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Weitere Untersuchungen zur Nutzung der Tiefen Geothermie in Hagen

| News

Ein Projektteam der Kabel Premium Pulp & Paper GmbH, Fraunhofer UMSICHT und Fraunhofer IEG prüft im Rahmen des Forschungsprojektes "Geothermale Papiertrocknung", wie Geothermie fossile Energieträger im Papierwerk Kabel technisch und wirtschaftlich sinnvoll ersetzen kann.

Mobile Bohranlage des Fraunhofer IEG im Steinbruch Steltenberg der Hohenlimburger Kalkwerke. Quelle: Jonas Güldenhaupt, Fraunhofer IEG

Nach den seismischen Messungen vor einem Jahr, erkundet das Projekt den Hagener Untergrund nun erstmals mit einer Bohrung. In den kommenden Wochen teufen die Bohrmeister ein rund 350 Meter tiefes Loch mit 184 Millimetern Durchmesser ab und gewinnen Gesteinsproben und Messdaten aus dem sogenannten Massenkalk, einer rund 400 Millionen Jahre alten Kalksteinschicht, die schräg unter dem Ruhrgebiet verläuft. Die institutseigene mobilen Bohranlage des Fraunhofer IEG setzt die Bohrung in der sechsten Sohle des Steinbruches Steltenberg der Hohenlimburger Kalkwerke an und wird voraussichtlich rund einen Monat arbeiten.

Aus den Daten aus 350 Metern in Hohenlimburg hoffen die Verantwortlichen konkretere Aussagen über die Eignung des Massenkalkes in Hagen als Lagerstätte für heißes Thermalwasser und damit für Geothermie in 4000 Meter ziehen zu können. Da diese Gesteinsschichten im Untergrund nicht parallel zur Oberfläche verlaufen, sondern in einem Winkel von mindestens 35° einfallen, trifft man die geologisch gleichen Gesteinsschichten in unterschiedlichen Tiefen an.

Während der Bohrung können Gesteinsproben des Untergrundes gewonnen werden, die anschließend für Untersuchungen im Labor genutzt werden. Die ablagerungsbedingten Eigenschaften des Gesteins – die sogenannte Fazies – sowie mineralogische Zusammensetzungen werden so detailliert beschrieben. In dem Bohrloch selbst kommen dann geophysikalische Messmethoden zum Einsatz, um tiefenaufgelöst verschiedene mechanische und physikalische Parameter zu erfassen. Wichtigste Untersuchung vor Ort werden außerdem verschiedene Pump- und Fördertests sein, mit deren Hilfe die hydraulische Durchlässigkeit des Untergrundes bestimmt wird. Wieviel Wasser kann man aus dem Untergrund fördern bzw. wie viel Wasser kann der Untergrund wieder aufnehmen? Diese Parameter sind für die angedachte geothermische Nutzung deshalb besonders wichtig, weil das natürlich vorkommende Tiefenwasser das Medium ist, welches die geothermische Wärme aus der Tiefe nach über Tage
befördert.

Die Projektpartner erhoffen sich durch die umfangreichen in-situ Untersuchungen bessere Aussagen darüber treffen zu können, wie ergiebig das geothermische Reservoir in der Tiefe ist. Die Temperatur im Untergrund und die möglichen Förderraten des heißen Wassers bestimmen die Leistungsfähigkeit einer möglichen Geothermieanlage. Diese Eingangswerte sind nicht nur für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer UMSICHT wichtig, die die Anlagentechnik zur Einbindung der Geothermie in den Papiertrocknungsprozess entwickeln, sie haben auch
direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Nutzung.

Quelle: Kabel ZERO