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Zur Energiewende können Rheinland und Ruhrgebiet viel beitragen

| News

Den nachhaltigen Strukturwandel in Deutschland und in der Rhein-Ruhr-Region mit Innovationen gestalten: So lautet ein Ziel der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Bochum.

Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, spricht auf der Gründungsveranstaltung in Cottbus, Bild: Fraunhofer IEG

Ihre offizielle Gründungsveranstaltung in Bochum feierte sie nun im Beisein des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, und weiteren Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Forschungseinrichtung steht für anwendungsorientierte Technologie und Fachexpertise der Energieinfrastrukturen, der Wärmewende und der Wasserstoffwirtschaft.

Anlässlich des Festakts zur Gründung würdigte Ministerpräsident Hendrik Wüst die Arbeit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG: »Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Energieversorgung der Zukunft muss nachhaltig und gleichzeitig versorgungssicher und bezahlbar sein. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir die Innovationskraft von Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer IEG. Dort wird die Grundlage für die Energiesysteme der Zukunft gelegt, die wir für die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende benötigen. Zugleich gehen vom Fraunhofer IEG mit seinen Standorten im Ruhrgebiet und im Rheinischen Revier wichtige Impulse für den Strukturwandel in diesen Regionen aus. Gemeinsam machen wir Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas.«

»Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir neue technologische Ansätze und Ideen gezielt fördern und weiterentwickeln. Basis hierfür bilden unter anderem die Energieforschungskompetenzen und Erfahrungen im Rheinland und Ruhrgebiet, die es nun für einen gelingenden Strukturwandel einzubinden gilt. Mit seinen Kompetenzen in den Bereichen Georessourcen und Geotechnologien der Zukunft, integrierte Energiesystemplanung und Sektorenkopplung für Kommunen und Industriebetriebe leistet das Fraunhofer IEG mit seinen Standorten Aachen, Eschweiler, Jülich und Bochum hierzu einen wertvollen Beitrag. Dies betrifft insbesondere die Versorgung der energieintensiven Industrieregion NRW mit klimafreundlicher Energie und Energieträgern«, unterstreicht Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

»Die Rhein-Ruhr-Region mit seiner starken Tradition als Energie-, Industrie- und Kompetenzstandort hat alles, um die Herausforderungen des Strukturwandels zu meistern«, ist sich Prof. Rolf Bracke, einer der beiden Leiter der Fraunhofer IEG, sicher. »Wir als Fraunhofer IEG freuen uns, mit den starken regionalen Partnern gemeinsam die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft zu entwickeln und zum Einsatz bringen. So können wir den Wandel gestalten und die darin liegenden Chancen für die Menschen ergreifen.«

NRW stellt sich mit seinen Strukturwandelregionen Rheinland und Ruhrgebiet als Industrieland neu auf und will Ballungsräume und Wirtschaft nachhaltig mit Energie versorgen. Das Fraunhofer IEG widmet sich den zentralen Fragen der Energiewende. So werden mit Partnern wie Energieversorgern, Industrie, Hochschulen und Kommunen Methoden zur Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme, Gas und Speicher zur nachhaltigen Nutzung der Ressourcen des Untergrundes umgesetzt. Im Reallabor TRUDI der Metropolregion Ruhr in Bochum entwickelt und testet Fraunhofer IEG Technologien für die klimaneutralen Energiesysteme der nächsten Generation für die Versorgung ganzer Stadtteile. Dazu gehören neue Quellen wie Geothermie, Solarthermie und Abwärme mit großvolumigen Wärmespeichern wie gefluteten Steinkohlenbergwerken sowie Hochtemperatur-Wärmepumpen und innovative Wärmenetze. Mit einem Cluster der mittelständischen Wirtschaft aus der Rhein-Ruhr-Region entwickelt Fraunhofer IEG zudem innovative Wasserstoff-Technologien und Anwendungen für den Mittelstand sowie Geschäftsmodelle für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft. Im Rheinland entsteht am Standort des Braunkohlekraftwerks Weisweiler nahe Aachen ein geothermisches Forschungskraftwerk, wo die Umstellung der Wärmeversorgung von Ballungsräumen von Kohleabwärme auf Erdwärme entwickelt werden kann.

Kurz nach der Anregung durch die Kohlekommission im Jahr 2019 hat die Fraunhofer IEG seine Arbeit begonnen und mittlerweile tragen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sieben Standorten aktiv mit ihrer anwendungsorientierten Forschung zur Energiewende und zu einem erfolgreichen Strukturwandel in den Kohleregionen bei. Für kommende Baumaßnahmen und Erstausstattung der noch einzurichtenden Labore der Fraunhofer IEG in Rheinland und Ruhrgebiet haben das Land NRW und der Bund rund 40 Mio. Euro aus den Kohleausstiegsmitteln vorgesehen. Um die erfolgreiche wissenschaftliche Startphase zu würdigen, feierte die Fraunhofer IEG nun unter Beteiligung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die offizielle Gründung (corona-verzögert) nach.

Zu den profilgebenden Innovationsprojekten der Fraunhofer IEG gehören unter anderem:
• H2!Raum Mittelstand Ruhr 2030: Entwicklung von Wasserstoffanwendungen im Mittelstand und Eröffnen neuer Innovations- und Transferpfade.
• Reallabor Tiefengeothermie Rheinland: Schaffung einer Forschungsinfrastruktur für klimafreundliche industrielle und kommunale Wärmeversorgung.
• Geothermale Papiertrocknung: Erkundung und Analyse des Untergrundes in Hagen mit dem Ziel, die Machbarkeit der geothermalen Industriewärmeproduktion zu klären.
• TRUDI - Reallabor Metropole Ruhr: Verzahnung der Bausteine Grubenwasserspeicher, Solarthermie und Hochtemperatur-Großwärmepumpe zur Stadtteilversorgung.
• TransHyDE - H2-Sponge: Infrastruktur- und Monitoringkonzepte für die langfristige Speicherung von Wasserstoff in porösen Gesteinen im Untergrund.

Fokusreise Strukturwandel der Fraunhofer Gesellschaft

In Folge der zunehmenden Digitalisierung sowie der Umstrukturierungen im Zuge einer nachhaltigen Wertschöpfung und der damit verbundenen ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Transformation stehen zahlreiche Regionen vor großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt den innovationsgetriebenen Strukturwandel aktiv durch Vernetzung und den strukturierten Aufbau neuer Wertschöpfungsketten. Ziel ist es, die vom Strukturwandel betroffenen Regionen durch innovationsfördernde Maßnahmen auf einen dynamischen Wachstumspfad zu heben und damit zur Verringerung regionaler Disparitäten beizutragen. Im Rahmen der »Fokusreise Strukturwandel« vom 1. bis 7. November 2022 demonstrieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der regional verankerten Institute richtungsweisende Lösungsansätze, die geeignet sind, einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft in vom Strukturwandel betroffenen Regionen zu leisten. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden die Themenfelder Versorgungssicherheit, nachhaltige Fertigungsprozesse und Agrarwirtschaft diskutiert sowie künftige Technologiepfade ermittelt. Folgen Sie der »Fokusreise Strukturwandel« auch in den Sozialen Medien, über den LinkedIN-Kanal von Fraunhofer-Präsident Professor Reimund Neugebauer sowie unter dem Hashtag #WeKnowChange.

Quelle: www.ieg.fraunhofer.de