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Pressemitteilungen 2022

Erdwärme-Turbo für NRW

(Berlin, 16.  November 2022) Knapp 90 Teilnehmende nutzten heute die Gelegenheit, sich mit den Geothermie-ExpertInnen im Rahmen des Workshops „Stadtwerke.Nutzen.GEOTHERMIE“ auszutauschen. Eingeladen hatte die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, NRW.Energy4Climate, das Fraunhofer IEG und der Bundesverband Geothermie.

Für die rund 80 Stadtwerke in NRW könnte Geothermie die Lösung sein, um ihre Kunden mit zuverlässiger und klimafreundlicher Wärme zu beliefern. Im Untergrund von Nordrhein-Westfalen schlummert ein riesiger geothermischer Schatz, der die Wärmewende in NRW weit voranbringen kann: Grubenwasser stillgelegter Bergwerke im Ruhrgebiet und anderen Steinkohlerevieren, Karbonatgesteine im Rheinland und Münsterland sowie weitere Gebiete mit tiefliegenden Thermalwasservorkommen bieten ein großes Wärmepotenzial, das bisher noch ungenutzt ist.

Ulf C. Reichardt, Vorsitzender der Geschäftsführung von NRW.Energy4Climate, begrüßte die Teilnehmenden des Workshops: «Die Geothermie kann einen großen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele leisten. Nordrhein-Westfalen verfügt hier bereits über hervorragende Voraussetzungen. Unser Ziel muss jetzt sein, das geothermische Potenzial gemeinsam mit den weiteren Erneuerbaren Energien zu erschließen und zu nutzen. Hieran arbeitet das Team von NRW.Energy4Climate mit voller Kraft und Hand in Hand mit den Partnern in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.» 

München ist mit der Umstellung seiner Wärmeversorgung auf Tiefengeothermie seit dem Jahr 2000 international in einer Vorreiterrolle. Eine vergleichbare Entwicklung ist auch in NRW möglich, denn nur wenige Regionen auf der Welt haben eine ähnlich breit aufgestellte wirtschaftliche und wissenschaftliche Expertise zur Nutzung von Georessourcen wie die Rhein-Ruhr-Region. "Die Rhein-Ruhr-Region mit seiner starken Tradition als Energie-, Industrie- und Bergbaustandort hat alles, um die Herausforderungen der Wärmewende zu meistern", ist sich Prof. Rolf Bracke, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, sicher. "Die Geothermie kann in NRW über 70 Prozent des kommunalen Wärmebedarfes decken. Stadtwerke und Fraunhofer Gesellschaft zusammen können dieses Potential heben und die Geothermie zum Schlüsselelement der Wärmewende machen. Gemeinsam gestalten wir die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft."

Unter den Referierenden waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der wegweisenden Projekte der Geothermie Allianz NRW. Dazu gehören Markus Bieder von den Stadtwerken Münster, die bereits Vorstudien und Seismik-Untersuchungen abgeschlossen haben und ihre Erfahrungen weitergeben konnten. Ein Konsortium der Stadtwerke Duisburg und Düsseldorf war dieses Jahr mit ihrer Feinskizze Gewinner des Landesförderwettbewerbs "Wärme aus Tiefengeothermie NRW", wodurch eine Machbarkeitsstudie ermöglicht wurde. Dr. Verena Svensson von den Stadtwerken Düsseldorf vermittelte den Teilnehmenden die richtigen Vorbereitungsschritte für den Bau eines Geothermieheizwerks. Frank Peper von den Stadtwerken Bochum präsentierte mit dem Geothermieprojekt Mark 51°7'' Fernwärmenetze der 5. Generation und demonstrierte, wie Grubenwasser zur Wärmeversorgung erschlossen werden kann.

«NRW hat einen besonders hohen Bedarf an Raum- und Prozesswärme. Gleichzeitig ist NRW bereist heute Vorreiter in der Nutzung von Oberflächennaher Geothermie und kann perspektivisch auch in der Nutzung der Tiefen Geothermie eine Führungsrolle übernehmen. NRW hat somit die Möglichkeit, zuverlässig und klimaneutral seine Wärmeversorgung sicherzustellen. « so André Deinhardt, Geschäftsführer des Bundesverband Geothermie.

Tiefe Geothermie eignet sich sowohl für Fernwärme als auch für die Industrie im Bereich Chemie, Landwirtschaft, Nahrungsmittelherstellung, Metall-, Zement- und Bauindustrie, Holz-/Papierverarbeitung und für die Wohnungswirtschaft. Von besonderer Bedeutung für NRW ist Geothermie als Gasersatz für die Beheizung von Gewächshäusern. Hier zeigten Thomas Linßen (Stadt Straelen) und Dr. Oliver Ritzmann (Fraunhofer IEG) anhand von Plänen der Region um Straelen, wie die Umstellung gelingen kann.

Doch nicht nur Tiefe Geothermie kann NRW voranbringen. Rüdiger Grimm (geoEnergie Konzept) belegte eindrucksvoll wie Gebäudekomplexe und Quartiere, auch außerhalb bestehender Fernwärmenetze, geothermisch beheizt und gekühlt werden können. Holger Born (Fraunhofer IEG) zeigte, wie mithilfe von Erdwärmesondensystemen und Kalter Nahwärme effiziente Möglichkeiten zur Wärmeversorgung erschlossen werden können.

Das Interesse der Stadtwerke an der Geothermie als treibende Kräfte der Energiewende ist stark gestiegen und der Workshop war ausgebucht. 2023 werden bereits weitere Workshops, unter anderem im norddeutschen Raum, geplant.

Die Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.


Bundesregierung zündet Erdwärmeturbo – 100 neue Projekte bis 2030

(Berlin, 11. November 2022) Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat heute ein Eckpunktepapier für den Nutzungsausbau der Erdwärme vorgestellt. Der acht Punkte umfassende Plan greift wichtige Forderungen der Branche auf und gibt einen kräftigen Impuls für den Hochlauf der Technologie.

Der Bundesverband Geothermie (BVG) begrüßt, dass die gewaltigen Potenziale der Erdwärme in Deutschland von der Bundesregierung erkannt wurden. Zentrale Maßnahmen des vorgelegten Papiers sind neben Beschleunigungen bei den Genehmigungsverfahren die Schaffung einer Fündigkeitsabsicherung sowie eine umfassende Explorationskampagne. Damit greift das BMWK wesentliche Vorschläge des BVG auf.

Der angeschobene Prozess muss nun schnell in die Umsetzung kommen. Die Diskrepanz zwischen der Zieldefinition und den gegenwärtigen Zeithorizonten für die Umsetzung geothermischer Projekte muss dringend verkleinert werden.

Mehrere aktuelle Studien (Roadmap Oberflächennahe Geothermie, Roadmap Tiefe Geothermie, Metastudie zur nationalen Erdwärmestrategie, Fernwärmeversorgung mittels Nutzung von Niedertemperaturwärmequellen am Beispiel tiefengeothermischer Ressourcen) deutscher Spitzenforschungsinstitute kommen zu dem Ergebnis, dass die Geothermie das Potenzial hat, einen Großteil des deutschen Wärmebedarfs zu decken.

Das vorgelegte Papier “Eckpunkte für eine Erdwärmekampagne“ sei „ein richtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlichen und zuverlässigen Wärmeversorgung und ein wichtiges Signal für die Branche“, so BVG-Präsident Helge-Uve Braun. Zugleich mahnt Braun jedoch, dass auch die Potenziale der Oberflächennahen Geothermie ausreichend adressiert werden müssen, da „eine erfolgreiche Wärmewende nur dann möglich sein wird, wenn alle geothermischen Potenziale ausgeschöpft werden.“

DIe Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.


Frau Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn erhält die Patricius Medaille

(Berlin, den 19. Oktober 2022) Im Rahmen des Europäischen Geothermiekongresses (EGC) fand heute die Preisverleihung der Patricius Medaille des Bundesverbands Geothermie statt. Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn wurde für ihr Lebenswerk und großen Verdienst um die Oberflächennahe Geothermie ausgezeichnet.

Die Ehrungskommission unter Leitung von Prof. Dr. Ernst Huenges zeichnete Prof. Dr. Walker-Hertkorn für ihr unermüdliches Wirken unter hohem persönlichem Einsatz für die Oberflächennahe Geothermie aus. Prof. Dr. Ingrid Stober, die 2014 als erste Frau die Patricius Medaille erhielt, betonte in ihrer Laudatio die langjährige Erfahrung und anerkannte Fachkompetenz von Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn, die sie im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit und bei der Umsetzung von Geothermie-Großprojekten vielfach unter Beweis gestellt hat.

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn ist seit 1999 in der Geothermie aktiv und als Expertin hochgeschätzt. Ihr thematischer Schwerpunkt ist die Wärmepumpentechnik. Sie gilt als Koryphäe der Branche und hat mit ihrer Expertise viele Industriepartner bei komplexen Wärmepumpen-Projekten beratend begleitet. Als Mitglied der Geschäftsführung der tewag GmbH erkannte sie schon früh die Synergieeffekte von Solarenergie und Geothermie. Gemeinsam mit ihrem Team ermöglichte sie wegweisende, innovative Wärmeprojekte, wie das Henniger Areal in Frankfurt am Main mit etwa 400 Erdwärmesonden.

Ihre Fachkenntnis, methodische Expertise, systematische Arbeitsweise und umfangreiche Lehrtätigkeit machen sie zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten in der deutschen Geothermiebranche. Unter anderem war Walker-Hertkorn maßgeblich an der Entwicklung des Thermal Response Tests (TRT) beteiligt, der zur Bestimmung der thermodynamischen Parameter im Untergrund dient und mittlerweile zum Industriestandard avanciert ist. Als Mitglied in zahlreichen Gremien und Ausschüssen war ihr Wirken prägend für die hohen Qualitätsstandards der Oberflächennahen Geothermie in Deutschland. Seit 2010 bringt sie ihre Kompetenz in den Richtlinienausschuss VDI 4640 „Thermische Nutzung des Untergrundes“  ein und ist darüberhinaus Teil des Expertenkreises W120-1 und W120-2 zur Zertifizierung von Bohrfirmen. Ihre mehr als vierzig wissenschaftlichen Publikationen und das zusammen mit Michael Tholen verfasste Lehrbuch „Arbeitshilfen Geothermie: Grundlagen für Oberflächennahe Erdwärmesondenbohrungen“ zählt zu den Standardwerken der Ausbildung deutscher Geothermiker.

