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Spatenstich für das neue Werk Laufzorn II

| News

Die Gemeinde Grünwald investiert aufgrund der großen Nachfrage nach Fernwärme aus Geothermie in ein zweites Geothermiewerk.

Foto: @ EWG  V.l.n.r.:  Ferdinand Hülß, (Projektleiter Erdwärme Grünwald), Katarina Klaffs (Erdwerk), Wolfgang Panzer, (Bürgermeister von Unterhaching) Andreas Lederle (Geschäftsführer Erdwärme Grünwald), Jan Neusiedl (Grünwalds Erster Bürgermeister), Alexandra Keller, (Projektsteuerung Drees & Sommer)  Uwe Schindler (H. Anger's Söhne)

„Grünwald hat gleich in mehrfacher Hinsicht Glück.“ so eröffnet Grünwalds Erster Bürgermeister Jan Neusiedl seine Rede anlässlich des Spatenstichs für das neue Geothermie-Werk Laufzorn II, und fährt fort: „Einmal gibt es bei uns in rund 4.000 Metern  Tiefe eine Schicht mit Wassertemperaturen von fast 130 Grad Celsius und dann haben wir vor über 15 Jahren im Gemeinderat beschlossen, den Schatz unter unseren Füßen zu heben. Die  Entscheidung für Geothermie in Grünwald fiel, als die Bundesregierung die enormen  Möglichkeiten der Technik noch gar nicht richtig auf dem Radar hatte.“  

Rund 200 Millionen Euro hat die Gemeinde Grünwald bisher investiert.  Für Bohrungen, das  Heiz- und Stromkraftwerk in Laufzorn sowie in das inzwischen rund 110 km lange Fernheizwerk  inklusive der Hausanschlüsse. Rechtzeitig und konsequent wurde auf das große Potenzial der Geothermie gesetzt.

Die Nachfrage gibt Grünwald Recht. 2022 war der Anschluss von 100 Haushalten geplant, tatsächlich wurden 423 neue Verträge abgeschlossen. 2023 hat die Erdwärme Grünwald 170 Haushalte neu  angeschlossen. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit rund 150 neu gebauten Anschlüssen.  

Die heutige Anlage in Laufzorn wird den langfristigen Bedarf nicht mehr alleine decken können.  Deshalb investiert die Gemeinde in eine zweite Tiefenbohrung, die auf der Anlage Laufzorn II  entstehen wird.  Die geologischen Voruntersuchungen und die zu erwartenden Bohrergebnisse stimmen positiv.  

Unter strengen ökologischen Auflagen haben im Dezember 2023 die letzten intensiven  Baugrunduntersuchungen stattgefunden, die im Ergebnis grünes Licht für die weiteren Planungen  und Arbeiten gegeben haben. In diesem Frühjahr wurden erfolgreich Probebohrungen  durchgeführt.

Durch sie steht nun fest, dass der Untergrund bestens für eine sichere Bohrung  geeignet ist. Er muss künftig nicht nur das Fundament für die mehr als 700 Tonnen schwere  Bohranlage tragen, sondern auch sicheres Arbeiten an der Tiefenbohrung gewährleisten.Im Sommer wurde begonnen, den Bohrplatz sukzessive einzurichten, natürlich unter Einhaltung  aller naturschutzrechtlichen Schutzmaßnahmen.

Im Frühjahr 2025 wird mit der Bohrung bis zu einer Tiefe von rund 4.000 Metern begonnen werden. Nach Fertigstellung der letzten Bohrung  und dem Abbau der Bohranlage kann voraussichtlich 2026 mit dem Bau der Obertageanlage und  dem Bau des Heizwerks begonnen werden. Ab der Heizperiode 2027/2028 soll die Einspeisung  ins Fernwärmenetz erfolgen.  

Ist Laufzorn II in Betrieb, schafft Grünwald eine maximale Unabhängigkeit bei der Wärmeversorgung und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.  Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, wird es gleich ganz warm ums Herz,  wenn er daran denkt, wie viele Hürden das Projekt bis jetzt schon genommen hat und welch große Schritte noch folgen. „Herzlichen Dank an die Gemeinde Grünwald, die einer Investitionssumme von rund 150 Millionen Euro zugestimmt hat. Vor allem auch dann, wenn es keine BEW- Förderung gegeben hätte.“  

Frühzeitig hat sich die Erdwärme Grünwald mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und staatlichen Fördermitteln auseinandergesetzt. So konnten die komplexen Voraussetzungen für den Fördermittelantrag erarbeitet und eingereicht werden. Nach monatelanger Bewilligungspause kam im Sommer dieses Jahr die gute Nachricht: der Antrag zur Bundesförderung für effiziente  Wärmenetze (BEW) wurde bewilligt.

Werden die Fördermittel ausgeschüttet, erhält die Erdwärme  Grünwald 61 Millionen Euro, die zweckgebunden für Laufzorn II verwendet werden.  „Herzlich danke ich unseren Partnern, die uns bisher so erfolgreich unterstützt haben und bei den  nächsten wichtigen Schritten begleiten werden. Ganz besonders danke ich der Firma Erdwerk,  dem Planungsbüro für Geologie, der Firma Anger, die die Tiefenbohrung vornehmen wird, der  Firma Pfaffinger, die für den Bohrplatzbau verantwortlich ist und nicht zuletzt dem Planungsteam von Drees & Sommer. Gemeinsam erweitern wir das jetzt schon größte geothermische  Fernwärmenetz Zentraleuropas und schaffen Werte für die Zukunft. Uns allen, Glück auf!“ so  Andreas Lederle vor Ort.