Bei der internationalen Bauausstellung Wien fiel das Projekt durch ein besonders innovatives und klimafreundliches Energiesystem auf.
„Ein zentraler Baustein am Weg zur Klimaneutralität 2040 ist die Wärmewende. Künftig werden Wohnungen verstärkt durch Erdwärme und mit Hilfe von Wärmepumpen geheizt und gekühlt. Daher verdoppeln wir heuer die Förderungen für Wärmepumpen auf eine Million Euro“, so Czernohorszky. Die Erhöhung der Förderung für Wärmepumpen, ebenso die höhte Förderung für Solaranlagen ist ein weiterer Schritt in Richtung Dekarbonisierung der Stadt Wien.
„Wien ist beim Thema Klimaschutz, klimaschonende Maßnahmen und Nachhaltigkeit im Wohnbau aufgrund der hohen Qualität und Innovationskraft des Wiener Wohnbau-Modells schon seit vielen Jahren ein internationaler Vorreiter. Ich freue mich, dass wir mit dem geförderten Wohnbauprojekt MGG22 zu dieser Erfolgsgeschichte ein weiteres wichtiges Kapitel hinzufügen können“, betont Gaal.
Wärme und Kühlung aus erneuerbarer Energie
Die Wärmepumpen im Wohnquartier sind mit Erdwärme-Tiefsonden gekoppelt. Betrieben werden die Pumpen überwiegend durch Windüberschussstrom. Die Bauteilaktivierung des Gebäudes sorgt dafür, dass Wärme und Kälte in der Gebäudesubstanz zwischengespeichert werden, bevor sie an die Wohnräume abgegeben werden, was den Wirkungsgrad und die Effizienz der Windkraftwerke verbessert.
Förderung für Wärmepumpen und Solarwärmeanlagen
Mit dem Programm „Aktion zur Förderung von Solarwärmeanlagen und Wärmepumpen in Wien“ leistet die Stadt einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Dekarbonisierung. Sonne und Geothermie stehen, anders als fossile Energieträger, kostenfrei zur Verfügung. Im Falle der Geothermie sogar jederzeit und unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen. Wärmepumpen, die oftmals gekoppelt mit Geothermie zum Einsatz kommen, benötigen lediglich Strom, der immer häufiger aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
„Raus aus Öl und Gas“ mit den Energieraumplänen
Für den Neubaubereich hat die Stadt Wien eine Verordnung von Energieraumplänen erlassen. In der Stadt können mit diesem Instrument Gebiete festgelegt werden, in denen ausnahmslos erneuerbare Wärmeversorgung oder Fernwärme genutzt werden darf. Dieses Instrument ist in Europa bisher einzigartig. Czernohorszky: „Wien geht mit einem Maßnahmenmix gegen die Treibhausgasemissionen vor. Im Neubau sind fossile Energien in Wien mit den Energieraumplänen und einem strengen Vollzug der Bauordnung praktisch Vergangenheit. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns mit dem Ausbau der Fernwärme und erneuerbarer Energien für Bestandsgebäude, indem wir die Energieraumpläne auf den Bestand ausweiten wollen und an Innovationen arbeiten. Wir wissen: Je schneller wir im Wärmebereich eine ökologische Wende schaffen, desto schneller erreichen wir unser Ziel der Klimaneutralität.“
Quellen: Austria Presse Agentur und MGG22