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn nahm die Patricius Medaille mit großer Freude entgegen. Jedes Jahr verleiht der Bundesverband Geothermie die prestigeträchtige Patricius Medaille. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die ihr Lebenswerk der Weiterentwicklung der Geothermie gewidmet haben. Namensgeber der Medaille ist der Heilige Patricius von Pursa, dessen Martyrium im 4. Jahrhundert im Zusammenhang mit den heißen Heilquellen der Region um Prusa (heute Bursa) steht.  

Download des Pressebildes - Bildunterschrift: Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn wurde für ihr herausragendes Engagement in der Oberflächennahen Geothermie mit der Patricius Medaille des Bundesverband Geothermie ausgezeichnet. Links: Prof. Dr. Ingrid Stober, Mitte: Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn, Rechts: Leonhard Thien.

Download der Pressemitteilung "Frau Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn erhält die Patricius Medaille" (PDF)


Geothermie ist die Antwort auf Europas Gaskrise

(Berlin, 18. Juli 2022) Mehr als 1200 TeilnehmerInnen aus über 45 Ländern haben sich in Berlin versammelt, um das geothermische Jahrzehnt einzuläuten. Die Geothermie ist die europäische Antwort auf die Gaskrise, denn sie ist grundlastfähig und kann effizient zur Wärmeversorgung, Stromproduktion und Kühlung eingesetzt werden. Mit der nachhaltigen Koproduktion von Lithium wird Geothermie die Energiewende zusätzlich stützen.

Immer mehr Unternehmen, Kommunen und Institutionen wenden sich jetzt der Geothermie zu, um ihre Wärmeversorgung langfristig zu sichern. Neue Investoren steigen in den Geothermiesektor ein und suchen nach Wegen, um in neue oder laufende Projekte zu investieren oder bestehende Anlagen als Teil ihres Portfolios zu erwerben. Der Eintritt neuer Akteure ist eine gute Nachricht für die Geothermiebranche und verdeutlicht das Wachstumspotenzial, das in Zeiten instabiler Strom- und Gaspreise immer größer wird. Mehr als die Hälfte der in Europa 2020 neu in Betrieb genommenen Projekte sind dem Wärme- und Kältebereich zuzuordnen. Der Absatz von Erdwärmepumpen erreichte Rekordwerte - 73 % Zuwachs in Frankreich, 59 % in Österreich, 35 % in Belgien und 10 % in Deutschland. Mit der Tiefen und der Oberflächennahen Geothermie ist Europa im Begriff, diese Energiereserve zu erschließen und ein Vorbild für die dringend notwendige klimafreundliche Energiewende zu werden.

Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München und Präsident des Bundesverbands Geothermie, fordert: "Wissenschaftliche und technische Grundlagen sind die Basis für den Transformationsprozess. Sie sollten von der Politik auf EU-, Bundes- und Landesebene positiv begleitet werden, mit einer Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, finanzieller Unterstützung und technologiefreundlicher Kommunikation. Ermöglichen Sie den Transformationsprozess!"

In Deutschland hat das Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck eine nationale Erdwärmestrategie angekündigt. In Frankreich wird Präsident Emmanuel Macron die Wärmeversorgung des symbolträchtigen Elysée-Palasts noch in diesem Jahr auf Geothermie umstellen. Einige finanzstarke Städte und Metropolregionen in Europa kündigten bereits umfangreiche Investitionen in geothermische Fernwärmeversorgung an, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Damit alle Kommunen und die Industrie von der Wärmewende durch Geothermie profitieren können, muss die Transformation auf politischer Ebene unterstützt werden. Es braucht effizientere und transparentere Genehmigungsprozesse, bessere Ausbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten für Fachkräfte und strukturierte finanzielle Unterstützungsmechanismen, um Investitionen weiterhin sicherzustellen. Miklos Antics, EGEC-Präsident, unterstreicht: "Die Geothermie muss Vorrang haben, um die negativen Folgen der Energiekrise abzuwenden". Er fügt hinzu: "Die Regierungen müssen dringend die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Geothermie zur Mainstream-Lösung wird".

Über den Kongress
Der Europäische Geothermiekongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland, statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen der Geothermiebranche auf dem EGC, der in diesem Jahr gemeinsam vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und dem Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) in Berlin veranstaltet wird.
Interessierte finden das Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu.

Download der Pressemitteilung "Geothermie ist die Antwort auf Europas Gaskrise" (PDF)


Das wichtigste Geothermie-Event des Jahres mit zahlreichen Gelegenheiten für Networking steht vor der Tür

(Berlin, 13.10.2022) Endlich ist es so weit, der Europäische Geothermiekongress steht vor der Tür. Die Veranstalter, das European Geothermal Council und der Bundesverband Geothermie, freuen sich darauf von Montag, 17. bis Freitag, 21. Oktober mehr als 1200 Teilnehmer im Berliner Congress Center (bcc) Berlin begrüßen zu dürfen. Heute ist der letzte Tag für die Online-Anmeldung. Die Vor-Ort-Registrierung ist ab Dienstag 8:30 am Kongresseingang möglich.


Die Geothermie stößt auf ein größeres Interesse als je zuvor. Europa gehört zu den Vorreitern der Geothermie und zeigt, wie die Geothermie eine Antwort auf die längst überfällige Energiewende sein kann. Vertreterinnen und Vertreter aus über 45 Ländern werden nach Berlin reisen, um zahlreiche Best-Practice-Beispiele, Leuchtturmprojekte und neue Entwicklungen im Bereich der Geothermie zu diskutieren, zu lernen und zu entdecken.


Der EGC2022 ist eine einzigartige Gelegenheit für Ihr Networking: In der Online-Vernetzungsstelle haben Sie Zugriff auf eine Übersicht aller Teilnehmer, die auf der offiziellen Liste erscheinen wollen. Bearbeiten Sie Ihr Profil und beginnen Sie neue Diskussionen! Die EGC-Website bietet Ihnen ein Networking-Tool, in dem die Teilnehmer ihre Ideen bereits vor dem offiziellen Start am 17. Oktober diskutieren können. Eine Anleitung, wie Sie mit jemandem über Conftool in Kontakt treten können, finden Sie auf der EGC-Website: https://europeangeothermalcongress.eu/networking/


Mit einer Ausstellung von 59 Unternehmen, einem Dutzend Side-Events und einem Bankett-Dinner mit über 800 Teilnehmern bietet der Kongress umfangreiche Möglichkeiten zum Networking in angenehmer Atmosphäre. Wir freuen uns auf spannende und inspirierende Gespräche mit Ihnen.


Bleiben Sie auf dem Laufenden über die großartigen Veranstaltungen und Networking-Möglichkeiten. Folgen Sie den beiden Veranstaltern Bundesverband Geothermie BVG und EGEC Geothermal auf Social Media und nutzen Sie das Hashtag #EGC2022.


Über den Kongress
Der Europäische Geothermiekongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland, statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen der Geothermiebranche auf dem EGC, der in diesem Jahr gemeinsam vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und dem Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) in Berlin veranstaltet wird.
Interessierte finden das Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu.

Download der Pressemitteilung "Das wichtigste Geothermie-Event des Jahres mit zahlreichen Networking Möglichkeiten steht vor der Tür" (PDF)


Rekordteilnehmerzahlen beim EGC 2022

(Berlin, 06. Oktober 2022) Der Europäische Geothermiekongress, der vom 17. bis 21. Oktober 2022 im Herzen Berlins im bcc (Berlin Congress Center) stattfinden wird ist größer als je zuvor mit mehr als 1000 Teilnehmern. Im Folgenden werden die Sponsoren der Veranstaltung vorgestellt.

Der Europäische Geothermiekongress ist die größte Zusammenkunft der Geothermie-Branche in Europa. Da sich immer mehr Märkte für diese wettbewerbsfähige und lokale erneuerbare Energiequelle öffnen, ist der EGC 2022 die perfekte Plattform, um mit den wichtigsten Akteuren aus der Welt der Geothermie Kontakte zu knüpfen, aus ihren Erfahrungen zu lernen und mit ihnen Geschäfte zu machen.

Die Geothermieindustrie unterstützt die Veranstaltung. Wer sind die Sponsoren? Wie bereits angekündigt, ist Baker Hughes der Hauptsponsor des Kongresses. Mit einer großen Delegation von Vertretern wird Baker Hughes in mehrfacher Hinsicht präsent sein: bei der Eröffnungszeremonie des Kongresses, mit einem großen Stand auf Ebene B und als Sponsor des Bankett-Dinners, an dem mehr als 800 Personen teilnehmen werden.

"Die Unterstützung durch Baker Hughes zeigt, dass dieses Unternehmen die Geothermie als eine entscheidende Technologie ansieht, die die Gesellschaft im Rahmen der Energiewende zu erneuerbaren Energiequellen führen kann", sagte Philippe Dumas, EGEC-Generalsekretär.

Die Konferenz umfasst ein breites Spektrum an Aktivitäten, darunter Keynote-Speaker, Breakout-Learning-Sessions, verschiedene Präsentationen und Networking-Möglichkeiten.

Zu den Sponsoren der Konferenz gehören auch:

Als Platin-Sponsoren Turboden an Stand B16, Eavor an Stand B2, Exergy & Strabag an Stand B20 und Engie an Stand B21.

In der Kategorie Gold sind das Fraunhofer IEG auf Ebene B14 vertreten, Roedl & Partner auf Stand B18, Hartmann Valves auf Stand B8, Anger's Söhne auf Stand B5 und Welltec auf Stand B13. Alle oben genannten Sponsoren sind mit einer Keynote-Präsentation vor Ort.

Darüber hinaus wird der EGC von 9 Unternehmen als Silber-Sponsoren unterstützt: geoEnergie Konzept an Stand B21, Stadtwerke München, KCA Deutag an Stand B19, Kurita an Stand B9, Halliburton an Stand A11, GEOS an Stand C3, GPC IP/GEOFLUID an Stand B26 und Arctic Green Energy Corporation.

