Welche Leistungen/Services bietet Ihr Unternehmen an?
Als ein Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen bieten die Stadtwerke München Leistungen in vielen Bereichen an. Im Wesentlichen sind dies die öffentliche Energieversorgung mit Strom und Wärme, Nahverkehr, Telekommunikation und IT. Wir betreiben auch die Schwimmbäder Münchens. Ebenfalls sind wir als Dienstleister im Energiebereich tätig und beteiligen uns so an anderen Geothermieprojekten.
Seit wann sind Sie Mitglied im Bundesverband Geothermie?
Die SWM ist schon seit vielen Jahren Mitglied. Seit 4 Jahren bin ich darüber hinaus auch im Vorstand des Bundesverband Geothermie.
Wie sind Sie auf den Bundesverband Geothermie aufmerksam geworden?
Anfangs war für uns die Forschung ein wichtiger Punkt – so sind wir wahrscheinlich auch auf den Bundesverband aufmerksam geworden. Aber auch wenn man sich mit der Umsetzung und Anwendung von Geothermie beschäftigt und an den Rahmenbedingungen mitwirken will, führt kein Weg am Bundesverband vorbei. Gleiches gilt für die politische Ebene.
Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft im Bundesverband Geothermie?
Das Nutzen eines Netzwerkes aus u.a. Stadtwerken, Kommunen und Unternehmen – auch im europäischen Raum (z.B. in Paris durch die starken Gesprächspartner in der DACH-Region). Meiner Meinung nach kann das Netzwerk aber noch wachsen.
Wie schätzen Sie die Rolle der Geothermie im Bezug auf die Wärmewende ein?
Für uns in und um München spielt sie eine überragende Rolle. Leider wird das große Potenzial der Geothermie noch nicht in jeder Region des bayrischen Raumes genutzt.
Warum würden Sie eine Mitgliedschaft im Bundesverband empfehlen, genauer gesagt, was würden Sie einem Unternehmen raten, welches wegen der Mitgliedschaft noch unentschlossen ist?
Ich kann nur jedem dazu raten! Die Mitgliedschaft im Bundesverband Geothermie ist informativ und wertvoll, da man sich dort mit Fachleuten vernetzen und Expertise erhalten kann. Zwar muss man für die Mitgliedschaft einen Beitrag zahlen, aber es lohnt sich, da der Bundesverband stetig wächst und die Fachausschüsse immer höhere Teilnehmerzahlen verzeichnen können.
Die Homepage ist ebenfalls sehr informativ, besonders gefällt mir hier das Schulpaket GeoSchulB, welches einen guten Einstieg in die Geothermie bietet.
Im bayrischen Raum wird die Geothermie bereits intensiv genutzt. Trotzdem plant die SWM noch weitere Projekte; über eine Milliarde Euro soll in den Ausbau weiterer Erdwärmeanlagen investiert werden. Wie kommt das?
Der Geothermieanteil im Münchner Wärmenetz soll bis 2040 mehr als 50% betragen, was einer Leistung von 400MW entspricht. Dabei soll auch zunehmend die Stromerzeugung durch Geothermie mit integriert werden. Dies wollen wir durch neue sowie gepowerte Projekt sicherstellen. Derzeit entsteht auf dem Gelände des Michaelibad eine Anlage (der Bundesverband berichtete darüber). Weitere Projekte im Norden von München sowie im Münchner Westen sind geplant.
Im Bereich der Geothermie ist Bayern Vorreiter. Trotzdem wird Bayern beim Ausbau der Erneuerbaren Energien häufig negativ erwähnt. Wie erklären Sie sich das?
Das liegt daran, dass man sich beim Ausbau der erneuerbaren Energien nur auf den Ausbau der Stromnetze fokussiert, da Wärmeerzeugung bei der CO2-Nutzung keine Rolle spielt. Dass die Wärmeerzeugung ebenfalls einen großen Anteil für die Energiewende hat, wird auch politisch noch nicht genügend berücksichtigt.
Finden Sie das durch den Entwurf des Gebäudeenergiegesetz die Geothermie (vor allem die tiefe Geothermie) gestärkt wird?
Theoretisch schon, praktisch nicht. Auch der schnellere Ausbau wird nicht gestärkt. Die Geothermie wird eher durch die Umsetzung der Pläne zur Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gestärkt.
Gibt es etwas, dass Sie im Zusammenhang mit der Geothermie schon immer mal loswerden wollten?
Trotz der Energiewende sind wir noch nicht prominent genug!