Die Wärmewende in der Region kommt weiter voran. Im Mittelpunkt steht die Geothermieanlage Kirchstockach. Die Stadtwerke München (SWM) haben mit der jetzt erfolgten Wärmeauskopplung ihr vormals reines Geothermiekraftwerk zu einem Heizkraftwerk ausgebaut. Gleichzeitig wurde die neu gebaute, neun Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung in Betrieb genommen. Über diese können die SWM nun Kundinnen und Kunden u. a. in Hohenbrunn, Ottobrunn, Putzbrunn, Riemerling und Neubiberg mit der ökologischen Wärme aus der Tiefe versorgen. Bisher erfolgte die Wärmeerzeugung durch dezentrale Blockheizkraftwerke. Diese sind nun nicht mehr notwendig und werden in den anstehenden bayerischen Sommerferien zurückgebaut. Mittelfristig erfolgt die Anbindung an das Münchner Fernwärmenetz.
Fernwärme in der Gemeinde Hohenbrunn
Dr. Stefan Straßmair, Erster Bürgermeister Hohenbrunn: „Die Umstellung auf eine klimaneutralere Wärmeversorgung ist ein großer Hebel zur Minderung der Emissionen. Wir freuen uns daher insbesondere, dass durch den Zusammenschluss der Fernwärmeleitungen zwischen Kirchstockach und Ottobrunn auch in unserem Gemeindegebiet das Netz erweitert werden konnte. So haben wir die Chance der vorbeiführenden Leitung genutzt, zukünftig wird sowohl unser saniertes Rathaus als auch das neue Pfarrheim mit Fernwärme aus Kirchstockach versorgt. Wir hoffen weiterhin auf eine großflächigere Erweiterung des Netzes, sodass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu entscheiden. Die Gemeinde befürwortet den Ausbau und unterstützt, neben staatlichen Förderprogrammen, den Anschluss auf kommunaler Ebene.“
Fernwärme in der Gemeinde Ottobrunn
Ottobrunn hat bereits seit vielen Jahren ein lokales Fernwärmenetz. Bislang wurden gut 10 Prozent des Ottobrunner Wärmebedarfs durch klimaneutrale Fernwärme gedeckt. Die östlich der
Bahnlinie verlaufende rund zweieinhalb Kilometer lange Fernwärmeleitung wurde bislang aus dezentralen Blockheizkraftwerken gespeist. Mit der Anbindung an das Geothermie-Heizkraftwerk in Kirchstockach sind diese nun überflüssig und werden abgebaut. Das etwa sechs Kilometer umfassende Fernwärmenetz im Westen Ottobrunns bezieht die Wärme aus dem mit Holz befeuerten Biomasse-Heizkraftwerk der SWM in Taufkirchen.
Thomas Loderer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ottobrunn: „Ich freue mich sehr, dass in Ottobrunn jetzt echte Erdwärme Einzug gehalten hat. Nun hoffen wir, dass es bald gelingt, das östlich und westliche Fernwärmenetz zusammenzuschließen. Die Gemeinde Ottobrunn wird auch weiterhin eng mit den SWM zusammenarbeiten, um gemeinsam dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen.“
Auch im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie werden in Kürze Institutionen und Wohngebäude ans geothermiegespeiste Fernwärmenetz angeschlossen. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: „Es ist schön zu erleben, wie aus einer Vision Realität wird. Ich möchte ausdrücklich den Gemeindeverwaltungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld danken. Die Arbeiten an ‚ihrem‘ Fernwärmenetz haben sie in den vergangenen Jahren belastet. Aber nun trägt das Früchte: Wir können auch in ihren Gemeinden klimafreundliche Heizenergie anbieten. Mit der CO2-freien Wärme aus Geothermie partizipieren auch Sie an Münchens Fernwärme-Vision.“
Ausbau der Geothermienutzung in Kirchstockach
Die SWM haben ihren Geothermiestandort in Kirchstockach zum Heizkraftwerk erweitert, das Ökostrom und Ökowärme produziert. Ursprünglich wurde die Erdwärme ausschließlich zur Ökostrom-Erzeugung genutzt. Den Standort Kirchstockach ergänzt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk. Es sichert zum einen die Wärmeversorgung ab, zum anderen versorgt es die Fernwärmestation und das Geothermiekraftwerk mit Strom. Alle technischen und baulichen Erweiterungen wurden unter besonderer Berücksichtigung des Trinkwasserschutzgebietes sowie des benachbarten Biotops ausgeführt. Zudem erhält das Technikgebäude eine Fassadenbegrünung, davor wächst eine artenreiche Blühwiese und es wurden zwei Bäume auf der Ausgleichsfläche vor Ort gepflanzt.
Ausbau der Transport- und Anschlussleitung
Neben der Versorgung der angrenzenden Gemeinden soll die Erdwärme aus der Region künftig auch ins Fernwärmesystem der SWM eingebunden werden.
Quelle: Pressemitteilung SWM