Mit maßgeschneiderten Paketen zählt der EGC auf GEOLOG am Stand B17 und Weatherford International. Institutioneller Partner des Kongresses ist das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ am Stand B22, B23.

Wir danken allen unseren Sponsoren für ihre Unterstützung ohne welche der Kongress nicht möglich wäre.

Download Pressemitteilung (PDF)


Anmeldung zum Europäischen Geothermiekongress wegen hoher Nachfrage verlängert

(Berlin, 30. September 2022) Die Online-Registrierung für Europas größten Geothermiekongress in Berlin wird bis zum 13. Oktober verlängert. Der Kongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im Berliner bcc (Berlin Congress Center) statt.

Mehr als 900 Teilnehmende haben sich bereits für den im Oktober anstehenden Europäischen Geothermiekongress EGC in Berlin registriert. Die Kongressveranstalter European Geothermal Energy Council (EGEC) und der Bundesverband Geothermie e. V. (BVG) wollen Interessierten weiterhin die Möglichkeit einräumen, an dem Kongress teilzunehmen, um sich gemeinsam für eine wirtschaftliche, nachhaltige und sichere Wärmeversorgung mit Geothermie einzusetzen.

Auf dem Kongress erwartet die Teilnehmenden ein vielseitiges Programm. Neben zahlreichen Sessions, davon teilweise bis zu sieben gleichzeitig, Posterpräsentationen, Ständen und Exkursionen wird es auch Semi-Plenarsitzungen geben. In den beiden Semi-Plenarsitzungen, 1 A und 1 B, die am Mittwoch, den 19. Oktober 2022 stattfinden, werden Vorträge zu den technologischen Trends in der Tiefen Geothermie und zu geothermischem Heizen und Kühlen gehalten. Außerdem werden in diesem Rahmen zwei Patricius-Medaillen verliehen, die höchste Auszeichnung, die der Bundesverband Geothermie e. V. vergibt. Mit der Patricius-Medaille ehrt der Bundesverband Geothermie seit 1994 Persönlichkeiten, die sich um die Entwicklung der Erdwärmenutzung in herausragender Weise verdient gemacht haben. In Sitzung 1 A wird Roy Baria, dem Gewinner aus 2021, nachträglich die Patricius Medaille verliehen. In der Semiplenar-Session 1 B wird der oder die GewinnerIn dieses Jahres geehrt. Die Semi-Plenarsitzungen am Donnerstag richten sich thematisch in die Zukunft. In Sitzung 2 A werden die Perspektiven für den Geothermie-Markt beleuchtet, in Sitzung 2 B die Perspektiven für Bohrloch und Brunnentechnologie.

Die neue Frist zur Online-Registrierung läuft bis einschließlich 13. Oktober 2022. Ab dem 5. Oktober werden Zahlungen ausschließlich via PayPal oder Kreditkarte möglich sein. Nach dem 13. Oktober können Kurzentschlossene sich auch vor Ort während des EGC im Berlin Congress Center anmelden. Rabatte, etwa für Studierende oder Mitglieder des BVG bzw. EGEC können dann leider nicht mehr gewährt werden. Folgen Sie #EGC2022, um mehr über den Geothermiekongress zu erfahren.

Über den Kongress

Der Europäische Geothermiekongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen des Geothermie-Sektors auf dem EGC, der dieses Jahr vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V. gemeinsam in Berlin organisiert wird. Das Programm wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Huenges erstellt, dem ehemaligen Leiter der Sektion "Geoenergie" am GFZ. Gemeinsam mit 60 weiteren Experten und Expertinnen der Geothermie aus ganz Europa wurden über 400 eingereichte wissenschaftliche Papiere gesichtet, bewertet und zu einem vielfältigen und ansprechenden Programm zusammengestellt. Das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) ist der wichtigste institutionelle Partner des Europäischen Geothermiekongress 2022.

Interessierte finden das vorläufige Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu. Die Anmeldung ist noch bis 13. Oktober 2022 online möglich. Eine Registrierung für den Kongress ist nach Ablauf der Frist für die Online-Registrierung nur noch vor Ort und ohne Rabatte möglich.

Pressemitteilung (PDF)


Dr. Erwin Knapek erhält Bayrische Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt

(Berlin, 23. September 2022) Die Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt sowie den Verbraucherschutz wird vom Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz jährlich an bis zu 15 Personen, Vereinigungen oder Kommunen verliehen, die sich herausragende Verdienste um den Natur- und Umweltschutz erworben haben. Dieses Jahr wurde die Bayrische Staatsmedaille an Dr. Erwin Knapek, dem Ehrenpräsidenten des Bundesverband Geothermie e. V., verliehen.

Der promovierte Physiker Erwin Knapek ist ein Vorreiter der Geothermie in Deutschland und steht seit vielen Jahren für die Machbarkeit der Wärmewende. Seine Expertise, sein Mut und seine Überzeugungskraft hat viele Nachahmer überzeugt, inspiriert und motiviert, wodurch im bayrischen Molassebecken das bisher größte Geothermiecluster Deutschlands entstanden ist. Von 1996 bis 2008 war Dr. Erwin Knapek 1. Bürgermeister von Unterhaching und wurde von der Politik und der Geothermiebranche gleichermaßen geachtet. In dieser Funktion initiierte er 2001 die Entwicklung und Realisierung des Geothermieheizkraftwerks Unterhaching. Seit 2006 war er Vorsitzender des Wirtschaftsforum Geothermie e.V., seit 2013 Präsident des Bundesverbandes Geothermie und ist seit 2021 sein Ehrenpräsident. Er gilt als brillanter Redner und ausgleichender Charakter, der Verband und Branche mit Fachkompetenz und diplomatischem Geschick geeint hat.

Die Staatsmedaille des Freistaates Bayern ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und des Dankes für sein herausragendes Engagement für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz. Sie ist die höchste Auszeichnung, die der Bayerische Staat für „besondere Verdienste um die Umwelt" zu vergeben hat.

Download der Pressemitteilung "Dr. Erwin Knapek erhält Bayrische Staatsmedaille" (PDF)


Countdown für die Anmeldung zum größten Geothermiekongress in Europa läuft

(Berlin, 23. September 2022) Vom 17. bis 21. Oktober 2022 trifft sich die europäische Geothermie-Branche in Berlin (Berlin Congress Center), um sich über die jüngsten Entwicklungen und neue Perspektiven im Geothermie-Sektor auszutauschen.

Der Countdown für den EGC2022 hat begonnen: Nur noch einen Monat bis zum Beginn des größten Geothermiekongresses in Europa (EGC 2022). Die Frist für die Anmeldung rückt näher. Mehr als 700 VertreterInnen aus Forschung, Industrie, Finanzen, Politik und Gesellschaft aus ganz Europa haben sich bereits angemeldet.

Warum sollten Geothermie-Interessierte an dem Kongress teilnehmen? Der EGC 2022 bietet viele Möglichkeiten, sich zu informieren und  zu vernetzen, um den Ausbau der Geothermie in ganz Europa zu beschleunigen und so ein geothermisches Jahrzehnt zu ermöglichen.

„Um die aktuelle Energiekrise zu bewältigen, muss die Entwicklung im Geothermiesektor vorangetrieben werden. Die Geothermie ist eine einzigartige Energiequelle, die erneuerbare Wärme und Strom liefert, die Energieversorgung vor Ort sichert und preisstabil ist. Wir erwarten rund 800 Teilnehmer, die Veranstaltung ist ein Muss für jeden, der sich für den Geothermiesektor interessiert", so Philippe Dumas, Generalsekretär des europäischen Geothermieverbands EGEC.

„Wir freuen uns, Mitveranstalter des Europäischen Geothermiekongresses zu sein, der großartige WissenschaftlerInnen, wichtige PolitikerInnen und viele weitere Experten des Geothermiesektors aus der ganzen Welt zusammenbringt. Viele von ihnen werden bei der Kongresseröffnung zu hören sein. Die Zeit für die Geothermie ist reif, und diese Veranstaltung wird der Ausgangspunkt für ihren verstärkten Einsatz in den kommenden Jahren sein. Seien Sie bei diesem Fachkongress im Herzen Europas, in Berlin, dabei", fügt André Deinhardt, Geschäftsführer des Bundesverbandes Geothermie e.V., hinzu.

Das Organisationskomitee empfiehlt, die Tickets so schnell wie möglich zu buchen, da die Frist für die Registrierung am 30. September abläuft.

Folgen Sie #EGC2022, um mehr über den Geothermiekongress zu erfahren.

Interessierte finden das vorläufige Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu. Die Anmeldung ist noch bis 30. September 2022 möglich.

Über den Kongress

Der Europäische Geothermiekongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen des Geothermie-Sektors auf dem EGC, der dieses Jahr vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V. gemeinsam in Berlin organisiert wird. Das Programm wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Huenges erstellt, dem ehemaligen Leiter der Sektion "Geoenergie"  am GFZ. Gemeinsam mit 60 weiteren Experten und Expertinnen der Geothermie aus ganz Europa wurden über 400 eingereichte wissenschaftliche Papiere gesichtet, bewertet und zu einem vielfältigen und ansprechenden Programm zusammengestellt. Das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) ist der wichtigste institutionelle Partner des Europäischen Geothermiekongress 2022.

Interessierte finden das vorläufige Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu

Die Anmeldung ist bis Ende des Monats geöffnet.

Pressemitteilung (PDF)


Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) stellt beim EGC 2022 die Wissenschaft in den Vordergrund

Vom 17. bis 21. Oktober trifft sich die europäische Geothermiebranche im bcc (Berlin Congress Center), um die neuesten Entwicklungen dieser aufstrebenden Erneuerbaren Energie zu diskutieren.

Der Europäische Geothermie-Kongress EGC bringt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen, um unter anderem Lösungen für die aktuelle Wärmekrise zu finden. Die vier Hauptthemen des Kongresses in Berlin sind „Geothermische Lösungen für die zukünftigen erneuerbaren Energiesysteme“, „Politik & Märkte“, „Technologie & Innovation“, sowie „Forschung & Entwicklung“.

