Die Vulcan Gruppe hat sich mit dem Volkswagen Konzern (VW) auf einen verbindlichen Abnahmevertrag verständigt. Als einer der weltweit führenden Automobilhersteller nimmt VW Lithiumhydroxid in Batteriequalität ab, das aus CO2-freiem Lithium aus dem Oberrheingraben hergestellt wird. Die Vereinbarung hat eine anfängliche Laufzeit von 5 Jahren. Der Beginn der kommerziellen Lieferung ist 2026. Neben Volkswagen gehören Renault und der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution zu den Großkunden. Allein in Europa plant die Volkwagen Gruppe bis Ende des Jahrzehnts sechs Gigafactories mit einer Gesamtproduktionskapazität von 240 GWh. Mit dem nachhaltig produzierten Rohstoff aus Deutschland will die Volkswagen Gruppe den Bedarf ihrer eigenen künftigen Zellfertigung in Europa sichern.
Lithiumextraktion aus geothermaler Sole
Die eigens von Vulcan entwickelte Technologie ermöglicht eine vollständig CO2-freie Lithiumförderung in der Region des Oberrheingrabens. Durch die Förderung mittels Geothermie entstehen keine schädlichen Emissionen und das ermöglicht darüber hinaus eine negative CO2-Bilanz. Kurze Lieferketten aufgrund der geographischen Lage stärken nicht nur den deutschen Wirtschaftsstandort, sondern verringern auch deutlich die Importabhängigkeit des Kontinents im Hinblick auf den Rohstoff Lithium. Der Volkswagen Konzern hat sich außerdem das Vorkaufsrecht für Investitionen in zusätzliche Kapazitäten im Zero Carbon Lithium™ Projekt von Vulcan gesichert. Zu den aufschiebenden Bedingungen gehören die erfolgreiche Aufnahme des kommerziellen Betriebs und die vollständige Produktqualifizierung.
Demo-Anlage
Die Demoanlage besteht aus zwei Teilen: der DLE-Anlage und der Lithiumhydroxid-Produktionsanlage. Die DLE-Anlage ist in der bestehenden geothermischen Anlage Pfalzwerke angesiedelt. Sie wird Lithiumchlorid aus der Sole extrahieren, reinigen und konzentrieren. Die Lithiumhydroxidanlage besteht aus beinhaltet eine Elektrolyseanlage, die das Lithium kristalisiert und wird in einem Chemiepark angesiedelt sein. Die Anlage wird den gesamten Prozess von DLE bis zur Lithiumhydroxid Hydroxid-Produktion einschließlich der Recyclingströme demonstrieren. Die Anlage wurde intern von Vulcans Ingenieurgesellschaft Gec-Co entwickelt. Der DLE-Abschnitt der Demo-Anlage soll im zweiten Quartal 2022 in Betrieb genommen werden und stellt einen ungefähren Maßstab 1:200 der ersten kommerziellen Anlage darstellen. Nach Angaben von Vulcan Energy wurde jetzt das erste Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) in der Sorptions-Demoanlage extrahiert. Die Probe soll "herkömmliche LHM-Produkte in Batteriequalität übertreffen", auch in Bezug auf die von den Kunden geforderten Spezifikationen.
Zentraler Produktionsstandort bei Frankfurt
Vulcan gab auch bekannt, dass es seine geplante zentrale Lithiumhydroxidanlage für das Zero Carbon Lithium Projekt im Chemiepark Höchst vor den Toren Frankfurts ansiedeln wird. Die Anlage wird als zentraler Standort dienen, an dem das Lithiumchlorid aus mehreren Geothermie- und Sorptionsanlagen zu Lithiumhydroxid-Monohydrat verarbeitet werden soll. Von Höchst aus wird das Material dann zu europäischen Kunden in der Batterie- und Elektroautoindustrie transportiert.
Vulcan strebt an, 2024 mit der kommerziellen Lithiumgewinnung in Deutschland zu beginnen. In der ersten Ausbaustufe soll eine Produktion von 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr erreicht werden. Die zweite Ausbaustufe, die im Jahr 2025 beginnt, sieht eine jährliche Kapazität von weiteren 25.000 Tonnen vor. Vulcan könnte dann insgesamt 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr produzieren. Laut der deustchen Rohstoffagentur könnte der Bedarf in Deutschland bis 2030 auf 49.000 – 168.000 t Lithium steigen.
Quellen: Vulcan Energy Pressemiktteilung 08.12.21, electrive, Vulcan Energy, Deutsche Rohstoffagentur