Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Tiefe Geothermie in Münster

| News

Die Stadtwerke Münster und das Fraunhofer IEG stellen die nächsten Schritte für die tiefe Geothermie in Münster vor. Die geplante Anlage könnte 2030 in Betrieb gehen.

Münster könnte in einigen Jahren mit aus Geothermie gewonnener Wärme heizen. Quelle: Andraszy/wikimedia commons

Die Stadtwerke Münster arbeiten an der Wärmewende im Fernwärmenetz und setzen dafür auf verschiedene grüne Erzeugungstechnologien. Eine wichtige Rolle soll dabei Erdwärme aus tiefen Gesteinsschichten spielen: „Erdwärme steht rund um die Uhr ganzjährig verlässlich zur Verfügung und ist völlig klimaneutral“, betont Markus Bieder, Leiter Erneuerbare Wärme und Stromerzeugung bei den Stadtwerken Münster. „Geothermie wird direkt vor Ort gewonnen, ist unabhängig von importierten Brennstoffen und macht die Wärme zum echten Heimatprodukt.“

Den ökologischen Vorteilen der Tiefen Geothermie stehen jedoch hohe Investitionskosten und lange, intensive Voruntersuchungen gegenüber. Ziel ist es, geologische und wirtschaftliche Risiken zu minimieren bevor mit Probebohrungen ein Blick in die Tiefe gewagt werden kann. „Verläuft eine Probebohrung ohne positives Ergebnis entstehen trotzdem Kosten in Millionenhöhe. Deswegen brauchen wir eine hohe Sicherheit, bevor wir diesen Schritt gehen“, so Markus Bieder.

Bisher wird Tiefe Geothermie in Münster nicht eingesetzt. Die Stadtwerke Münster haben jedoch schon erste Schritte unternommen, um sich dem warmen Bodenschatz anzunähern. Der Energieversorger hat sich die exklusiven Rechte an der Gewinnung von Tiefer Geothermie bergrechtlich gesichert und bereits 2020 eine Forschungspartnerschaft mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG geschlossen. Ausgehend von den ersten Ergebnissen der 2D-Seismik-Untersuchungen des Landes NRW und des Geologischen Diensts, die im vergangenen Herbst durchgeführt wurde, stellen die Partner nun die nächsten Schritte auf dem Weg zur Geothermie in Münster vor.


Vielversprechende Ergebnisse, aber ein langer Weg

„Die ersten Ergebnisse zeigen, dass in einer Tiefe von bis zu 6.000 Metern gleich drei vielversprechende Schichten von Kalkgestein übereinanderliegen. Das ist aus geologischer Sicht eine sehr gute Ausgangslage für die Gewinnung von Geothermie“, sagt Professor Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG. Im ersten Quartal 2023 erwarten die Partner die detaillierten Auswertungen des Geologischen Diensts. Diese werden genauere Hinweise auf die Lage der Gesteinsschichten enthalten. Die Wissenschaftler der Fraunhofer IEG unterstützen das Team der Stadtwerke Münster intensiv bei den nun anstehenden Analysen der Geologie in Münsters Untergrund. Um geologische und wirtschaftliche Risiken für unsere Geothermie-Planungen auszuschließen, planen die Stadtwerke eine weitere seismische Untersuchung, um das noch grobe Bild vom Untergrund weiter zu verfeinern. Aus Naturschutzgründen wäre ein frühestmöglicher Zeitpunkt dafür Ende kommenden Jahres. Erst auf Basis der verfeinerten Seismik-Daten können die Stadtwerke Münster über den nächsten Schritt entscheiden: eine erste Probebohrung.

Positive Ergebnisse vorausgesetzt folgen darauf weitere Planungen, Genehmigungsverfahren und Bohrungen. Läuft alles nach Plan, könnte frühestens 2030 eine Geothermie-Heizwerk grüne Wärme ins münstersche Netz speisen. „Tiefe Geothermie bietet große Chancen für die klimaneutrale Wärme, aber sie ist nichts für Ungeduldige“, sind sich Wärmeexperte Bieder und Professor Bracke einig.

 

Quelle: Stadtwerke Münster