Die feierliche Eröffnungszeremonie des EGC 2022 wird am Dienstag, den 18. Oktober 2022 stattfinden. Dort sprechen neben PolitikerInnen auch bekannte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, unter anderem Prof. Dr. Ingo Sass, Leiter der Sektion Geoenergie am GFZ. Er wird gemeinsam mit Prof. Dr. Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG, die in Kooperation entstandene „Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland“ vorstellen.

Die Hälfte des kommunalen Wärmebedarfs soll bis 2030 aus klimaneutralen Quellen gedeckt werden. Zur Erreichung dieses Ziels der Bundesregierung kann die Tiefe Geothermie einen großen Beitrag leisten, weil sie beständig und witterungsunabhängig lokal Energie liefert und wenig Fläche in Siedlungen belegt. Die gemeinsame Roadmap von Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft zeigt, dass Tiefe Geothermie ein Potenzial in Deutschland hat, welches erlaubt, Ausbauziele von mehr als einem Viertel des jährlichen deutschen Wärmebedarfes (über 300 TWh) ins Visier zu nehmen. Das Papier gibt Handlungsempfehlungen, um dieses Ziel zu erreichen. „Ohne Geothermie wird eine Dekarbonisierung des Wärmesektors in Deutschland nicht möglich sein. Die natürlichen Wärmepotenziale im Untergrund sind hierfür in den meisten urbanen Räumen vorhanden. Der nachhaltige Ausbau von Geothermie ist eine Investition in die Städte unserer Zukunft“, sagt Prof. Ingo Sass, Leiter der Sektion „Geoenergie“ am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.

In der Semiplenarsitzung 1A am Mittwoch wird Ingo Sass ein zukunftsweisendes Projekt vorstellen: das GeoLab. Es handelt sich um ein Forschungsbergwerk, das gemeinsam mit dem Karlruher Institut für Technologie (KIT) und anderen Partnern errichtet wird. „Wir werden gezielt in den kristallinen Untergrund gehen“, so Ingo Sass, „weil wir wissen, dass die überwiegende Anzahl der deutschen Großstädte diesen Gesteinstyp in mit Bohrungen erreichbaren Tiefen im Untergrund haben. Die Transferwirkung von GeoLaB wird von großer Bedeutung für die Wärmewende in den Ballungsräumen sein.“

Wer mehr über die aktuelle Forschung des GFZ wissen möchte, kann sich an den Ständen Nr. B 22 und B23 informieren.

Abgerundet wird der Kongress am letzten Tag durch die Chance, Geothermie-relevante Projekte vor Ort zu erleben. Das GFZ bietet interessierten Gästen gleich zwei Exkursionen an. Die Tour durch die Labore und Technikumshallen des Forschungszentrums stößt auf großes Interesse und ist bereits ausgebucht. Für die geologische Führung im Rahmen einer Geländewagentour am Rande des Kalksteintagebaus Rüdersdorf unter Leitung des GFZ sind noch wenige Plätze verfügbar.

Über den Kongress

Der Europäische Geothermiekongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen des Geothermie-Sektors auf dem EGC, der dieses Jahr vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V. gemeinsam in Berlin organisiert wird. Das Programm wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Huenges erstellt, dem ehemaligen Leiter der Sektion "Geoenergie"  am GFZ. Gemeinsam mit 60 weiteren Experten und Expertinnen der Geothermie aus ganz Europa wurden über 400 eingereichte wissenschaftliche Papiere gesichtet, bewertet und zu einem vielfältigen und ansprechenden Programm zusammengestellt.

Das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) ist der wichtigste institutionelle Partner des Europäischen Geothermiekongress 2022.

Interessierte finden das vorläufige Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu

Die Anmeldung ist bis Ende des Monats geöffnet.

Download Pressemitteilung (PDF)


Energieverbände fordern Geothermie-Erschließungsgesetz

(Berlin, 16. September 2022) Deutschland muss bei der Wärmewende noch entschiedener vorangehen. Die Tiefe Geothermie hat als grundlastfähige und klimaneutrale Technologie das Potenzial, einen großen Teil des hiesigen Wärmebedarfs zu decken. Deshalb fordert ein Bündnis aus Energieverbänden die Politik dazu auf, ein Geothermie-Erschließungsgesetz zu erlassen, um den schnellen und verstärkten Ausbau der Tiefen Geothermie zu ermöglichen.

Die aktuelle Energiekrise macht den Handlungsdruck vor allem im Wärmesektor deutlich. Deshalb appellieren der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der Bundesverband Geothermie e. V. (BVG) und der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) in einem gemeinsamen Positionspapier an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die großen Potenziale der Tiefen Geothermie in größerem Umfang nutzen zu können. Das gemeinsame Papier wurde heute anlässlich der Veranstaltung “Wärmewende im urbanen Raum mit Geothermie“ veröffentlicht. Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren heute Vertreterinnen und Vertreter der Branche und Bundestagsabgeordnete über die Potenziale der Geothermie. Hierfür legen die Verbände konkrete Handlungsempfehlungen vor, deren Umsetzung für einen schnellen und umfassenden Ausbau der Tiefen Geothermie notwendig ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind zudem geeignet, die Dekarbonisierung der Fernwärme sowie den Ausbau der Wärmenetze zu beschleunigen.

„Grüne Fernwärme ist der Katalysator für das Erreichen der Klimaziele in den Städten“, erklärt John Miller, stellvertretender Geschäftsführer des AGFW. „Geothermie spielt dabei eine zentrale Rolle, bleibt allerdings bisher oft in Planung und Bürokratie stecken. Das ist ein Luxus, den wir uns nicht länger erlauben können. Wir brauchen deutlich mehr Tempo in den Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren sowie neue, umsetzungsorientierte Instrumente für einen deutschlandweiten Ausbau von Geothermie.“

„Die Geothermie muss als wichtige Säule der urbanen Wärmewende über Wärmenetze viel schneller und umfassender erschlossen werden als dies bisher der Fall war. Wir brauchen alle Optionen, um die Dekarbonisierung des Wärmesektors bis zum Jahr 2045 realisieren zu können. Klar ist auch, dass bei den Geothermieprojekten der Schutz des Grundwassers immer gewährleistet sein muss“, macht die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae deutlich.

„Um eine sichere und preisstabile Energieversorgung für uns und nachfolgende Generationen zu gewährleisten und um unsere Klimaziele zu erfüllen, brauchen wir die Geothermie. Mit ihrer Hilfe können wir große Teile unseres Nutzwärmebedarfs an Raumwärme und Warmwasser nachhaltig decken. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit, das riesige, unerschlossene Potenzial der Geothermie zu nutzen”, so BVG-Präsident und Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München, Helge-Uve Braun.

„Die Bundesregierung hat die Wärmewende und damit die großen Potenziale der Geothermie bislang nicht ausreichend adressiert. Dabei wird sie für unsere Energiesouveränität im Konzert der Erneuerbaren Energien ebenso benötigt wie für das Erreichen der Klimaziele. Gerade für Nah- und Fernwärmenetze bietet die Erdwärmenutzung viele Möglichkeiten. Deshalb ist jetzt unter anderem die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die Förderung geologischer Landesaufnahmen voranzutreiben und die erneuerbare Wärmeerzeugung in allen Gesetzen klar zu priorisieren”, kommentiert BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

„Der Wärmesektor birgt enorme Chancen, wenn es darum geht, CO2 einzusparen und Energiesouveränität zu gewährleisten. Damit wir lokale Potenziale, beispielsweise die Geothermie noch besser heben können, brauchen wir die kommunale Wärmeplanung“, so Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen. 

Politische Rückendeckung erhielten die Verbände von den Bundestagsabgeordneten auf dem Podium der heutigen Veranstaltung “Wärmewende im urbanen Raum mit Geothermie“. So betonte Bernhard Herrmann, MdB, Bündnis 90/DIE GRÜNEN: „Um die Geothermie auszubauen, unterstütze ich politische Maßnahmen, die das Fündigkeitsrisiko gerade für Kommunen abfedern, die Explorationslage verbessern und die Geothermie als Option selbstverständlich in einen effiziente kommunale Wärmeplanung mit einbinden.”

„Um die Energiewende möglichst schnell umzusetzen, brauchen wir jede Technologie, die zur Klimaneutralität beiträgt. Geothermie kann im urbanen Raum einen entscheidenden Beitrag leisten. Wichtig ist, dass wir die tatsächlich eingesparte Menge CO2 betrachten”, sagte Daniel Föst, Bau- und wohnungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

„Die Energiewende muss auch eine Wärmewende sein. Wir müssen auch beim Heizen unabhängig von Öl, Gas und Kohle werden. Dafür brauchen wir elektrische Wärmepumpen - aber vor allem auch die Geothermie. Gerade in Bayern hat die Geothermie ein großes Potential. München ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir dieses Potential nutzen können. Es fehlen aber Daten, das finanzielle Risiko bei der Erschließung ist hoch, bürokratische Hürden stehen einem schnelleren Ausbau im Weg. Hier müssen und hier werden wir anpacken. Erneuerbare Energien sind eben nicht nur Wind und Sonne”, konstatierte SPD-Parlamentarier und Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, Andreas Mehltretter.

„Der schlafende Riese Geothermie besitzt das Potential, der Gamechanger im Bereich der deutschen Wärmewende zu werden! Sie trägt zu einer Reduzierung der geopolitischen Abhängigkeit bei und ist deshalb ein wichtiger Teil der Lösung der Energieprobleme in unserem Land. Doch im Oster- wie im Sommerpaket hat die Ampel das riesige Potential vollständig ignoriert“, kritisierte Mark Helfrich, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. „Deshalb fristet die Geothermie weiterhin ein Schattendasein in Deutschland. Es braucht daher dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und eine finanzielle Absicherung von fehlgeschlagenen Tiefenbohrungen. Die grüne Erdwärmenutzung muss ebenso wie die Stromerzeugung aus Sonne und Wind zukünftig im überragenden öffentlichen Interesse liegen, um das klimaneutrale Heizen der Zukunft zu ermöglichen“, so der Unionspolitiker.

