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AFK, Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim - Geothermieanlage

Das erste interkommunale Geothermieprojekt der drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim bei München liefert seit Ende 2009 Wärme aus der Erde.

Die AFK-Geothermie GmbH, eine kommunale Tochtergesellschaft der drei Gemeinden im Osten von München, nutzt seit November 2009 regenerative Erdwärme. Dazu wurden zwei geothermische Tiefbohrungen auf den Tiefengrundwasserleiter (Karbonatgestein des Malm) in einer Tiefe ab ca. 2.100 m niedergebracht.

Steckbrief

Name der Anlage

AFK Geothermie

Standort

Aschheim

Eigentümer/ Betreiber

AFK Geothermie GmbH 

Nutzungsart

Heizwerk, hydrothermale Dublette

Jahr der Inbetriebnahme

2009

Leistung thermisch [MWth]

12,4

Leistung elektrisch [MWel]

-

Bohrungen [m]

2,630

Thermalwassertemperaturen [⁰C]

88,5

Förderraten [kg/s]

87,1

Sonstiges

80 km Fernwärmenetz, 1100 angeschlossene Haushalte

Geschichte und Infrastruktur der Anlage

Vier Jahre Aufsuchung

Mit der Beantragung der Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme stellte die Gemeinde Aschheim bereits im November 2005 die Weichen für die innovative und wegweisende Nutzung regenerativer Energie in Form der Geothermie. Bis zum ersehnten Erfolg, der erstmaligen Lieferung von Erdwärme an die Bürger der drei Gemeinden genau vier Jahre später, waren eine Vielzahl von Untersuchungen und Aufsuchungsarbeiten erforderlich: Nach einer ersten generellen Machbarkeitsuntersuchung mit positiven Ergebnissen wurde das Ziel der Erdwärmenutzung weiter verfolgt mithilfe der Neu-Bearbeitung alter seismischer Daten der Erdölindustrie und deren Interpretation. Dabei ließen sich die bekannten Informationen verifizieren und detaillierte Erkenntnisse über den strukturgeologischen Aufbau des Untergrundes und die möglichen Erschließungsziele erlangen. Parallel dazu ermittelte eine 3D-Simulation und -Modellierung mögliche hydraulische oder geothermische Beeinflussungen auf das bereits bestehende Geothermie-Heizwerk Riem der Stadtwerke München.

Neuer Schwung durch Arbeitsgemeinschaft

Seit Anfang 2007 tragen neben der Gemeinde Aschheim die beiden Nachbargemeinden Feldkirchen und Kirchheim finanziell das Projekt; eine Arbeitsgemeinschaft zur Aufsuchung von Erdwärme wurde hierfür als Übergangsgesellschaft gegründet. Die Arbeitsgemeinschaft konnte die Aufsuchungstätigkeiten vorantreiben: Auf Grundlage der Erkenntnisse aus den bisherigen Untersuchungen konnten die Tiefbohrungen im Detail geplant und alle für die Niederbringung von Geothermiebohrungen inkl. hydraulischer Tests erforderlichen Gewerke EU-weit ausgeschrieben werden. Die Vergabe erfolgte im Frühjahr 2008 an die Fa. Daldrup & Söhne AG als Generalunternehmer - bereits durch die Nachfolgergesellschaft zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdwärme, der „AFK-Geothermie GmbH". 

Vielversprechende Erkenntnisse bereits bei der Bohrung

Nach dem Bau der beiden Bohrplätze fiel am 16.09.2008 der Startschuss für die erste Bohrung Aschheim Th1, die neben der heutigen Heizzentrale liegt. Nach nur 53 Tagen Bohrzeit erreichte die Bohrung ihre geplante Endteufe bei 2.630 m MD. Die Bohrung wurde vorwiegend vertikal bzw. ab 2.107 m MD mit 10° Neigung nach Osten hin abgeteuft. Bereits beim Bohren stellten sich totale Spülungsverluste im Erschließungshorizont ein, was auf eine gute Ergiebigkeit der Bohrung hinweist, und was durch die im Anschluss an die Bohrarbeiten stattfindenden Pumpversuche bestätigt werden konnte.

Die zweite Bohrung Aschheim Th2 wurde ab Anfang April 2009 niedergebracht und konnte trotz geologischer Schwierigkeiten Ende Juli 2009 erfolgreich fertiggestellt und getestet werden. Die Bohrung wurde ab 821 m mit einer Neigung von 24° nach SSW bis zur Endteufe bei 2.700 m MD bzw. 2.529 m TVD abgeteuft. Die Bohrung Aschheim Th1 wird als Förderbohrung mit einer voraussichtlichen Fördertemperatur von ca. 84 °C genutzt, in die Bohrung Aschheim Th2 wird das thermisch abgearbeitete Thermalwasser injiziert. Da die Bohrungen von getrennten Bohrplätzen aus niedergebracht wurden, schließt eine zwischen den Bohrungen unterirdisch verlegte Thermalwassertrasse den Thermalwasserkreislauf.

Erfolgreiche Inbetriebnahme

Mit dem Bau der Heizzentrale und des Fernwärmenetzes in die drei Gemeinden (fünf angeschlossene Ortschaften) und dem Anschluss des Primärkreislaufes an den Wärmetauscher liefert die AFK-Geothermie GmbH seit November 2009 Wärme aus Geothermie.

Weblink

https://www.erdwerk.com/de/aschheim-feldkirchen-kirchheim

Literatur:
Zu der sehr umfangreichen Literatur siehe unter Literaturdatenbank und/oder Konferenzdatenbank.

zuletzt bearbeitet April 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de