Die Absichtserklärung, unterzeichnet im Beisein von Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, sieht die gemeinsame Evaluierung der Nutzung von Erdwärme aus Tiefen Geothermie vor. Auf diese Weise könnte das BASF-Stammwerk zukünftig mit grundlastfähiger, erneuerbarer Energie versorgt werden können. Dabei sollen auch die umliegenden Städte Frankenthal und Ludwigshafen von der nachhaltigen Wärme profitieren. Daher beteiligen sich beide Städte auch in einem ersten Schritt an der erforderlichen seismischen Erkundung. Der Beginn der seismischen Messungen ist für Anfang 2025 geplant.
Der Oberrheingraben, bekannt für sein großes geothermisches Potenzial, bietet hierfür vielversprechende Voraussetzungen. Eine erfolgreiche Aufsuchung vorausgesetzt, wäre es möglich, Erdwärme aus dem Gebiet mittels Wärmepumpen zur Erzeugung von CO2-freiem Dampf einzusetzen. Mit einer potenziellen Leistung von 300 Megawatt thermischer Energie könnten am BASF-Standort jährlich etwa 4 Millionen Tonnen Dampf erzeugt werden – ohne fossile Brennstoffe. Dies würde rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen und einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Stammwerks der BASF leisten.
Als zusätzlichen Schritt plant Vulcan den Bau einer Anlage zur Gewinnung von grünem Lithium, um Synergieeffekte im Zuge des Projekts optimal zu nutzen. Das nachhaltige Lithium soll für die deutsche und europäische Batterie- und Automobilindustrie produziert werden. Während BASF das heiße Thermalwasser zur Dampferzeugung nutzen würde, könnte Vulcan dieses im Anschluss zur Gewinnung von Lithium verwenden. Aktuell wird der Bau einer entsprechenden Anlage auf dem BASF-Werksgelände geprüft.
Neben der industriellen Nutzung prüfen Vulcan und BASF gemeinsam mit den regionalen Energieversorgern – den Technischen Werken Ludwigshafen und den Stadtwerken Frankenthal – die Möglichkeit, Erdwärme aus dem Projekt auch für die emissionsarme Fernwärmeversorgung von Haushalten in den beiden Städten einzusetzen.
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