Zentrale Elemente des geforderten Geothermie-Erschließungsgesetzes sind Maßnahmen zur Beschleunigung von Genehmigungs- und Zulassungsverfahren für tiefengeothermische Projekte, die Erhebung geologischer Daten sowie die Einführung eines staatlichen Risikoabsicherungsmechanismus.

42 Tiefe Geothermieanlagen in Deutschland zeigen: Ist eine Erdwärmequelle erst einmal erschlossen, stellt sie preisstabil und nachhaltig Energie zuverlässig über Jahrzehnte zur Verfügung. Die Technologie ist skalierbar. Die Branche steht bereit. Der Schatz, der unter unseren Füßen liegt, muss nur gehoben werden.

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Der europäische Geothermiesektor trifft sich in Berlin, um die Geothermie weiter voranzutreiben

Hochrangige Politiker auf europäischer Ebene, Geschäftsführer von Marktakteuren und Vertreter der Geothermiebranche treffen sich in Berlin zum Europäischen Geothermiekongress (17.-21. Oktober 2022 in Berlin im bcc).

Ganz Europa macht derzeit eine Energiekrise durch, die sich zu einer Wärmekrise entwickeln wird, wenn die Außentemperaturen sinken. Deshalb ist es wichtiger denn je, eine Lösung für emissionsfreie Energie und vor allem Wärme zu finden. Der Europäische Geothermiekongress will ein Teil der Lösung sein. Das Programm wurde von Experten auf diesem Gebiet zusammengestellt und wird vier Hauptthemen beleuchten: Geothermische Lösungen für die zukünftigen erneuerbaren Energiesysteme, Politik & Märkte, Technologie & Innovation, sowie Forschung & Entwicklung. Der Kongress ist eine einzigartige Gelegenheit, nicht nur nicht nur Vertreter aus ganz Europa, sondern auch aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen: hochrangige Politiker, renommierte Wissenschaftler und Branchenführer, von denen einige bei der Begrüßungszeremonie sprechen werden.

Nach Grußworten des Präsidenten von EGEC, Miklos Antics, und des Präsidenten des Bundesverbands Geothermie, Helge-Uve Braun, wird die Kongresseröffnung von Prof. Dr. Inga Moeck, der Vizepräsidentin des BVG, und Philippe Dumas, dem Geschäftsführer von EGEC, moderiert.

Politische Impulse setzen Dr. Julia Verlinden, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag sowie Christian Maass vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und übergeben an Ajit Menon, den Vizepräsident Geothermie von Baker Hughes, dem Hauptsponsor des Kongresses. Der zweite Teil der Eröffnungszeremonie, der von einem lokalen zu einem europäischen Ansatz führt, beginnt mit einer Rede von Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz Dr. Silke Karcher, gefolgt von Olivier Racle, ENGIE Leiter Fernwärme und -kühlung, und Felix Koselleck, dem Geschäftsführer der STRABAG AG.

In der dritten Sitzung wird Piotr Dziadzio sprechen, Vizeminister im polnischen Ministerium für Klima und Umwelt: „In Polen haben wir einen umfassenden Ansatz zur Dynamisierung der Nutzung der Erdwärme gewählt. Ein ganzheitliches Konzept für die Nutzung der geothermischen Energie in unserem Land wurde in dem strategischen Dokument mit dem Titel Mehrjahresprogramm für die Entwicklung der Nutzung Geothermische Ressourcen in Polen (die so genannte Road Map für Geothermie in Polen) vorgestellt, das auf Initiative des Ministeriums für Klima und Umwelt entwickelt wurde. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen geplant, die die Nutzung des Potenzials der oberflächennahen Geothermie sowie der Nieder-, Mittel- und Hochtemperaturgeothermie, die Speicherung von Wärmeenergie im Gestein, die Minimierung von Investitionsrisiken bei geothermischen Projekten, Forschungsarbeiten und die Einführung innovativer Technologien sowie der notwendigen Gesetzesänderungen. Ein solch umfassender Ansatz und die Systematisierung der Entwicklungsrichtungen ermöglicht die Durchführung von Großprojekten, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, sowie von entwicklungsfördernden Aktivitäten wie Forschungsarbeiten und Pilotprojekte, die von polnischen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen durchgeführt werden.“

Daran anknüpfend stellen Prof. Dr. Ingo Sass vom Helmholtz Institut GfZ Potsdam und Prof. Dr. Rolf Bracke vom Fraunhofer IEG, die „Roadmap Geothermie“ für Deutschland vor. Zum Schluss werden Paolo Bertuzzi, Geschäftsführer von TURBODEN und John Redfern, Präsident und Geschäftsführer von Eavor zu Wort kommen.

Interssierte finden das vorläufige Programm online unter www.europeangeothermalcongress.eu. Die Anmeldung ist bis Ende des Monats geöffnet.

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Geothermie macht Schule

(Berlin, 5. September 2022) Für rund elf Millionen Schülerinnen und Schüler beginnt in diesen Tagen das neue Schuljahr. Der Bundesverband Geothermie veröffentlicht unter Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zum Schulstart neue Unterrichtsmaterialien rund um das Thema „Geothermie – Erneuerbare Energie aus der Tiefe der Erde“ und weist Lösungspfade aus der Energiekrise auf. Die stärkere Nutzung der Geothermie kann dabei helfen, die gegenwärtige Energiekrise zu bewältigen, so Dr.-Ing. Andreas Bertram, Umweltbundesamt.


Für Energie- und Klimakrise braucht es unverzügliche und nachhaltige Lösungen und dabei spielt die Wärmewende eine zentrale Rolle. Geothermie kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, sie ist eine bisher unterschätzte Säule unserer zukünftigen Energieversorgung. Nun steht SchülerInnen und LehrerInnen mit „Geothermie – Erneuerbare Energie aus der Tiefe der Erde“ interaktives Schul- und Lernmaterial gratis zum Download auf www.geothermie.de/schulpaket zur Verfügung.
Das Unterrichtsmaterial ist nach Klassenstufen gestaffelt. Die vier Lernhefte umfassen jeweils 20 Seiten geballtes Wissen zur Geothermie für SchülerInnen ab der fünften Klasse bis zum Abitur. Mit Einbindung von interaktiven Elementen wird sowohl Grundlagenwissen vermittelt als auch Schritt für Schritt eine systemische Sichtweise auf die Wärmewende ermöglicht. Ziel ist es, Lernenden umfangreichen Grundwissen zur Verfügung zu stellen, um sich eine informierte Meinung zu bilden und die Notwendigkeit einer Energieversorgung mit erneuerbaren Energien zu verstehen.


Interaktives Unterrichtsmaterial
Die Lernhefte eignen sich hervorragend für fächerübergreifenden Unterricht oder als Element des selbstständigen Lernens in Projektwochen oder im Homeschooling, vordergründig in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, den sogenannten „MINT-Fächern“. Es bieten sich durch zahlreiche interaktive Elemente und viele Anknüpfungspunkte für Referate, Facharbeiten und Gruppenarbeiten in der Klasse. Die einzelnen Lernhefte sind dabei an den Rahmenlernplänen orientiert. Sie umfassen altersspezifischen fachlichen Input, Schaubilder, schriftliche Aufgaben, Webquests, Videolinks und Experimente in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, um in allen Schulformen angewendet werden zu können.


„Wir brauchen eine deutliche Beschleunigung der Wärmewende und freuen uns als Bundesverband Geothermie e.V. jetzt einen weiteren Beitrag in Form digitalem Unterrichtsmaterial zu leisten und hoffen so Schüler*innen als Fachkräfte von morgen für die Transformation unserer Energieversorgung zu begeistern.“ erklärt Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverband Geothermie e.V und ergänzt: „Wir danken dem Umweltbundesamt und allen Unterstützer*innen des Projektes, die zu der fachlich hervorragende Qualität der Unterrichtsmaterialien beigetragen haben.“

 

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Sommerpaket bleibt aus, Klimaschutz-Sofortprogramm verschoben: Bundesregierung vernachlässigt EE-Umbau des Wärmesektors

(Berlin, 14. Juli 2022) Nachdem sich zunächst das von der Bundesregierung Anfang des Jahres angekündigte Sommerpaket in Wohlgefallen aufgelöst hat, wurde nun auch das Klimaschutz-Sofortprogramm verschoben. Politische Forderungen nach Energiesouveränität haben sich damit als leere Worthülsen entpuppt. 

Getrieben von klimaschutzpolitischen Erwägungen kündigte Bundeswirtschaftsminister Habeck bereits zu Jahresbeginn große energiepolitische Reformen an. In Anspielung auf den Bearbeitungszeitraum setzten sich hierfür die informellen Bezeichnungen Oster- bzw. Sommerpaket durch. Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine trat die Klimaschutzdimension in den Hintergrund. Wegen der starken Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten sind der Gewährleistung der Versorgungssicherheit und der Substitution russischen Erdgases höchste politische Priorität eingeräumt worden. 

In den aktuellen Gesetzgebungs- und Novellierungsverfahren der Bundesregierung schlägt sich diese politische Schwerpunktsetzung nicht nieder. Zwar wurde das sogenannte Osterpaket vonseiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz als «größtes Beschleunigungspaket für den Erneuerbaren-Ausbau seit Jahrzehnten» gefeiert, doch wie die Maßnahmen, die nahezu ausschließlich den Stromsektor adressieren, dazu geeignet sein sollen, Erdgas, das überwiegend für die Wärmeerzeugung eingesetzt wird, zu ersetzen, ist nicht ersichtlich.

Die so dringend von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern erwartete Novellierung der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) war bereits für Jahresanfang angekündigt, liegt aber nach wie vor in Brüssel. Die endgültige Beihilfeentscheidung steht aus. Der Mangel an Planungssicherheit führt zu Zurückhaltung bei Investitionen, geplante Projekte werden nicht umgesetzt.  

Auch das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung, das als Eckpunktepapier bereits Ende Juni vorgelegt werden sollte, ist die Bundesregierung bisher schuldig geblieben. Die Beratungen mit den Ländern und Kommunen hierzu wurden auf die Zeit nach der parlamentarischen Sommerpause vertagt. Ausgestaltung und Finanzierung sind gegenwärtig noch vollkommen offen.

