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Senckenberg Weimar stellt auf erneuerbare Energien um

| News

Die Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar kann CO2-neutral werden – das zeigt eine jüngst abgeschlossene Machbarkeitsstudie.

Die Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar. Das Gebäudeensemble steht seit 2003 als Einzeldenkmal unter Schutz. Foto: Susann Döring, Senckenberg Weimar

Langfristig wird der denkmalgeschützte Komplex komplett von Erdgasnutzung auf Geothermieversorgung umgestellt werden. Schon vor 20 Jahren stand an der Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar das Thema umweltfreundliche Gebäude auf der Agenda: Damals wurden spezielle Nistkästen am Dachkasten des Hauptgebäudes montiert, in denen seither jeden Sommer zahlreiche Mauersegler brüten. „Danach haben wir auf dem Freigelände am Jakobskirchhof natürliche Blühbereiche und Totholzhabitate für Insekten angelegt. In Kürze werden wir gemeinsam mit dem NABU und der Stiftung Fledermaus im Dachraum unseres Gebäudes eine Wochenstube und ein Winterquartier für die drei bei uns vorkommenden Fledermausarten einrichten“, erzählt Dr. Martina Stebich, kommissarische Leiterin der Abteilung Quartärpaläontologie am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

Nun gehen die Weimarer Forschenden mit der Beauftragung einer ergebnisoffenen Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten einer CO2-neutralen Wärmeerzeugung einen weiteren, bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. „Das Fazit der Studie hat uns alle überrascht“, so der Technisch-Konservatorische Leiter John-Albrecht Keiler und weiter: „Unsere Gebäude können zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energieträgern – einer Kombination aus Geothermie und Solarenergie – versorgt werden. Erdgas wird nur noch als Redundanz vorgehalten und sichert somit die notwendigen Temperaturen in Sammlungsmagazinen, Laboren und Archiven ab, falls die Wärmepumpe in Defekt oder Wartung gehen sollte. Durch diese Umstellung können wir unsere CO2-Emissionen um circa 34 Tonnen pro Jahr reduzieren und damit im Ergebnis auf null setzen!“

Entsprechend der Handlungsempfehlungen soll noch dieses Jahr mit der Entwurfsplanung begonnen werden. Für die Errichtung der Geothermieanlage wird als Ausführungszeitraum 2025/2026 anvisiert – nach Abschluss der laufenden Baumaßnahmen am Standort Weimar.

„Auch unsere Betriebskosten werden sich durch die Kombination des GeoCollect-Systems mit der PVT-Anlage nachhaltig gegenüber dem Status Quo reduzieren – insbesondere, wenn man die steigende Bepreisung der CO2-Emissionen berücksichtigt. Das Simulationsergebnis zeigt, dass 10.200 kWh an Strommehrverbrauch 146.000 kWh an Gasverbrauch ersetzen“, freut sich Stebich.

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