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Verbindliche Ausbauziele und Nutzungspflicht - Stärkung für die Geothermie

| News

BEE legt Maßnahmenvorschläge zur Beschleunigung der Wärmewende und des Klimaschutzes im Gebäudesektor vor.

In der Wärmewende liegt ein großer Hebel zur Dekarbonisierung. Photo: Bau des grünen Geothermie-Fernwärmenetzes in Garching. Quelle: EWG

Die neue Bundesregierung zeigt sich mit ihren angekündigten Vorhaben ambitioniert hinsichtlich der zügigen Umsetzung der energie- und klimapolitischen Ziele. Der Wärmesektor spielt hierbei eine zentrale Rolle. Die im Koalitionsvertrag genannten Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) als einem Schlüsselinstrument für den Gebäudesektor unterstützt der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), fordert jedoch ein ehrgeizigeres Vorgehen. „Bereits vor 2025 sind Anpassungen im GEG vorzunehmen. Kurzfristig muss die Absenkung des Neubaustandards auf 55 Prozent des Referenzgebäudes vorgenommen werden. Zusätzlich sind die Ausbauziele für die Erneuerbare Wärme gesetzlich zu verankern sowie die Einführung und Stärkung der bestehenden Nutzungspflicht für Erneuerbare Wärme vorzuziehen“, fordert BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

Unter anderem fordert der BEE:

  • Geothermische Wärmeprojekte absichern: Tiefengeothermische Projekte sind im Betrieb günstig, in der Anfangsphase jedoch mit vergleichsweise hohen Investitionskosten verbunden. Diese Finanzierungshürden sollten über Eigenkapital stärkende KfW-Ausfallbürgschaften und eine Fündigkeitsabsicherung in der Startphase kompensiert werden. Alternativ könnte eine staatliche „Ressourcenbescheinigung“ den Finanzierungsrahmen verbessern.
  • Geologische Landesaufnahme fördern: Die systematische Erkundung des Untergrundes
    vonseiten der Länder ist geeignet, eine Dynamik beim Ausbau der Tiefen Geothermie zu
    erzeugen. Die gesetzlich verankerte geologische Landesaufnahme kann hierfür genutzt werden und sollte durch den Bund finanzielle Unterstützung erhalten.
  • Geothermie, Biogas, Biomethan und biogenen Wasserstoff als förderfähige Technologien im EEW anerkennen: Der Einsatz von Geothermie, Biogas, Biomethan oder biogenem Wasserstoff für die industrielle Prozesswärme wird aktuell nicht über die EEW gefördert. Für viele Industrieprozesse im Temperaturbereich 1.000 °C ist aber auch langfristig der Einsatz von Brennstoffen mit hoher Energiedichte wie Methan oder Wasserstoff notwendig. Bei Temperaturen zwischen 100 und 200 °C kann Geothermie einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Um den Umstieg auf EE auch in diesen Anwendungen anzureizen, sollten Geothermie, Biogas, Biomethan und biogener Wasserstoff als förderfähige Technologien anerkannt werden.
  • Privilegierung der Erneuerbaren Wärmeerzeugung im Baugesetzbuch § 35 Baugesetzbuch verankern: Insbesondere für die Freiflächen-Solarthermie und Geothermie stellt die Verfügbarkeit geeigneter Flächen nicht selten einen entscheidenden Hinderungsfaktor dar. Im Baugesetzbuch § 35 sind die Vorhaben gelistet, die im Außenbereich von Städten und Gemeinden privilegiert geplant und realisiert werden können. Für Windkraft und Stromerzeugung gilt dies bereits. Eine rechtliche Gleichsetzung der EE-Wärme ist hier unbedingt erforderlich.

Die Gestaltung der Umlage der CO2-Kosten nach einem Stufenmodel der Gebäudeenergieklassen begrüßt der BEE. „Das ist der richtige Ansatz, damit der nationale Emissionshandel (nETS) im Gebäudebereich auch bei vermieteten Gebäuden Wirkung entfalten kann. Hierbei muss mittels langfristig anzukündigender Anpassungen dieser Staffelung sichergestellt werden, dass der Gebäudebestand bereits bis 2045 treibhausgasneutral wird“, so Peter. Weiterhin sei eine Weiterentwicklung und Anpassung der Förderprogramme an die Klimaziele zu begrüßen. „Ein Stop-and-Go der Förderprogramme ist allerdings zu vermeiden, um die Entwicklung des Marktes kontinuierlich weg von fossilen und hin zu klimafreundlichen Technologien zu führen. So kann der Wärmesektor seinen Klimaschutz-Beitrag leisten und gleichzeitig als Konjunkturmotor für Innovation und Zukunftsfähigkeit dienen“, so Peter abschließend.

Weiterführende Informationen:
Das Papier „BEE-Maßnahmenvorschläge zur Beschleunigung der Wärmewende und des Klimaschutzes im Gebäudesektor“ finden Sie hier.

Quelle: BEE