Mit Nachdruck geforderte Vereinfachungen im Bereich der Planungs- und Genehmigungsverfahren, die die Umsetzung von Geothermie-Vorhaben und anderen EE-Wärme-Projekten deutlich beschleunigen könnten, werden politisch zwar immer wieder begrüßt, aber nicht implementiert. Dass der politische Wille hier ausschlaggebend ist, verdeutlicht sich am Beispiel der geplanten LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Für die eilige Errichtung dieser Umschlagplätze für einen fossilen Energieträger wurden sämtliche genehmigungsrechtlichen Hürden gekippt, wohingegen der Ausbau der Erneuerbaren Wärme nicht mit derartigen Erleichterungen forciert wird.

Die Vernachlässigung des Wärmesektors bei der EE-Transformation ist offensichtlich und steht im starken Widerspruch zur politischen Willensbekundung der Bundesregierung. Die einseitige Fokussierung auf den Stromsektor wird nicht dazu führen VerbraucherInnen preisstabil und versorgungssicher durch die nächsten Winter zu bringen, noch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Wärmebereich zu mindern.

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EGC 2022: Europäischer Geothermiekongress veröffentlicht Programm

Vom 17. bis 21. Oktober wird sich die europäische Geothermiebranche in Berlin treffen, um die neuesten Entwicklungen in dieser wachsenden Branche zu diskutieren. Die Branche will in Zukunft wesentliche Beiträge zur europäischen Energiesouveränität und zum Klimaschutz leisten.

Alle drei Jahre treffen sich Akteure aus allen Bereichen des Geothermie-Sektors auf dem  Europäischen Geothermiekongress, der 2022 vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V. gemeinsam organisiert wird.

Das Programm des Europäischen Geothermiekongresses 2022 behandelt vier Hauptthemen:

1. Lösungen für zukünftige erneuerbare Energiesysteme mit Geothermie,

2. Politik & Markt,

3. Technologie & Innovation

4. Forschung & Entwicklung.

An drei Konferenztagen werden mehr als 30 Sessions zu den 4 genannten Themen stattfinden. Die Teilnahme hochrangiger Experten aus der europäischen Politik und dem Geothermiesektor wird dazu beitragen, dass der EGC 2022 eine herausragende Netzwerkplattform bietet.

Darüber hinaus werden 3 Exkursionen und viele weitere Side-Events angeboten, die zusammen ein vielfältiges Spektrum an geothermischen Themen ergeben.

Teilnehmenden wird neben dem hochkarätigen wissenschaftlichen Vortragsprogramm auch eine große Ausstellungsfläche geboten. Mehr als 50 Stände wurden in weniger als einem Monat gebucht, weswegen das Organisationskomitee die Flächen erweiterte. Zweifellos ist der EGC 2022 die perfekte Gelegenheit für die Fachwelt, sich zu vernetzen, Erkenntnisse zu teilen und Ideen auszutauschen.

Philippe Dumas, EGEC-Generalsekretär: "Während dieser Woche in Berlin werden die Experten aus Industrie und Wissenschaft zusammenkommen, um zu zeigen, dass Europa in der Lage ist, geothermische Energie für die Bereitstellung sauberer, bezahlbarer und sicherer Energie zu nutzen. Die europäischen und nationalen Behörden müssen diese Gelegenheit ergreifen, damit der Energiesektor florieren kann"

Dr. André Deinhardt, Geschäftsführer des Bundesverbands Geothermie: "Wir freuen uns die europäische Geothermie-Branche in Berlin begrüßen zu können. Mit der Nutzung von Geothermie befördern wir gemeinsam Klimaschutz und europäische Energiesouveränität."

Interessierte können den Programmentwurf online unter www.europeangeothermalcongress.eu einsehen.
Die Registrierung ist bis Ende August 2022 möglich: https://europeangeothermalcongress.eu/registration/

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66 % der BürgerInnen für eine stärkere politische Förderung der Geothermie-Nutzung

(Berlin, 23. Juni 2022) In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CIVEY unter 5000 BürgerInnen gaben 66 % der Befragten an, dass die Geothermie-Nutzung in Deutschland nicht ausreichend durch die Politik gefördert wird. Der Bundesverband Geothermie (BVG) fordert von der Bundes- und Landespolitik, die gemeinsamen Umsetzungsempfehlungen des Energieeffizienzverbandes für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU), des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) und des Bundesverbandes Geothermie (BVG) für das Sommerpaket zu berücksichtigen. Es braucht effizientere Genehmigungsverfahren, eine nationale Fündigkeitsversicherung und bessere Quereinstiegs- und Ausbildungsmöglichkeiten, um mit Geothermie das Rückgrat der deutschen Wärmeversorgung für die Zukunft zu sichern. Geothermie benötigt jetzt politischen Rückenwind, damit die preisstabile, klimaneutrale und unabhängige Wärmeversorgung Deutschlands für die Zukunft umgesetzt werden kann.

Versorgungssicherheit und Klimaschutz im Wärmemarkt können mit dem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Wärme aus Geothermie gewährleistet werden. Erdgas, das noch in jüngster Vergangenheit als Brückentechnologie galt, entpuppt sich heute als energiepolitische Sackgasse. Es braucht jetzt ein „Geothermie-Ausbau-Gesetz“, vergleichbar mit dem "Windenergie-an-Land-Gesetz", das die gesetzlichen Voraussetzungen für den massiven Hochlauf der Erdwärme-Nutzung schafft.

Die Telefonleitungen des Bundesverbandes Geothermie laufen heiß, denn spätestens seit Februar ist die Geothermie für viele Marktteilnehmer nicht mehr nur eine „ach-die-gibt-es-ja-auch-noch“-Technologie, sondern eine handfeste Alternative, die ihre wirtschaftliche Zukunft sichern könnte. Ob im Agrarsektor, im Lebensmittelgewerbe, in der Wohnungswirtschaft oder bei Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern – es fehlt nicht der Mut zum Bohren, denn die Vorteile der Geothermie sind so offensichtlich wie nie zuvor. Die bisher vorgestellten Gesetzgebungsvorhaben der Bundesregierung und die immer noch fehlende Fündigkeitsversicherung tragen dieser Dynamik keine Rechnung. Dabei liegen den politischen und administrativen EntscheidungsträgerInnen schon längst konkrete Empfehlungen vor, deren Umsetzung dringend notwendig ist! Die Verzögerungen in den Gesetzgebungsverfahren blockieren die Wärmewende.

Jüngste Studien (Roadmap Tiefe Geothermie, Roadmap Oberflächennahe Geothermie, Metastudie zur nationalen Erdwärmestrategie) deutscher Spitzenforschungsinstitute wie Fraunhofer IEG, Fraunhofer UMSICHT, Fraunhofer IBP, Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam GFZ (GFZ), Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und Helmholtz-Zentrum für Umwelt (UFZ) sowie Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) ergaben, dass die Technologie das Potenzial hat mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs in Deutschland zu decken.

Anlagen:

  1. Entwicklung des Wärmemarktes (Prof. Dr. Inga Moeck 2022: Metastudie zur nationalen Erdwärmestrategie)
  2. Akzeptanzumfrage Geothermie (CIVEY 2022)
  3. Übersicht über geothermische Technologien (Prof. Dr. Rolf Bracke et al. 2022: Roadmap Tiefe Geothermie)

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Leitfaden zur kommunalen Wärmeversorgung mit Tiefer Geothermie

Energieversorger stehen wie nie zuvor vor der dringenden Aufgabe, Alternativen zu fossilen Energieträgern zu entwickeln und neue Versorgungsstrukturen aufzubauen. Der Leitfaden „Wärmeversorgung mit tiefer Geothermie“ zeigt Schritt für Schritt die Entwicklung kommunaler Wärmeversorgung mit Tiefer Geothermie.

Der Umbau des Wärmesektors hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung seit 2022 mehr im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung und politischen Diskussion verankert. Bis zu 25 % des Wärmebedarfes Deutschlands kann durch Tiefe Geothermie laut der „Roadmap Tiefe Geothermie“ des Fraunhofer IEG und weiteren Spitzenforschungsinstituten gedeckt werden. Dort, wo vielversprechende geologische Verhältnisse vorliegen, ist das Interesse der Energieversorger an dem Potenzial der Geothermie hoch, denn die Wärmebereitstellung erfolgt zuverlässig, preisstabil, grundlastfähig und unabhängig von Tages- und Jahreszeiten. Die Technologie hat zudem den geringsten Flächenbedarf pro Kilowattstunde, die höchste Jahresarbeitszahl, den niedrigsten CO₂-äquivalenten Fußabdruck pro Kilowattstunde und die potenziell geringsten Gestehungskosten aller EE-Technologien. Damit stellt die Tiefe Geothermie vielerorts eine geeignete Alternative zu fossilen Energieträgern dar.

Der Bundesverband Geothermie Stadtwerken und kommunalen Energieversorgungsunternehmen einen Fahrplan und bewährte Ablaufmodelle für die Nutzung tiefengeothermischer Energie an die Hand geben. Dabei werden zentrale Planungsschritte – von der Idee bis zum Betrieb – aufgegriffen und erläutert, um so einen ersten Überblick über die Projektplanung und -umsetzung zu liefern.

„Wärmeversorgung mit tiefer Geothermie – Schritt für Schritt von der Idee bis zum Betrieb“ (20 Seiten) kann kostenlos beim Bundesverband Geothermie bestellt werden (Email an: desiree.reimer(at)geothermie.de).

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Erdwärmepumpen können Deutschland zu drei Viertel mit Wärme versorgen

Oberflächennahe Geothermie: Roadmap zeigt Potenzial von Erdwärmepumpen für die Energiewende auf

Die Wärmewende hinkt der Stromwende hinterher. Während Wind und Sonne in guten Jahren die Hälfte der Stromenergie nachhaltig liefern, decken regenerative Wärmequellen weniger als ein Fünftel des Wärmebedarfs. Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürger müssen nun die Weichen für eine Wärmeversorgung ohne Öl und Gas stellen, die nachhaltig, versorgungssicher, regional und bezahlbar ist. Erdwärmepumpen stellen die vorteilhafteste Option dar, die nationalen Klimaziele für das Jahr 2045 zu erreichen. In der »Roadmap Oberflächennahe Geothermie - Potenziale, Hemmnisse und Handlungsempfehlungen« legen nun die Autoren der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG die notwendigen Schritte dar, um diese Option zu nutzen.

