangen und zur Auswertung gespeichert werden. Erstmals bei einer Kampagne in der Region München sind diese Empfangsstationen nicht durch Kabel miteinander verbunden, sondern verfügen über eine jeweils eigene Speichereinheit, was eine zügigere und einfachere Durchführung des Messprogramms ermöglicht. Bereits Ende Februar sollen deshalb alle benötigten Daten unter Dach und Fach sein.
„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“, sagte Mangold, „insofern stehen wir mit diesem seismischen Messprogramm ganz am Anfang des Weges.“ Erst wenn alle Daten ausgewertet sind, wird sich zeigen, ob das Gebiet überhaupt für eine Geothermie-Förderung in Frage kommt und wo mögliche Bohrstellen liegen. Dann erst wird die Frage spruchreif, wer die Quellen erschließt und welche Form der Nutzung möglich ist. „Die IEP ist in jedem Fall für eine überörtliche Zusammenarbeit offen, die gemeinsame Seismik ist nur ein erster erfreulicher Schritt in diese Richtung“, so Mangold.
Quelle: Pressemitteilung IEP