In einem U-Bahn-Tunnel herrscht eine ständige Veränderung der Temperatur durch das stetige Beschleunigen und Bremsen. Doch die Wärme, die dabei frei wird, ist weitgehend ungenutzt. Bei Forschungen konnte ermittelt werden, dass eine einzelne U-Bahnstrecke in der Lage ist, um 1500 Standardwohnungen mit einer Wohnfläche von 80 Quadratmetern mit Wärme zu versorgen.
Um die Wärme nutzbar zu machen, werden Kunststoffrohre in gleichmäßigen Abständen in die Betonkonstruktion eines Tunnels eingebracht. Diese sind an ein Wärmepumpensystem angeschlossen, wobei die Wärmeträgerflüssigkeit des Rohrsystems die Wärme des Untergrundes aufnimmt. Anschließend kann diese über eine Leitung an die Oberfläche transportiert und in die Gebäude eingebracht werden.
Durch die Anwendung dieses Verfahrens anstatt der Nutzung von Gasheizungen könnten ca. zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Außerdem wird überprüft, ob eine gleichzeitige Kälteversorgung in den Sommermonaten möglich wäre.
Diese Art von Technologie wird momentan in Pilotprojekten getestet. In Österreich gibt es beispielsweise ein Pilotprojekt, das über Tunnel-Geothermie einen Bahnhof beheizt. Dafür wurden ein 3,5 Kilometer langer Eisenbahntunnel über 54 Meter mit einer Absorberleitung ausgestattet. Im ersten Winter konnte die Anlage den gesamten Wärmebedarfs des Bahnhofs von 40 kW decken.
Quelle: energate messenger