„Erdwärmepumpen sind heute bei vielen Herstellern am Markt verfügbar. Die Systeme arbeiten äußerst effizient, decken ein breites Leistungsspektrum ab und bieten erprobte Lösungen für die klimafreundliche Bereitstellung von Wärme und Kälte“, erklärt Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG. „Die Hemmnisse für den Markterfolg liegen also weniger im technischen Bereich als bei Förderrichtlinien, Genehmigungsverfahren, mangelnder Investitionsbereitschaft und Fachkräftemangel.“

Der kumulierte Nutzwärmebedarf für Raumwärme und Warmwasser in Deutschland liegt aktuell bei bis zu 800 Terawattstunden im Jahr (TWh/a). Erdwärmepumpen bieten das Potenzial, bis zu 75 Prozent dieses Wärmebedarfes, dies entspricht also etwa 600 TWh/a, zu decken. Außerdem können dieselben Systeme große Teile des klimabedingt steigenden Kühlbedarfs bereitstellen. Derzeit sind über 400.000 Erdwärmepumpen in Deutschland installiert. Zur Erreichung der Klimaziele braucht es jedoch mehr als eine Verzehnfachung bis ins Jahr 2045. Derzeit werden rund 20.000 Anlagen pro Jahr gebaut.

Die vorliegende Roadmap stellt den Sachstand zum Thema Erdwärmepumpen in Deutschland zusammen. Es führt die technischen Vorteile und gesellschaftlichen Potenziale aus und benennt die regulatorischen und volkswirtschaftlichen Hemmnisse, die einem flächendeckenden Einsatz in Deutschland im Wege stehen. Aus dieser Zusammenschau entwickeln die Autoren die Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure, um die Klimaziele zu erreichen:

  1. Genehmigungsverfahren: Die Bundesländer sollen ihre pauschalen und weitreichenden Restriktionen überarbeiten, reduzieren und idealerweise bundesweit vereinheitlichen. Insbesondere der vorgeschobene Gegensatz von Gewässerschutz und Geothermie entspricht nicht dem Stand der Technik. Die Genehmigungen müssen nach transparenten Kriterien, zuverlässig und zeitnah erteilt werden.
  2. Fachkräfte: Die Ausbildung im Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk mit seinen 400.000 Handwerkern muss die Wärmewende inhaltlich in den Fokus nehmen. Auch das Bohrhandwerk braucht mehr Kapazitäten, es fehlen kurzfristig 2.500 Bohrgeräte und über 6.000 Fachkräfte.
  3. Verwaltung: Die Genehmigungsbehörden müssen sich in die Lage versetzen, ziel- und umsetzungsorientiert zu agieren, etwa durch eine vorrausschauende Anpassung der Stellenpläne und die konsequente Besetzung dieser Stellen. Weiterbildungsangebote für die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter müssen etabliert werden.
  4. Erneuerbar, statt fossil fördern: Der Einbau fossiler Heizungen muss so schnell wie möglich untersagt werden. Bestandsanlagen müssen deutlich vor dem Jahr 2045 ausgetauscht werden. Bund und Länder müssen entsprechende Anreizprogramme jetzt entwickeln. Parallel soll der Gesetzgeber elektrische Energie für Wärmepumpen von Steuern und Abgaben entlasten.
  5. Daten: Die vorhandenen geologischen Daten müssen durch die jeweiligen Landesdienste vervollständigt werden. Die Landesdienste müssen die Daten des Untergrundes bis 200 m Tiefe kurzfristig und diejenigen bis 400 m mittelfristig flächendeckend (offen und digital) bereitstellen.
  6. Gesellschaftliche Akzeptanz: Oft schrecken die anfänglich höheren Investitionskosten Immobilieneigentümer ab und versperren die Sicht auf die geringen langjährigen Betriebskosten, die die Wirtschaftlichkeit der Anlagen dominieren. Aufklärung und gezielte Informationskampagnen durch geeignete Multiplikatoren sind notwendig. Mit einer Modernisierungsoffensive für öffentliche Gebäude sollen Kommunen, Länder und Bund vorangehen und Referenzen für Nachahmer schaffen. Auch private und öffentliche Wohnungsgesellschaften mit großem Bestand müssen motiviert werden, ihren Investitionsbedarf schnell umzusetzen.

Die Roadmap wurde im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Geothermie (BVG), dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und der Erdwärme Gemeinschaft Bayern erstellt. In ihrem Geleitwort stellen sie fest: »Die Vorteile der oberflächennahen Geothermie liegen auf der Hand. Sie ist heimisch und grundlastfähig, verbraucht wenig Fläche und verursacht keine Emissionen. Die dringend überfällige Umgestaltung des Wärmemarktes kann durch gezielte Anpassung der Rahmenbedingungen und Förderkulissen mittelfristig erreicht werden.

Weitere Hintergrundinformationen finden Sie unter: www.ieg.fraunhofer.de

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Grundlastfähig und erneuerbar – Tiefe Geothermie als Gamechanger für die Wärmewende

(Berlin, 1. Juni 2022) Deutschland kann bei der Wärmewende noch entschiedener und effizienter vorangehen, deshalb appelliert ein Bündnis aus Erneuerbaren-Energien-Verbänden und Verbänden der Energiewirtschaft an die Politik.

(Berlin, 1. Juni 2022) Deutschland kann bei der Wärmewende noch entschiedener und effizienter vorangehen, deshalb appelliert ein Bündnis aus Erneuerbaren-Energien-Verbänden und Verbänden der Energiewirtschaft an die Politik. Während das Land vor dem Hintergrund der aktuellen Gaspreiskrise mit Sorge auf den nächsten Winter blickt, wächst der Anteil der Erneuerbaren Energien im Wärmesektor seit Jahren nur langsam. Die Tiefe Geothermie kann als grundlastfähige und klimaneutrale Technologie Abhilfe schaffen.

Eine umfassende Energiewende geht nur Hand in Hand mit einer zukunftsfähigen Wärmewende. Selten war das Thema der nachhaltigen Wärmeversorgung so deutlich im öffentlichen Bewusstsein verankert wie zurzeit. Deshalb appelliert der Bundesverband Geothermie (BVG) in einem gemeinsamen Impulspapier mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und dem Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) an die Politik, jetzt die richtigen Rahmenbedingungen für einen schnellen und weitreichenden Ausbau der Tiefen Geothermie zu schaffen. Gemeinsam legen die Verbände konkrete Handlungsempfehlungen vor, um die Rolle der Tiefen Geothermie im Zuge der Wärmewende zu stärken und den Ausbau von Wärmenetzen zu beschleunigen.

„Die Erdwärme spielt als grundlastfähige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Zukunft. Dank toller Ingenieursleistungen und mutigem Unternehmergeist konnten in Deutschland bereits zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Mit der richtigen Unterstützung aus der Politik wird die Geothermie zum Booster für die Wärmewende“, so BVG-Präsident Helge-Uve Braun.

„Das Osterpaket der Bundesregierung hat die Wärmewende und damit die großen Potenziale der Geothermie bislang nicht adressiert. Dabei wird sie für unsere Energiesouveränität im Konzert der Erneuerbaren Energien ebenso benötigt wie für das Erreichen der Klimaziele. Jetzt sind die bestehenden Lücken im EEG für eine bessere Nutzung der Erdwärme im parlamentarischen Verfahren zu schließen und auch mit Blick auf das Sommerpaket dringend die Weichen zu stellen. Gerade für Nah- und Fernwärmenetze bietet die Erdwärmenutzung viele Möglichkeiten. Deshalb ist jetzt unter anderem die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die Förderung geologischer Landesaufnahmen voranzutreiben und die erneuerbare Wärmeerzeugung in allen Gesetzen klar zu priorisieren“, kommentiert BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

„Die Tiefen-Geothermie kann – wo immer sie verfügbar ist – einen wichtigen Beitrag zur Transformation der kommunalen Wärmenetze leisten. Um die Potenziale auch tatsächlich auszuschöpfen, müssen die Herausforderungen geothermaler Projekte wie beispielsweise das Fündigkeitsrisiko zielgerichtet adressiert werden. Als Schlüsselinstrument sehen wir neben der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) dafür insbesondere die kommunale Wärmeplanung. Sie ist daher als Leitinstrument für die effiziente Weiterentwicklung der kommunalen Versorgungsinfrastrukturen bundesweit zu etablieren“, so VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing.

„Fernwärme braucht – mehr! – Geothermie“, so John Miller, stellvertretender Geschäftsführer des Energieeffizienzverbandes AGFW. „Die Fernwärmebranche hat von der neuen Bundesregierung ein ambitioniertes Ziel für klimaneutrale und Erneuerbare Energien in das Aufgabenheft geschrieben bekommen: 50 Prozent sind bis 2030 zu erreichen. Das funktioniert nur, wenn die bekannten klimaneutralen Wärmequellen und Brennstoffe vorbehaltlos genutzt und erschlossen werden können und ein klares politisches Commitment besteht, dieses mit einem angemessenen Anreizsystem zu stützen. Wie es – auch abseits der klassischen Geothermieregionen im Süden – gehen kann, zeigt die geplante Geothermieanlage in Hamburg-Wilhelmsburg. Bei erfolgreicher Fündigkeit kann das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt ein Leuchtturm für eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung im norddeutschen Raum werden. Wir sagen: mehr davon und nach Möglichkeit verstetigt und gestützt durch ein zeitnahes Inkrafttreten der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW).“

Dazu zählen eine staatliche Risikoabsicherung für tiefe Bohrungen, eine gezielte Aufstockung der Fördergelder für geothermische Heiz- und Kraftwerke sowie Erdwärmepumpen. Denn egal, ob über tiefengeothermisch betriebene Fernwärmenetze oder über dezentrale oberflächennahe Systeme: Hat man das Potenzial der Erdwärme einmal entfesselt, ist sie preisstabil, nachhaltig und zukunftsfähig. 42 Tiefe Geothermieanlagen in Deutschland und über 440.000 oberflächennahe Erdwärme-Systeme sind bereits im ganzen Bundesgebiet in Betrieb und beweisen: Die Technologie ist skalierbar, die Branche ist bereit. Und die Erdwärme? Die ist ohnehin immer verfügbar.

Download Impulspapier: https://www.geothermie.de/bibliothek/downloads.html


Pressekontakt:

Hauptansprechpartnerin:

Bundesverband Geothermie e. V.

Kathrin Schwarz

Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Albrechtstraße 22

10117 Berlin

E-Mail: kathrin.schwarz@geothermie.de

Tel.: 030 / 200954950

Verband kommunaler Unternehmen e. V. VKU

Alexander Sewohl

stellv. Abteilungsleiter Kommunikation und Public Affairs

Invalidenstr. 91

10115 Berlin

E-Mail: sewohl(at)vku.de

Tel.: 0170 / 8580-208

Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. AGFW

Christoph Martin

Presseprecher

Stresemannallee 30

60596 Frankfurt am Main

E-Mail: christopher.martin@fup-kommunikation.de

Tel.: 069 / 9543160

 

Bundesverband Erneuerbare Energien

Frank Grüneisen

Pressereferent

EUREF-Campus 16

10829 Berlin

E-Mail: f.grueneisen@wind-energie.de

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Wärmewende: Mit heimischer Geothermie mehr Unabhängigkeit wagen

(Berlin, 29. April 2022) Deutschland muss sich unabhängig von fossilen Energieimporten aus dem Ausland machen. Die Geothermie bietet in ihrer technologischen Vielfalt vordergründig für den Wärmemarkt eine zukunftsfähige Lösungsperspektive.

In München versorgt demnächst die größte Tiefe Geothermie-Anlage Europas 80.000 Menschen mit klimaneutraler Wärme, oberflächennahe Erdwärme-Systeme beheizen bereits heute über 440.000 Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Und sogar die Abgeordneten im Bundestag können ihre Sitzungen nicht zuletzt dank geothermischer Versorgung im Warmen abhalten. Geothermische Energie stammt direkt aus Deutschland, ist erneuerbar und kann flächendeckend im gesamten Bundesgebiet gewonnen werden. Das zeigen die oben genannten Beispiele ebenso wie zahlreiche Studien.

Welche der verschiedenen Technologien zur Erdwärmenutzung im Einzelfall tragfähig sind, ist jeweils von regionalen Standortgegebenheiten abhängig. Während vor allem im Süden, Norden und am Oberrhein auch große geothermisch betriebene Heizwerke wie in München und Hamburg gut umzusetzen sind, können oberflächennahe Systeme in der ganzen Republik zur Anwendung kommen. Die Technologie wird bereits erfolgreich angewendet, jetzt gilt es zu skalieren!

Mit Geothermie kann ein wesentlicher Anteil des jährlichen deutschen Wärmebedarfs gedeckt werden. Diese Potenziale könnten unter den richtigen energiepolitischen Rahmenbedingungen schon in den nächsten 10 bis 15 Jahren erschlossen werden.

„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist eine Zäsur für das System der Energieversorgung in Europa. Er macht uns einmal mehr deutlich, wie entscheidend es ist, die erneuerbaren Energien schnell und massiv auszubauen, damit die Energieversorgung Deutschlands perspektivisch unabhängig von Kohle-, Gas- und Ölimporten wird. Im Rahmen der Wärmewende spielt Geothermie eine bedeutende Rolle und gewinnt gerade massiv an Relevanz für eine klimafreundliche, heimische und zuverlässige Energieversorgung. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Entwicklung langfristig so bleiben wird. Eine Umkehr zurück zur fossilen Energieversorgung wird es nicht geben“, weiß der Präsident des Bundesverbandes Geothermie (BVG) Helge-Uve Braun. Aber: „Die weitergehende Transformation in Deutschland zu einer klimaneutralen Wärme wird nur mit den hierfür notwendigen Rahmenbedingungen auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene. Zunächst sollte der politische Wille für einen Ausbau der Geothermie-Nutzung klar und deutlich formuliert und daraus zügig eine Geothermie-Ausbau-Strategie entwickelt werden. Ich setze bei der politischen Umsetzung auf die Vernunft der zuständigen politischen Akteure und hoffe deswegen, dass wir hier alle an einem Strang ziehen und alle Hindernisse und Hemmnisse für den notwendigen Ausbau einer klimaneutralen Wärmeversorgung gemeinsam aus dem Weg räumen“, so Braun weiter. Anders als im Stromsektor steigt der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmebereich nur langsam. Hier spielt die Geothermie mit dem größten bisher ungenutzten Ausbaupotenzial aller Erneuerbaren eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Wärmewende.

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Geothermie jetzt ausbauen- Versorgungssicherheit und Preisstabilität gewährleisten!

(Berlin, 24.  Februar 2022) Der Krieg in der Ukraine hat neben dem zu erwartenden menschlichen Leid auch dramtische Folgen für die Versorgungssicherheit und Preisstabilität im deutschen Wärmemarkt. Die Situation verdeutlicht zum wiederholten Male die Abhängigkeit der deutschen Energiepolitik. Mit Geothermie kann eine dezentrale und klimafreundliche Wärmeversorgung garantiert werden.

Geothermie bietet einen Ausweg aus dem aktuellen energiepolitischen Dilemma. Die Technologie ist in der Lage Wärme, Kälte und Strom unabhängig von der Tages- und Jahreszeit und politischen Krisensituationen zuverlässig, preisstabil und außerordentlich klimafreundlich bereitzustellen. Insbesondere im Wärmemarkt, auf den mehr als die Hälfte des gesamten nationalen Primärenergiebedarfs entfällt, kann der geothermische Nutzungsausbau die Abhängigkeit von Energieimporten deutlich reduzieren, denn der Wärmeschatz, der unter unseren Füßen schlummert, ist riesig. Eine aktuelle Studie der Fraunhofer-Gesellschaft und Helmholtz-Gemeinschaft kommt zu dem Ergebnis, dass Geothermie das Potenzial hat, mehr als ein Viertel des jährlichen deutschen Wärmebedarfs zu decken.

Die Nutzung geothermischer Energie ist in Deutschland praxiserprobt und nachweislich wirtschaftlich. Das zeigen nicht zuletzt die mehr als 400.000 Anlagen der oberflächennahen Geothermie und mehr als 40 großtechnischen Anlagen der Tiefen Geothermie, die bereits installiert worden sind.

Das enorme Energiepotenzial der Geothermie schnell und effizient zu nutzen, ist das Gebot der Stunde. „Wir müssen jetzt handeln und die Wärmequelle unter unseren Füßen erschließen. Die Geothermie trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit, zum Klimaschutz und zur Preisstabilität bei.“ so Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverband Geothermie.

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Eröffnungsbilanz des neuen Bundeswirtschaftsministers stärkt die Geothermie

(Berlin, 11. Januar 2022) Der Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) begrüßt die Sofortmaßnahmen zu Klimaschutz und Energiewende, die Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck in seiner Eröffnungsbilanz vorgestellt hat. Für das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 müsse das vorhandene Potential für Geothermie erheblich stärker genutzt und die Einbeziehung von Branchen-Expertise intensiviert werden, heißt es im BMWi-Papier. Der Bundesverband Geothermie e.V. unterstützt die Bundesregierung in diesem Vorhaben und steht in konstantem Austausch mit den zuständigen Stellen. Erste konkrete Vorschläge zur Realisierung der ambitionierten Zielsetzung der Ampel-Koalition sind vonseiten des BVG bereits unterbreitet worden. 

Im September 2021 veröffentlichte der Bundesverband Geothermie e.V. sein Impulspapier „Klimaneutrale Wärme 2045 – Antworten auf zentrale Fragen“ und stellte konkrete Vorschläge zur Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Stärkung der Geothermie zusammen. Diese wurden nun teilweise vom BMWi aufgegriffen. „Die Betonung der Rolle der Geothermie bei der zeitnahen Umsetzung der Wärmewende begrüßen wir ausdrücklich. Wir freuen uns, dass unsere Impulse aus den Dialogen in die Vorschläge des BMWi eingeflossen sind. Geothermie ist ein wichtiger Baustein der Wärmewende: sie dekarbonisiert die Wärme- und Kälteversorgung, verringert Energieimporte und schafft Wertschöpfung in Deutschland. Allerdings bedarf es noch stärkerer Anstrengungen für eine notwendige Skalierung der Nutzung Oberflächennaher und Tiefer Geothermie“, so Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverbandes Geothermie. In der Eröffnungsbilanz heißt es dazu: „Um bis zur Hälfte der Wärme bis 2030 klimaneutral erzeugen zu können, werden wir das im „Dialog Klimaneutrale Wärme 2045“ identifizierte Instrumentenbündel wo nötig anpassen, mit den Stakeholdern diskutieren und die identifizierten Instrumente zügig umsetzen.“ Konkret bedeutet dies, dass zum einen die Fristen für die Genehmigung von Geothermieprojekten verkürzt werden müssen, um den Ausbau zu beschleunigen und zum anderen eine bessere Absicherung in der Anfangsphase der Investition von Geothermieprojekten implementiert werden muss.

Der Minister betonte in seiner Eröffnungsbilanz, dass angesichts steigender Treibhausgasemissionen sofortiges Handeln notwendig sei. „Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 muss das vorhandene Potential für Tiefe Geothermie erheblich stärker genutzt werden. Es beträgt 10 TWh pro Jahr bis 2030 und wir wollen es so weit wie möglich nutzen. Dies bedeutet eine Verzehnfachung der derzeitigen Wärmeeinspeisung aus dieser Quelle.“, so Habeck. Aktuell untersucht ein Konsortium aus Fraunhofer Gesellschaft und Helmholz-Gemeinschaft die bundesweiten Potentiale der Geothermie neu.

Der Bundesverband Geothermie wird den Dialog fortführen und weiterhin die Branchen-Expertise und Sachkenntnis aller relevanten Stakeholder zur Verfügung stellen, um die Umsetzung der Wärmewende zügig voranzubringen.

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